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Anders - Besser - Gleich: Ingenieurwissenschaften

In ›anders – besser – gleich‹ verraten Studenten: Ist das Ingenieurstudium wie erhofft? Plus: ihre Tipps, was sie vor Studienbeginn beachten würden, hätten sie damals schon gewusst, was sie heute wissen.

Hanna Wirth studiert Umweltingenieurwesen an der TU München

»Ich hatte zuerst gar keine Idee, was ich studieren möchte. Schließlich hat mich eine Freundin auf den Bachelorstudiengang Umweltingenieurwesen aufmerksam gemacht und da mir die Mischung aus Umwelt und Technik gefallen hat, habe ich mich eingeschrieben. Diese spontane Entscheidung war die richtige, da mir die Interdisziplinarität des Studiums liegt und ich viele Wahlmöglichkeiten habe.


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Gerade nach dem Grundstudium wurden die Fächer der Hauptbereiche Wasser, Verkehr und Bau sehr abwechslungsreich und interessant. Allerdings kommt es durch diese große Bandbreite auch mal vor, dass ich mich für manche Themen kaum begeistern kann. Was ich im Vorhinein gerne gewusst hätte? Dass ich bis zum fünften Semester zehn Wochen Praktikum nachweisen muss. Dann hätte ich einen Teil davon bereits vor dem Studium absolvieren können. So habe ich mir ein Praxissemester genommen, das mir allerdings wahnsinnig viel gebracht hat. Allgemein empfiehlt es sich, die Studienordnung vor der Einschreibung aufmerksam durchzugehen und eventuell auch Zeit für einen Auslandsaufenthalt oder ein Praxissemester einzuplanen. Für das Studium an sich braucht es hauptsächlich Fleiß – der hat sich bei mir aber auch erst währenddessen entwickelt.«

 


Sebastian Baumgärtel promoviert in Ingenieursgeologie nach seinem Studium im Fach Geowissenschaften an der FAU Erlangen-Nürnberg

»Ich habe mich aufgrund meiner Interessen für ein Studium im Fach Geowissenschaften entschieden. Mit 120 Studierenden waren wir ein vergleichsweiser kleiner Studiengang. Anders als erwartet herrschte dadurch eine sehr persönliche und familiäre Atmosphäre. Besonders begeistert hat mich, dass sich unsere Fachschaft so engagiert: Die Mitarbeiter haben sich super um die Studierenden gekümmert und hatten für jeden immer ein offenes Ohr. Das hatte ich nicht erwartet, denn meine älteren Freunde haben mir vor Beginn meines Studiums von riesigen Hörsälen mit etlichen Zuhörern und einem anonymen Studentendasein erzählt.

In den ersten zwei Semestern musste ich mich etwas durchkämpfen, denn Mathe war noch nie meine Stärke. Auch die Grundlagen in anderen naturwissenschaftlichen Fächern waren anfangs etwas trocken, doch nach dem Grundstudium kam der interessante Teil. Bei den Schwerpunkten, die ab dem vierten Semester gewählt werden können, ist wirklich für jeden etwas dabei. Ein Studium im Fach Geowissenschaften wird oft unterschätzt, denn es geht um viel mehr als nur um Steine: Wenn du gerne Zeit in der Natur verbringst und Spaß daran hast, dich mit aktuellen Themen sowie mit der Geschichte der Erde zu befassen, ist dieser Studiengang definitiv etwas für dich.«


Jan Misak studiert Maschinenbau an der OTH Amberg-Weiden

»Ich wusste schon immer, dass ich etwas Technisches und gleichzeitig Handfestes studieren möchte. Schon als kleiner Junge verbrachte ich viel Zeit in dem Schlosserbetrieb meines Vaters und bin praktisch dort groß geworden. Daher habe ich mich für den Studiengang Maschinenbau an der OTH Amberg-Weiden entschieden, was nach wie vor die richtige Wahl war. Natürlich fliegt einem nichts zu, aber hier werde ich gut betreut – der Übergang vom Gymnasium zur Hochschule hat sich dadurch einfacher gestaltet als gedacht.

Die Interaktion in den Vorlesungen ist aufgrund der überschaubaren Studentenzahl deutlich anders als an den großen Unis: Wir diskutieren mit den Profs, es ist eher ein aktiver Unterricht. Ebenso finde ich die praktische Phase des Studiums sehr lehrreich, da sich neben den neuen Erkenntnissen auch gute Verknüpfungen zu Firmen, zukünftigen Arbeitgebern und Ideen für Abschlussarbeiten ergeben. Apropos Zukunft: Egal ob Feinmechanik, Sonderanlagen oder Schiffsbau: Als Maschinenbauer lernst du alle notwendigen Ingenieurdisziplinen kennen, um später in vielen Bereichen tätig sein zu können.«