blaue Bewerbungsmappe mit Kugelschreiber

Anschreiben: Tipps und Tricks und 10 goldene Regeln für deine Bewerbung

Nach dem ewigen Hin- und Hergeschiebe des Bewerbungsschreibens ist die Zeit gekommen! Mit diesen Tipps und Tricks überzeugst du deinen Wunscharbeitgeber.

1. Anschreiben Einleitung - So geht´s

»Über Ihre Stellenausschreibung im Career-Center von audimax MEDIEN (www. career-center.de) bin ich auf Ihr Unternehmen aufmerksam geworden. Da ich mich für das Traineeprogramm im Einkauf interessiere, möchte ich mich hiermit um die Stelle bewerben.« – streichen! Solche Floskeln tun nichts für dich. Denn diese Informationen sind für den Personaler nichts Neues: Deine Bewerbung auf die Stelle signalisiert dein Interesse bereits.

2. Besser ist folgende Formulierung:

»Als Teamleiter im Formula-Student-Team der Universität XY habe ich bereits drei Jahre Erfahrung in der Führung eines interdisziplinären Teams gesammelt.« – Pack dein stärkstes Argument oder deine Motivation direkt in den ersten Satz. Das weckt das Interesse des Personalers.

3. Wie kann ich mich von anderen hervorheben?

Wer im Anschreiben mal was Neues ausprobieren will, kann ein Postskriptum nach der eigenen Unterschrift einfügen, etwa um sein Interesse nochmals hervorzuheben oder sich zu bedanken:

»PS: Danke für Ihr Interesse an meiner Bewerbung. Ich würde mich freuen, Sie persönlich kennenzulernen. Zögern Sie bitte nicht, mich direkt anzurufen.«

4. Wie bringe ich Fähigkeiten mit ein?

Stelle deine Sozialkompetenzen mittels konkreter Beispiele dar, das ist besser als sie einfach nur aufzulisten:

»Meine Kommilitonen ernannten mich zum Teamleiter unseres Formula-Student-Teams. Sie begründeten ihre Wahl damit, dass ich sie motivieren und mitreißen würde und darüber hinaus technische Sachverhalte gut erklären könne.« Der erste Satz hebt Vertrauenswürdigkeit hervor. Im zweiten werden Kommunikationsfähigkeit und Einfühlungsvermögen dargestellt.

5. Wie baue ich Kenntnisse, Erfahrungen mit ein?

Wer sagt, ein Anschreiben müsse ein durchgängiger Fließtext sein? Hebe deine Kenntnisse zum Beispiel mittels Aufzählung hervor:

»Ich bringe die folgenden Erfahrungen mit:

- sehr schnelle Auffassungsgabe

- zwei Jahre Erfahrung im Leiten von Gruppen

- sehr gute Programmierkenntnisse in Java«

Achte darauf, dass die aufgeführten Stichpunkte zum Anforderungsprofil der Stellenausschreibung passen und dich nicht überqualifiziert wirken lassen.

6. Du bewirbst dich für ein Praxissemester? So zeigst du Motivation bereits im Anschreiben.

»Ich kenne Ihr Unternehmen sehr gut, denn für unseren Formula-Student-Rennwagen haben wir eng mit Ihrer XY-Abteilung zusammengearbeitet. Diese Partnerschaft hat mich nachhaltig beeindruckt, sodass ich mir sehr gut vorstellen kann, für Ihr Unternehmen zu arbeiten.« – Es schadet nie, die persönliche Motivation – sprich warum du dich ausgerechnet bei diesem Unternehmen bewirbst – zu adressieren. Sie sollte allerdings der Wahrheit entsprechen!

