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Bewerbung per E-Mail: So funktioniert's!

Die Bewerbung per E-Mail ist inzwischen Standard und hält einige Stolperfallen bereit. Mit unseren Tipps schreibst du eine perfekte E-Mail-Bewerbung!

Konkrete Fragen zur E-Mail-Bewerbung:

  • Soll ich eine Lesebestätigung anfordern?
  • Welchen Betreff wähle ich?
  • Was muss in den Anhang der E-Mail?
  • Was soll ich kurz vor dem Versand der E-Mail prüfen?

Immer mehr Unternehmen sind bereits auf papierlose Bewerbungsverfahren umgestiegen - ganz ohne physische Bewerbungsmappe, sondern komplett digital. Manche richten dazu spezielle Portale ein, auf denen man sich einloggt und die Dokumente der Bewerbung direkt auf einen Server hochlädt. Häufiger ist allerdings die Bewerbung per E-Mail. 

Grundsätzlich gelten für ein digitales Bewerbungsschreiben die gleichen Standards wie für eine papierne Bewerbungsmappe, deshalb hier ganz zackig ein paar weitere Besonderheiten für die Bewerbung per E-Mail (weitere Bewerbungstipps findest du in unserem Themenspecial Bewerbung):

Bewerbung per Mail: Rechtschreibfehler

Lass dieselbe Sorgfalt walten wie bei der postalischen Bewerbung. Auch online sind Rechtschreibfehler und Grammatikmängel ein absolutes Tabu und können dir deinen Traumjob verhageln.

Unsere Tipps:

  • Lass die Rechtschreibprüfung von Word, Open Office oder dem Textverarbeitungsprogramm deiner Wahl über deine Dokumente laufen.
  • Schicke deine Bewerbung an einen begabten Freund, der sich mit dem Lektorat von Texten auskennt und dem korrekte Kommasetzung und Rechtschreibung geläufig sind.
  • Hast du niemanden an der Hand, der sich dein Bewerbungsschreiben ansehen kann, und bist du sprachlich nicht besonders begabt, lohnt es sich eventuell einige Euros in die Hand zu nehmen und einen professionellen Lektor zu beauftragen.

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Bewerbungsfoto bei der Bewerbung per E-Mail

Ein professionelles Bewerbungsfoto ist zwar nicht verpflichtend, aber bei Bewerbungen in Deutschland üblich. Auch, wenn du deine Bewerbungsunterlagen per E-Mail verschickst.

In den meisten Fotostudios kannst du dein Porträt auch gleich digital mitnehmen und sparst dir so das Einscannen. Sollte dies nicht der Fall sein: Beinahe jeder Copyshop macht für wenig Geld einen Scan deines Fotos.

Auf keinen Fall dein gedrucktes Bewerbungsfoto mit der Smartphonekamera abfotografieren - die Qualität ist nicht ausreichend und es ist fast unmöglich ein Foto zu schießen, dass perfekte Lichtverhältnisse bietet. 

Bewerbung per Mail: Welche E-Mail-Adresse?

Benutze eine seriöse E-Mail-Adresse für deine Bewerbung per Mail.

Das geht gar nicht:
Absender à la luna_fee1994@gmx.net oder sex.me.up.­scotty@hot­mail.com sind bei einer Bewerbung vollkommen fehl am Platz. Schließlich möchtest du mit deiner Bewerbung einen guten ersten Eindruck bei deinem potenziellen Arbeitgeber machen!

Das geht:
vorname.nachname@serioeseranbieter.de oder v.nachname@serioseranbieter.de - kostenlose E-Mailadressen von angesehenen Anbietern gibt es zuhauf im Internet.

