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Karriere im Ausland? 11 Basic und Corona-Fragen + Antworten

Koffer gepackt? Die wichtigsten Fragen und Antworten zu deiner Karriere im Ausland gibt es hier - auch in Bezug auf Corona.

1. Welche Kosten kommen auf mich zu?

Pauschal können die Kosten natürlich nicht angegeben werden, aber ein paar Anhaltspunkte für die Kalkulation gibt es schon: Was kosten Visum, Arbeitserlaubnis, Versicherungen und Co.? Wie hoch sind die Lebensstandard- und Lebenshaltungskosten im Zielland und -ort? Welche Kosten für die medizinische Versorgung können anfallen? Und: Welche Kosten übernimmt der Arbeitgeber?

2. Spontane Bewerbung oder doch intensive Planung?

Du liest eine Stellenausschreibung für einen Job im Ausland und denkst: Los geht‘s! Vorsicht: Bürokratische und organisatorische Angelegenheiten, wie Wohnungssuche, Arbeitserlaubnis oder Visum, brauchen Zeit – am besten du planst mindestens drei Monate ein und beschäftigst dich mit den spezifischen Besonderheiten des jeweiligen Landes. 

3. Wie verändert Corona die Planung?

»Nach wie vor finden internationale Umzüge statt und Studierende sowie Absolvent*innen ziehen ins Ausland. Ich selbst bin inmitten der Pandemie von Kanada nach Deutschland gezogen. Dennoch muss man sich aktuell auf längere Planungszeiten einstellen, Botschaften haben geschlossen oder längere Wartezeiten für Termine. Auch wird derzeit teilweise von den gewohnten Vorgehensweisen bei der Visagenehmigung abgewichen. Ich empfehle daher, die entsprechenden Kontaktstellen direkt nach der aktuellen Vorgehensweise und den veränderten Voraussetzungen zu befragen sowie Nachrichten, wie die des Auswärtigen Amts, regelmäßig zu verfolgen.«
- Susan Höntzsch, Expat- und Karrierechoach

4. Spielt die Kultur eine wichtige Rolle? 

Ganz eindeutig: Ja! Beispielsweise ist Kritik in China verpönt, um das eigene Gesicht und das des Gegenübers zu wahren und keine Defizite zu offenbaren – für Deutsche im Arbeitsalltag definitiv eine Herausforderung. Beschäftige dich vor einer möglichen Bewerbung mit der Kultur, sonst erlebst du vielleicht eine böse Überraschung.

5. Welche Hürden übersehe ich?

Was zu Hause selbstverständlich ist, wird in der Planung leicht vergessen: Bankkonto, Führerschein und Versicherungen. Tipp: Hier hilft der Kontakt zu Kolleg*innen, die schon Auslandserfahrungen gesammelt haben.

6. Soll ich bei meiner Bewerbung auf Corona eingehen?

»Ein Zeichen zu setzen, dass du dir über die aktuelle Lage bewusst bist, ist grundsätzlich nie verkehrt. Du solltest auch hier betonen, dass du flexibel sein kannst und dir klar ist, dass es Behinderungen oder Einschränkungen geben kann. Nutze diese Tatsache und wandle sie in deine Motivation um. So zeigst du, dass du trotz schwieriger Umstände ambitioniert bist, genau bei diesem Unternehmen zu arbeiten, und auch den Weg ins Ausland trotz Corona in Kauf nimmst. Du kannst auch anbieten, deinen Aufenthalt oder dein Praktikum auf einen späteren Zeitpunkt verschieben zu können. Deine Flexibilität ist definitiv ein gutes Signal.«
- Walter Feichtner, Karrierecoach aus München

7. Welche Länder eignen sich besonders für eine Karriere im Ausland?

Fast alle! Zumindest alle Länder, in denen ein Unternehmen Standorte oder Jobangebote hat. Neben dem europäischen Ausland ist China besonders beliebt und definitiv ein Karriere- Push. Auch immer mehr im Kommen: Indien und die Emirate. 

8. Was passiert, wenn ich im Zielland nicht arbeiten kann - Homeoffice also nicht möglich und die Arbeitsstelle geschlossen ist?

»Betroffene sollten immer zuerst das Gespräch mit ihren Arbeitgebern suchen, um ihre Möglichkeiten auszuloten. Auch entsendende Unternehmen entscheiden hier ganz unterschiedlich. Ich weiß von Expatriates, die im Frühjahr zeitnah aus dem Ausland zurückgeholt wurden. Andere wiederum verblieben unter aufmerksamer Beobachtung der Entwicklungen im Zielland.«
- Susan Höntzsch, Expat- und Karrierecoach

9. Welche Skills sind unbedingt nötig?

Soft Skills sind hier gefragt: Anpassungsfähigkeit, Offenheit und vor allem Mut musst du haben, aber auch Risikobereitschaft schadet nicht. Trotzdem solltest du in deinem Job Experte sein – ohne passende Qualifikation nützen auch die besten Soft Skills nichts. 

10. Welche Impfungen sind sinnvoll?

Neben den klassischen Reiseimpfungen sind Keuchhusten, Pneumokokken und Grippe drei Krankheiten, gegen die sich eine Impfung momentan lohnen kann. Zwar vermindern sie nicht das Risiko, sich mit Corona zu infizieren, aber sie schützen vor anderen schweren Lungeninfektionen, die eine Behandlung von Covid-19 erschweren würden. Ansonsten aktualisiert das Auswärtige Amt laufend die Impfempfehlungen für einzelne Länder. Ein Blick auf den neuesten Stand ist vor Abflug oder -fahrt also obligatorisch.

11. Unter welchen Umständen kann ich meinen Auslandsaufenthalt abbrechen?

»Grundsätzlich solltest du diese Fragen, vor allem bezüglich eines Lockdowns, im Voraus mit deinem Arbeitgeber abklären. Um Unklarheiten oder eine vorzeitige Entlassung zu vermeiden, solltest du auch vor Unterzeichnung des Arbeitsvertrags über diese Punkte mit deinem zukünftigen Vorgesetzten sprechen. Eine Beendigung der Zusammenarbeit steht dir immer frei, insbesondere falls du selbst krank sein solltest oder so strenge Lockdown-Regeln bestehen, dass du nicht arbeiten kannst. Du kannst dir auch schon Alternativen überlegen, falls du nach Deutschland zurückkehren musst. Vielleicht besteht ja bei deinem Praktikum doch die Möglichkeit der Arbeit im Homeoffice. Alle Eventualitäten kannst du trotzdem nicht prüfen. Wenn du flexibel bist, wirst du sicher nach deiner Rückkehr nach Deutschland Lösungen finden.«
- Walter Feichtner, Karrierecoach

Weitere Tipps gefällig? 

 
Susan Höntzsch, Karriere- und Expatcoach: https://karrierepfa.de 
Walter Feichtner, Karrierecoach: https://karrierecoach-muenchen.de 


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