7. Wo kann ich Selbstbewusstsein zeigen?

Der Schlusssatz kann selbstbewusst oder motiviert klingen, sollte nur eines nicht: im Konjunktiv formuliert sein, denn das schwächt ihn ab. Schreibe lieber:

»Ich freue mich auf die Gelegenheit, mich persönlich vorzustellen.«, »Habe ich Ihr Interesse geweckt? Dann freue ich mich auf eine Einladung zum persönlichen Gespräch.«, »Über eine Einladung zum Vorstellungsgespräch freue ich mich schon jetzt«

Kurzüberblick zum Anschreiben:

  • Verzichte auf Floskeln
  • Nutze den ersten Satz
  • Gebe deine Softskills zum Besten
  • Zeige Kenntnisse auf
  • Verdeutliche deine Motivation
  • Call-To-Acton kommt zum Schluss

 

Wichtige 10 Goldene Regeln des Anschreibens

1. Adressiere deine Bewerbung an den richtigen Ansprechpartner.

Dafür gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen:

Version 1: In der Stellenausschreibung ist Frau Müller als Ansprechpartnerin genannt.  Bingo! Version 2: Es ist kein konkreter Ansprechpartner, sondern nur ›Personalabteilung‹ genannt. Dann gilt: anrufen und nachfragen, wem genau du deine Unterlagen schicken darfst. Personaler wissen solches Engagement zu schätzen.

2. Zeige dich von deiner Schokoladenseite …

… auf einem seriösen Bewerbungsfoto. Hier gilt: kein Automatenfoto, kein tiefer Ausschnitt, kein sexy Make- up. Trage ein Outfit, das zur angestrebten Stelle passt.

3. Achte darauf, dass deine Unterlagen komplett sind.

Bewerbungsschreiben, Lebenslauf und gut lesbare Zeugnisse sind der absolute Standard – und zwar in dieser Reihenfolge. Dazu – allerdings nur, wenn sie aussagekräftig sind – Bescheinigungen, etwa von Ehrenamt, längeren Nebenjobs, Praktika oder ungewöhnlichen Sprachkenntnissen. Überlege gut welche Dokumente im Hinblick auf den Job wirklich relevant sind. Bitte nicht jede Urkunde beilegen. Ein Deckblatt kann sein, muss aber nicht.

4. Vermeide Fehler jeglicher Form.

Flüchtigkeitsfehler, wie etwa der falsche Unternehmensname oder Buchstabendreher im Stil von ›Bachelorabreit‹ statt ›Bachelorarbeit< kommen genauso schlecht wie offensichtliche orthografische Schwächen.

5. Gestalte nicht nur Bewerbungsmappen, sondern auch Online-Bewerbungen übersichtlich.

Online sollte das Dateiformat deiner Wahl das PDF sein. Entweder packst du alle Unterlagen in eine Datei, oder du teilst sie auf: einmal Anschreiben plus Lebenslauf und einmal Zeugnisse. Beschränke die Dateigröße auf zwei bis drei Megabyte.

6. Leiste Überzeugungsarbeit.

Versetze dich in den Personalentscheider. Wärst du von deinem Anschreiben überzeugt? Erkläre, warum der Job zu dir, deinen Fähigkeiten und Interessen passt.

7. Formuliere aktiv.

Das Anschreiben dient nicht dazu, aufzulisten, was du wann gemacht hast – das steht im Lebenslauf – und wie grandios du bist – das kannst du nicht beurteilen. Das Anschreiben hebt deine Motivation, dein Interesse und deine Qualifikation hervor. Langweilige Standardphrasen sind ein No-Go. Formuliere in prägnanten Sätzen, denn du hast genau eine Seite, um von dir zu überzeugen.

8. Argumentiere klug.

Anstelle von Floskeln oder größenwahnsinniger Selbstbeweihräucherung argumentierst du besser damit, warum gerade du für die Stelle in gerade diesem Unternehmen geeignet bist und damit, was dich hervorhebt. Feste Formulierungen gibt es nicht, im Gegenteil: Das Anschreiben soll möglichst individuell auf die jeweilige Firma und die Stelle zugeschnitten sein. Standardanschreiben haben kaum Chancen.          

9. Schaffe Klarheit im Betreff.

Die Betreffzeile soll klarmachen, auf welche Stellenausschreibung du dich beziehst. Muss der Personalentscheider erst suchen, um herauszufinden, auf welche Stelle du dich eigentlich bewirbst, bist du raus.

10. Nutze den begrenzten Platz optimal.

Führe keinesfalls vermeintliche Qualitätsmerkmale wie etwa »Schon als Kind wollte ich gerne Pilot sein, darum will ich jetzt zur Lufthansa« auf. Auch ungut: die Überbewertung von Kurzpraktika oder Ferien.


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