Tipp: 
Verwenden nicht die E-Mail-Adresse, die deine Hochschule dir während des Studiums zur Verfügung stellt! Passt dein Profil auf die Stelle, du kommst aber nicht in die engere Auswahl, werden deine Daten bei vielen Unternehmen in eine Art Talent Pool aufgenommen und du wirst später, falls erneut eine ähnliche Stelle ausgeschrieben wird, angemailt. Solltest du inzwischen dein Studium beendet haben, ist deine E-Mail-Adresse nicht mehr aktuell und die Chance auf den Arbeitsplatz vertan.

Bewerbung per Mail: der Betreff

Bezieh dich in der Betreffzeile der E-Mail eindeutig auf die Stellenanzeige, auf die du dich bewerben möchtest. So werden deine Bewerbungsunterlagen viel schneller zugeordnet.

In den Betreff musst du unbedingt das Wort ›Bewerbung‹ und die konkrete Bezeichnung der ausgeschriebenen Stelle schreiben.

Beispiele für den E-Mailbetreff:

  • »Bewerbung auf Ihre Stellenanzeige als Nachwuchsprojektleiter (m/w)«
  • »Bewerbung als Entwicklungsingenieur / Techniker (m/w)«

Bewerbung per E-Mail: Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnisse sammeln

Wie groß darf der Anhang einer E-Mail maximal sein?

Hier gibt's nur eine vage Antwort: Nicht zu groß und nicht zu klein. Nicht zu klein deshalb, weil bei einer hohen Komprimierung zum Beispiel Bilder oder Arbeitsproben nur noch eine schlechte Qualität aufweisen.

Warum der Anhang der E-Mail nicht zu groß sein sollte, erschließt sich von allein: Das Netzwerk des potenziellen Arbeitgebers zu verstopfen, macht keinen guten ersten Eindruck. Obwohl wir in einer sehr digitalen Welt leben, sind die Netzwerke von vielen Unternehmen eher noch auf dem Stand der frühen 2000er Jahre, weniger ist also mehr.

Als Faustregel gilt: Mehr als sechs Megabyte sollte der Anhang deiner Bewerbung nicht haben. 

Welches Dateiformat wähle ich für den Anhang meiner Mail?

Standard ist das PDF-Format. Beinahe jeder Rechner hat ein Programm installiert, das PDFs anzeigen kann. Außerdem wird das Layout deiner Bewerbung so fehlerfrei übertragen, was bei der Verwendung eines Textbearbeitungsprogramms wie zum Beispiel Word nicht zweifelsfrei gegeben ist. 

Wie viele Dateien darf ich an eine E-Mail-Bewerbung anhängen?

In den Anhang gehört nur eine einzige Datei. Sprich: Lebenslauf, Zeugnisse, Arbeitszeugnisse und so weiter sammelst du in einem einzigen PDF-Dokument. 

Warum? Die »nur-eine-Datei-Politik« erklärt sich sehr einfach: Speicherst du jedes Zeugnis, jede Arbeitsprobe und jede Seite deines Lebenslaufs als einzelnes PDF, muss der Empfänger sehr oft klicken, um alle Dokumente zu öffnen und er verliert im schlimmsten Fall den Überblick und ist schon vor der Durchsicht genervt von dir als Bewerber. 

Um mehrere einzelne PDFs zu einem Dokument zusammenzufassen, gibt es viele kostenlose Tools, die du herunterladen kannst. Nur ein Beispiel: der PDF24 Creator.

Bewerbung per E-Mail: Wie sieht's mit Unterschriften aus?

Prinzipiell erwartet niemand, dass ein digitales Dokument unterschrieben wird. Allerdings sollte dein Lebenslauf eine Unterschrift zieren. 

Was muss in den Anhang bei einer E-Mail-Bewerbung?

