Du möchtest ja lernen, aber es klappt einfach nicht, weil dir ständig die Augen zufallen? Weil dein Kopf dröhnt und du das Gefühl hast, dass dein Gehirn keine vernünftige Leistung mehr erbringen kann? Dann ist es Zeit, dich mit mir zu beschäftigen. Ich bin der Powerpanther.
Genau wie der Schweinehund und der Pfiffi-Fuchs wohne ich in deinem Gehirn. Genau wie die beiden kann ich großen Einfluss auf deinen Lernerfolg haben – positiv, aber auch negativ. Manche nennen mich deshalb einen Unhold. Dabei möchte ich dir eigentlich nur Gutes tun. Ich bin es schließlich, der dir Energie und Kraft für deine Vorhaben gibt. Egal, ob beim Lernen oder Arbeiten: Wenn es mir gut geht, geht es dir gut.
Hilfe, mein Powerpanther macht schlapp
Wenn es mir schlecht geht, merkst du das schnell. Produktives Lernen wird unmöglich. Dann fühlst du dich müde, sogar regelrecht erschöpft. Dazu kommen nicht selten Kopfschmerzen, nervige Konzentrationsprobleme oder die ein oder andere Erkältung. Selbst eigentlich spaßige Unternehmungen mit Freunden sind dir zu viel.
Das alles sind Warnsignale von mir, deinem Powerpanther, an dich. Sie zeigen, dass es mir nicht gut geht. Vielleicht bist du deshalb wütend auf mich. Immerhin müsste ich gerade jetzt, in dieser wichtigen Lernphase, für dich da sein. Unter den jetzigen Umständen kann ich aber nicht gut mit dir arbeiten. Deshalb muss sich etwas ändern. Klingt nach einer großen Herausforderung, eigentlich brauche ich aber nur vier Dinge: Verschnaufpausen, richtiges Futter, Auslauf und Erholung.
Halte deinen Powerpanther fit
Mit bestimmten Verhaltensmustern machst du mich müde und damit ineffektiv. Allerdings kannst du meine Arbeit als Powerpanther auch unterstützen und damit das Leben und Lernen für uns beide deutlich erleichtern. Deine Lernstrategien funktionieren jetzt schon ganz gut? Okay, aber durch unsere Zusammenarbeit kannst du noch effektiver werden. Dafür musst du nur die folgenden Dinge beachten:
Mach genug Pausen
Kein Mensch kann stundenlang am Stück durcharbeiten. Das gilt auch fürs Lernen. Regelmäßige Pausen sind das A und O. Wie teilst du deine Lernzeit möglichst effektiv ein und sorgst dafür, dass ich dich mit Power versorgen kann? Grundsätzlich haben Studien ergeben, dass es dir nicht möglich ist, länger als sechs Stunden am Tag effektiv zu lernen und als dein Powerpanther kann ich das nur bestätigen. Damit sind natürlich nicht sechs Stunden am Stück gemeint. Pausen sind für effektives Lernen unglaublich wichtig. Auf den ersten Blick glaubst du vielleicht, dass sie eine Zeitverschwendung sind. Denn wer durcharbeitet, wird schneller fertig, oder? Diese Denkweise schadet aber mehr als sie nützt. Das Gelernte musst du nämlich auch verarbeiten.
Wie oft du Pausen machst und wie lange sie sein sollen, kann sich individuell sehr stark unterscheiden. Der folgende Wochenendplan kann dir bei der Einteilung deiner Lernzeit helfen:
10 Uhr bis 10.30 Uhr: Lernblock 1
10.30 Uhr bis 10.35 Uhr: Minipause
10.35 Uhr bis 11.05 Uhr: Lernblock 2
11.05 Uhr bis 11.10 Uhr: Minipause
11.10 Uhr bis 11.40 Uhr: Lernblock 3
11.40 Uhr bis 12.00 Uhr: Längere Pause
Spätestens nach zwei dieser 90 -Minuten-Blöcke ist dann Zeit für das Mittagessen. Schließlich muss ich auch gefüttert werden.
