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Anders - Besser - Gleich: Medizin und Soziale Arbeit

Matthias studiert Medizin, Elena Soziale Arbeit. Hier verraten sie: Ist das Studium wie erhofft? Dazu ihre Tipps, was sie vor Studienbeginn beachten würden, hätten sie damals schon gewusst, was sie heute wissen.

»Familiärer Charakter«

Elena Gnant studiert Internationale Soziale Arbeit an der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg

»Nach meinem Freiwilligendienst mit Straßenkindern auf den Philippinen hatte ich viele offene Fragen, die mich beschäftigt haben: Welche Antworten haben internationale Gesellschaften auf soziale Ungerechtigkeit? Wie wirkt sich der Klimawandel auf soziale Systeme und Menschen in Notsituationen aus? Welche Handlungsmöglichkeiten gibt es lokal und international, um besonders die Menschen miteinzubeziehen, die vernachlässigt oder diskriminiert werden? Inzwischen bin ich im siebten Semester und in vielen meiner Fragen weitergekommen. Ich habe wichtige Methoden und Theorien mit auf den Weg bekommen. Der Studiengang legt einen starken Fokus auf politische Aspekte sozialer Ungleichheit und die internationale Umsetzung von Menschenrechten. Studierende bereiten sich umfassend auf die Arbeit in sozialen und interdisziplinären Bereichen vor. Ein Theorie- sowie Praxissemester müssen im Ausland studiert werden. Dadurch konnte ich meine internationalen praktischen Erfahrungen und Sprachkenntnisse erweitern und neue Kontakte knüpfen. Der Studiengang ist relativ klein und an einer Hochschule mit familiärem Charakter. Offenheit für Neues, ein kritischer Blick, Selbstorganisation und ein Interesse an Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen und Kulturen sind wichtig.«


»Ein starkes Gemeinschaftsgefühl«

Matthias Kaufmann studiert Medizin an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

»Das Studium empfinde ich inhaltlich als sehr vielseitig: Zu Beginn durchlief ich ein naturwissenschaftliches Basisprogramm mit Fächern wie Biologie und -chemie, aber auch Anatomie inklusive einem Präparierkurs am Körperspender. Nach vier Semestern standen die klinischen Fächer auf dem Stundenplan: also Themen, die sich Außenstehende unter einem Medizinstudium vorstellen. Aktuell ist eine Reform des Medizinstudiums geplant, die Aufbau und Inhalte vermutlich stark verändern wird. Im Moment müssen Studierende viele Prüfungen absolvieren und eine große Stoffmenge lernen. Dies hatte ich zwar so erwartet, aber trotzdem mit mehr praktischen Prüfungen gerechnet. Außerdem ist das Studium mit Praktika und Kursen zeitlich gut gefüllt. Hiervon dürfen sich Studienanfänger jedoch nicht abschrecken lassen. Durch die zahllosen Stunden in Uni und Bibliothek entsteht gleichzeitig ein starkes Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Studierenden. Zuletzt würde ich jedem raten, sich während des Studiums in irgendeiner Form einen Ausgleich zu schaffen – zum Beispiel mit Sport oder ehrenamtlichem Engagement. Das lässt einen über den Tellerrand hinausblicken und sorgt für Abwechslung und Motivation!«