Je mehr Wiedererkennungswert die Bewerbung hat, desto eher bleibt sie im Gedächtnis und sorgt vielleicht für eine Einladung zum Vorstellungsgespräch. Daher lohnt es sich, auch mal von der klassischen Bewerbung abzuweichen – und zum Beispiel PowerPoint zu nutzen. Präsentationsexpertin Marion Koppitz gibt im Interview Auskunft, wie die Bewerbung mit dem Präsentationsprogramm erfolgreich wird.
Frau Koppitz, kann eine Bewerbung mit PowerPoint die ›normale‹ Bewerbung ersetzen?
Eine Bewerbung über PowerPoint soll eine grafische Gestaltungsmöglichkeit sein, mit der Bewerber die klassische Bewerbung aufpeppen, aber keinesfalls gänzlich ersetzen können. Daher gelten die inhaltlichen und formalen Vorgaben wie Deckblatt, Anschreiben, Lebenslauf sowie Zeugnisse und eventuell Arbeitsproben auch für eine Bewerbung mit PowerPoint. Schließlich sind die Qualifikationen eines Bewerbers immer noch das Kriterium, mit dem Personaler überzeugt werden sollen.
Welchen Vorteil bietet die Bewerbung mit PowerPoint?
Sie diszipliniert zur Kürze und Prägnanz – schon weil eine Folie nicht so sehr mit Textpassagen vollgestopft werden kann wie ein Word-Dokument. So läuft keiner Gefahr, dass der Personaler von einer Informationsflut erdrückt wird und die wesentlichen Aspekte nicht mehr ersichtlich werden.
Wie kann der Lebenslauf aufbereitet werden?
Die Kunst besteht darin, ihn optisch ansprechend darzustellen. Da sich der Lebenslauf nicht über mehrere Folien ausdehnen sollte, ist eine der zentralen Herausforderungen, die wesentlichen Aspekte zu identifizieren und grafisch aufzubereiten. Beispielsweise können Bewerber Kompetenzen in Sprachen oder Software als Balkendiagramme darstellen, anstatt auf Floskeln zurückzugreifen. Interessen können in Form von Icons oder Piktogrammen visualisiert werden. Farben eignen sich sehr gut dazu, um in verschiedene Bereiche wie Lebenslauf oder Arbeitsproben zu kategorisieren. Mehr als insgesamt drei Farben sollten es allerdings nicht sein.
Eröffnet eine PowerPoint-Bewerbung auch neue Möglichkeiten?
Ja, vor allem in der kreativen Branche können Bewerber Arbeitsproben, Skizzen, Projekte und vieles mehr grafisch aufbereiten und ansprechend präsentieren. Außerdem findet sich hier Platz, um näher auf persönliche Erfolge wie zum Beispiel abgeschlossene Projekte einzugehen.
PowerPoint bietet viele Gestaltungsmöglichkeiten. Was gilt es, zu beachten?
Weniger ist mehr. Natürlich sollte ein Personaler nicht erst Hieroglyphen lernen müssen, um die Bewerbung zu lesen – eine schlichte, gut leserliche Schriftart ist unerlässlich. Ob Bewerber sich nun für eine Schriftart mit oder ohne Serifen entscheiden, ist Geschmackssache. Allerdings sollten sie unterschiedliche Schriftarten vermeiden und eine Schriftgröße zwischen elf und 14 wählen. Es empfiehlt sich zudem, eine dunkle Schrift auf hellem Hintergrund zu verwenden und nicht anders herum, da Personaler Bewerbungen für gewöhnlich ausdrucken und dafür nicht so viel Toner verbrauchen möchten.
In Kooperation mit i-pointing