Iss das Richtige
Powerpanther brauchen gesundes Essen, nur dann können wir dich mit Energie und Ausdauer versorgen. Deshalb solltest du mich gerade in anstrengenden Lern- und Klausurphasen richtig füttern. Keine Angst, anders als die Panther im Zoo brauche ich keine Tonnen von rohem Fleisch. Ich weiß, du greifst in stressigen Zeiten gerne zu schnellen Snacks, die leider ziemlich ungesund sind. Schließlich brauchst du ausreichend Zeit zum Lernen. Mit ein paar einfachen Tricks kannst du mich aber trotzdem ganz artgerecht füttern.
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Zucker ist wichtig, es muss nur der richtige sein
Schokolade ist ja angeblich eine gute Nervennahrung. Mir tut die leider gar nicht gut. Und dir auch nicht. Denn Schokolade hat zwar den wichtigen Zucker, der dein Gehirn mit Energie versorgt, der ist aber auch schnell wieder aufgebraucht. Die Folgen kennst du bestimmt: Du fühlst dich müde, im schlimmsten Fall bekommst du noch Kopfschmerzen. Nimm deshalb Zucker zu dir, der langsam verbrannt wird. Diesen findest du zum Beispiel in: Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten oder Nüssen.
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Leichtes Essen ist dein Freund
Wichtig ist auch leichtes Essen, das deinen Magen nicht zu sehr belastet. Fettiges Essen versetzt mich nämlich in ein ›Fresskoma‹. Effektives Lernen ist in diesem Zustand nicht möglich. Deshalb sollten Salate, viel Gemüse und Obst auf deinem Speiseplan stehen. Die sorgen nicht nur dafür, dass ich dir viel Energie liefern kann, sie sind auch sehr gesund und gut für das Gehirn. Grüne Gemüsesorten wie Bohnen beinhalten große Portionen Vitamin C und E. Diese Vitamine fangen die freien Radikale ein, die durch Sauerstoffaufnahme im Gehirn entstehen und deinen Gehirnzellen schaden können.
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Avocados und Bananen sind wahre Alleskönner
Um zu lernen, brauchst du Energie. Statt aber zu Koffein oder anderen Aufputschmitteln zu greifen, findest du schon in der nächsten Obst- und Gemüseabteilung Hilfe. Avocados zum Beispiel sind wahre Energiebomben. Folsäure, Kalium, Magnesium, Eisen, Kupfer und Lecithin sowie Vitamine in der Avocado steigern die Konzentration und sorgen dabei noch für gute Laune. Wenn dein Appetit eher nach etwas Obst verlangt, solltest du zur altbewährten Banane greifen. Als Energielieferant ist sie unschlagbar und schmeckt einfach super. Zudem enthält die gelbe Frucht viele Aminosäuren, die von deinem Gehirn zum Glückshormon Serotonin verarbeitet werden.
Mach Sport
Bewegung ist gut für das Gedächtnis, da erzähle ich dir sicher nichts Neues. Für mich als Powerpanther ist sie besonders wichtig, da ich nur funktioniere, wenn ich ausgelastet bin. Sitzt du von morgens bis abends in deinem Schreibtischstuhl, ist das für mich nicht nur langweilig, sondern auch noch ein Garant für Frust. Und wenn ich frustriert bin, hat das einen negativen Einfluss auf deinen Lernprozess.
Die Lösung ist denkbar einfach: Gib mir genügend Auslauf. Als Dank belohne ich dich mit guter Laune, einem gesteigerten Konzentrationsvermögen und einer erhöhten Aufnahmefähigkeit. Denn durch Sport werden eine ganze Reihe positiver Prozesse in deinem Gehirn in Gang gesetzt. Er steigert etwa die Produktion von Endorphin, Dopamin und Serotonin. Diese Stoffe sorgen dafür, dass sich deine Stimmung verbessert. In deinem Lernplan sollten Sporteinheiten also auf jeden Fall ein fester Bestandteil sein.