  1. Bewerbungsdeckblatt, wenn du eines verwenden magst
  2. Anschreiben, wenn du es nicht direkt in der E-Mail verfasst
  3. Lebenslauf
  4. Arbeitszeugnisse
  5. Arbeitsproben

Empfänger und Anschreiben

Das Anschreiben kannst du entweder direkt im Emailfenster formulieren oder in einem kurzen, freundlichen und fehlerfreien Text auf den Anhang verweisen. Die zweite Variante ist zu bevorzugen, denn je nachdem welches E-Mail-Programm der Empfänger benutzt, können deine Formatierungen fehlerhaft dargestellt werden.

Suche dir auch bei der Online-Bewerbung einen konkreten Ansprechpartner. Bewerbungen an info@wunsch­unter­nehmen.de stranden höchstwahrscheinlich irgendwo in den Weiten des Äthers. Bei den meisten Stellenausschreibungen wird ein Ansprechpartner benannt, der im Anschreiben auch unbedingt persönlich angesprochen werden sollte. Auf die Floskel 'Sehr geehrte Damen und Herren' solltest du, falls möglich, verzichten. Die Personalerin Frau Müller wird deine Bewerbung mit einer positiveren Grundhaltung lesen, wenn du sie direkt mit 'Sehr geehrte Frau Müller' ansprichst. 

Achtung: Dieser Tipp kann auch eine gegensätzliche Wirkung erzeugen. Recherchierst du den falschen Ansprechpartner und begrüßt den Empfänger mit 'Sehr geehrter Herr Meier', obwohl die Ansprechpartnerin für deine Bewerbung Frau Müller ist, entsteht der Eindruck, du wärst nicht sorgfältig und gewissenhaft.


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Soll ich eine Lesebestätigung anfordern?

Bewirbst du dich per E-Mail, ist es sehr verlockend, eine Lesebestätigung deiner E-Mail anzufordern. Schließlich möchtest du wissen, ob deine E-Mail auch wohlbehalten beim Personalverantwortlichen angekommen ist. Trotz allem ist es ratsam, keine Lesebestätigung bei einer Bewerbung per E-Mail zu aktivieren.

Der Empfänger deiner Bewerbung ist in den meisten Fällen eher genervt von dem aufploppenden Fenster - er muss reagieren und entweder auf "ja, senden" oder "nein, ignorieren" klicken. Es bedeutet in jedem Fall Aufwand, der sich vermeiden lässt. Und möchtest du als ersten Eindruck »Dieser Mensch macht Arbeit!« hinterlassen? Eben.

Tipp: Alternative zur Lesebestätigung

Wenn du wissen möchtest, ob deine E-Mail ordnungsgemäß verschickt wurde, nutze die Blind Carbon Copy-Funktion deines E-Mail-Programms und trage im BCC-Feld deine zweite E-Mail-Adresse ein. So kannst du selbst überprüfen, ob die E-Mail angekommen ist.

Die Mail prüfen, prüfen und nochmal prüfen!

  • Vor dem Versenden an das Unternehmen unbedingt alles doppelt überprüfen. Sind die Anhänge korrekt? Sind alle Tippfehler beseitigt? Am besten die E-Mail zuerst an einen Freund schicken, nochmal überprüfen und erst, wenn du ganz sicher bist, an den Personaler versenden!

Beherzigst du unsere Tipps für die Bewerbung per Mail, sollte nichts mehr schiefgehen und du bist dem Vorstellungsgespräch und damit deinem Job ein kleines Stückchen näher gekommen.

Checkliste vor dem Versand:

  • Ist die Bewerbung vollständig?
  • Ist die Empfängeradresse korrekt und stimmt sie mit der Anrede überein?
  • Hast du den richtigen Ansprechpartner angegeben?
  • Hast du einen aussagekräftigen Betreff angegeben?
  • Hast du ein schönes Deckblatt verwendet?
  • Ist der Anhang ein einzelnes PDF?
  • Lässt sich der Anhang problemlos öffnen?
  • Sind die Dateien in einem gängigen Format (PDF)?
  • Ist deine E-Mail größer als 6 Megabyte?
  • Sind alle Tippfehler aus der E-Mail entfernt?