Laptop, Zoom, Konferenz, Pflanze
Credits: Unsplash

How-To: Bewerbungsgespräch per Video

In Zeiten von Corona wird das digitale Vorstellungsgespräch via Zoom, Microsoft Teams, Skype - und wie sie alle heißen - immer bedeutsamer. Der Modus operandi – Früher shake hands, heute clean desktop. Dankbare Tipps für Katastrophenschutz.

 

 

Sweet Home

Vor dem Einstieg in den neuen Job hat der Arbeitsgott natürlich die Bewerbung gesetzt – da hat auch das Virus nix dran ändern können. 

Heimspiel

Nutz deinen "Heimvorteil" und tank Selbstbewusstsein aus deiner gewohnten und im Idealfall kraftspendenden Umgebung, stell dir deinen Talismann neben den Rechner oder die "Das schaffst du"-Postkarte deiner besten Freundin. Hintergrund, den die Kamera aufnimmt, bitte checken – auch das eine Banalität, aber man kann‘s nicht oft genug sagen. Schmutzwäschekörbe machen im Bewerbungsgespräch nur einen mediumguten Eindruck.

Zieh dich vernünftig und passend an wie zum Livegespräch. Nicht nur obenrum, sondern den ganzen Kerl bzw. die Kerlin. Bis zu den tiptop geputzten Schuhen, denn: wichtig für‘s Mindset und deine Performance. Weg mit deinen Lieblings-Lockdown-Joggers – es ist erwiesen, dass die innere Haltung und die Spannung, die wir auszubauen verstehen, davon abhängt. Grundsätzlich – der Flimmergefahr auf dem Monitor wegen – auf wirre Muster, Karo und Punkte verzichten. Mitschriften deinerseits und das Notieren von aufkommenden Fragen sind grundsätzlich unproblematisch und legitim, aber bitte auf Papier – nicht tippen. Der Geräusche wegen. Klingt trivial, ist es aber gar nicht so: für absolute Ungestörtheit sorgen. Hund, Katze, Maus fremdbetreuen lassen oder vor dem Gespräch gründlich ausmüden, um Irritationen durch Bellen & Co. auszuschließen. Freund*innen für die Dauer des Interviews "do not disturb"-Bescheid geben oder, noch besser, die Türklingel ausschalten, Stichwort DHL-Mensch klingelt, weil die Nachbarin nicht da ist.

Alles tutti: Technik, Name, Akku

Wir wollen dich hier nicht mit Standard-Regeln wie eine vernünftige Internetverbin- dung und die passende Lautstärke deines Mikrofons langweilen, das sollte sich dann Zoomissimo in der Lehre mittlerweile rumgesprochen und etabliert haben. Gleiches gilt für die dringende Emfpehlung, langsam und deutlich zu sprechen und immer direkt in die Kamera zu gucken – nicht auf das Bild deines Gesprächspartners am Monitor. Wichtig auch dran zu denken, dass dein Laptop voll geladen ist und alle anderen Anwendungen für die Zeit des Vorstellungsgesprächs drauf geschlossen sind. Das kennst und weißt du eigentlich und sei hier nur der Vollständigkeit halber nochmal erwähnt – falls du es aus Aufregung vergisst.

Sollte dein Arbeitger in spe ein Videochat-Programm verwenden, das du noch nicht kennst und mit dem du nicht vertraut bist: vorher auschecken und alles einmal durchprobieren, solltest du per Link eingeladen werden, auch den vorher testen. Wahrscheinlich wird dein Gespräch per Skype oder Zoom über die Bühne gehen – solltest du bei diesen Tools privat mehr in der Spaßvogelrichtung unterwegs sein, dann unbedingt dran denken, deinen Nutzernamen und dein Profilbild jobtauglich und seriös zu machen oder einen eigenen Account für Vorstellungsgespräche anlegen. 

Trockengeübt hält besser

Solltest du, was im Moment gar nicht mal so selten der Fall ist, das Gespräch von deinem Elternhaus aus führen, Geschwister & Co. unbedingt vom Lauschen und Rumschleichen an und vor der Tür abhalten. Macht nervös. Generell ist es ein guter Plan, das Gespräch vorab trockenzuüben und – dank Zoom kein Problem – aufzuzeichnen: Zum einen, was das Setting angeht (Passt der Hintergrund? Klamotte ok? Wirst du zur Gesprächszeit vielleicht grad wie blöd von der Sonne angeschienen? Blendet das Licht?). Zum anderen, was deine generelle Performance angeht: Klingt deine Stimme gut? Siehst du gut aus? Sprichst du in angenehmen, brauchbar gebauten Sätzen? Guckst du ok? Das ist natürlich immer und in jeder Situation wichtig, für Videogespräche aber nochmal hervorzuheben. Denn die amtosphärische "Metaebene", die zwischenmenschliche Komponente, der Chemie-Flow, der entsteht, wenn Menschen einander "in echt" begegnen, der fällt bei Zoom naturgegeben flach. Ideal wäre es, das Gespräch vorab mit einer Vertrauensperson deiner Wahl als Rollenspiel zu üben. Das klingt zwar künstlich und ist es irgendwie auch, aber du kannst so an deinen Ängsten und Schwächen besser arbeiten und dich zu erheblich mehr Souveränität und Sicherheit bringen – Eigenschaften, von denen du letzten Endes nicht nur beim Einstieg in den Job profitierst.


Anzeige

Anzeige