Aber Achtung: Eine Studie hat gezeigt, dass es durchaus wichtig ist, wann du deine Sporteinheiten planst. Im Rahmen dieser Studie mussten sich die Teilnehmer die Position bunter Bälle auf 90 Bildern merken. Dann wurden sie in drei Gruppen mit unterschiedlichen Anweisungen bezüglich sportlicher Betätigung unterteilt. Zwei Tage später wurden die Teilnehmer nach der Position der Bälle gefragt. Das Ergebnis war überraschend: Anders als erwartet, konnte sich die erste Gruppe, die gleich nach dem Lernen Sport machen musste, nicht besser an die Position der Bälle erinnern als die Kontrollgruppe derjenigen, die sich nach dem Ansehen der Bilder gar nicht sportlich betätigten. Anders sahen die Ergebnisse der zweiten Gruppe aus, deren Mitglieder erst nach einer Pause von vier Stunden Sport gemacht hatten. Sie konnten sich deutlich besser an die Position der Bälle in den Bildern erinnern.
Du solltest also am besten nicht direkt nach dem Lernen Sport machen. Gib mir etwas Zeit, mich von den gedanklichen Anstrengungen zu erholen und fahre dann mit dem Fahrrad, gehe joggen oder besuche das Fitnessstudio.
Schlafe ausreichend
Pausen sind für erfolgreiches Lernen sehr wichtig, dass weißt du ja schon. Und Schlaf ist wie eine lange, extrem erholsame Pause für dein Gehirn. Leider kommt er gerade in stressigen Klausurphasen oft zu kurz. Die Gefahr von nächtelangem Durchlernen ist hoch. Das ist schlecht. Dein Hirn braucht nämlich dringend Schlaf. Er wirkt wie ein Resetbutton und macht den Gedächtnisspeicher für neue Lerninhalte frei.
Sorge also dafür, dass du gut schläfst, gerade in stressigen Zeiten. Klingt einfach, oder? Aber auch ich weiß, dass das manchmal leichter gesagt ist als getan. Gerade, wenn du dir Sorgen wegen einer Klausur machst oder dir der Kopf vor neu gelernten Vokabeln zu platzen droht, erscheint es unmöglich, einzuschlafen. Ein paar Tricks können dir dabei aber helfen:
Am Tag auspowern
Als dein Powerpanther sollte ich am Tag ausgelastet werden. In Lernphasen ist das meist etwas schwierig, weil du dann oft viele Stunden am Schreibtisch verbringen musst. Deshalb ist Sport ein wichtiger Ausgleich. Besonders Ausdauertraining wie Radfahren oder Joggen ist effektiv. Direkt vor dem Schlafengehen solltest du Anstrengungen, körperliche sowie geistige, natürlich vermeiden. Smartphones, Tablets und Laptops zeitig weglegen Blaues Licht ist dein größter Feind! Glaubst du mir nicht? Teste es einmal selber. Lege mindestens ein halbe Stunde vor dem Schlafengehen alle technischen Geräte weg. Ihr bläuliches Bildschirmlicht behindert nämlich die Bildung des Hormons Melatonin, welches deinen Tag-Nacht-Rhythmus regelt. Ohne den Einfluss von diesem blauen Licht sollte dir das Einschlafen leichter fallen.
Positive Rituale entwickeln
Wenn du sowieso Probleme beim Einschlafen hast, dann ist das Schlafengehen wahrscheinlich kein erfreuliches Ereignis. Mit positiven Ritualen kannst du das ändern. Widme der halben Stunde vor dem Zubettgehen einer angenehmen Tätigkeit. Da gibt es ein tolles Buch, das du wegen der Klausurvorbereitung noch nicht angefangen hast? Super, jetzt hast du Zeit dafür. Indem du positiv besetzten Beschäftigungen nachgehst, entspannst du dich und kommst zur Ruhe.
Trau dich und probier meine Tipps mal aus. Du wirst sehen, damit bist du gleich viel frischer im Kopf. Das Lernen fällt dir leichter. Und du hast viel mehr Spaß dabei.