Credits: pexels.com/Tetyana Kovyrina

Anders – Besser – Gleich: Sonderpädagogik & Soziale Arbeit

Sonderpädagogik und Soziale Arbeit:

Valerie und David verraten in »anders.besser.gleich«: Ist das Studium wie erhofft? Uuund bitte:

Normal und doch besonders

»Der Studiengang war für mich besser als erwartet. Er ist interdisziplinär ausgerichtet und mit der Auswahl verschiedener Fächer, ist der Studienalltag sehr abwechslungsreich. Es gibt neben den gewählten Unterrichtsfächern pädagogische, psychologische, soziologische und auch philosophische Module. Pädagogik mit Menschen die eine geistige Beeinträchtigung haben, steht hier im Vordergrund und wird aus mehreren Perspektiven beleuchtet. Die Studieninhalte sind oft kritisch oder diskursiv angelegt und behandeln wichtige Themenbereiche wie Diversität, Gleichheit und Ungleichheit, Diskriminierung, Nachhaltigkeit, Inklusion und Toleranz in der Gesellschaft. Es findet eine Sensibilisierung auch im persönlichen Alltag statt, wodurch der Studiengang die Studierenden nicht nur im Hinblick auf den späteren Beruf bildet. Durch ein Praxissemester können Studis direkt erfahren, wie das Arbeitsleben als sonderpädagogische Lehrkraft später sein wird. Da es ein Lehramtsbachelor ist, dachte ich zuvor, dass man später ausschließlich an sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungsstellen arbeiten kann. Jetzt arbeite ich in einer stationären Wohngruppe für psychisch erkrankte Kinder, was zeigt, dass man mit diesem Bachelor in verschiedenen Bereichen Fuß fassen kann.«

 

Valerie Scheurer studiert Sonderpädagogik an der Pädagogischen Hochschule in Heidelberg


 

Erfüllend, fordernd und ein bisschen nervig

»In meinem ›ersten Leben‹ arbeitete ich als Maschinenbauingenieur-Bachelor. Das hat mich nicht ausgefüllt, ich wollte mich mehr mit und für Menschen einbringen. Das ist in meinem jetzigen Studium komplett der Fall, genau wie erhofft: Im praktischen Teil arbeite ich in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung. Je nach deren Einschränkung ist Waschen oder Füttern angesagt, dafür sorgen, dass die BewohnerInnen pünktlich zur Arbeit in den Werkstätten kommen, so seltsame Dinge wie Zigaretten rationalisieren oder über Sexualfragen aufklären, aber auch gemeinsam kochen, einkaufen und plaudern – Schichtdienst übrigens inklusive. Man muss gut auf sich selber aufpassen, um sich nicht zu sehr in die einzelnen Schicksale zu verlieren, das ist für mich schwieriger als gedacht. Im Studium lernen wir die theoretische Untermauerung, von rechtlichen Fragen bis zu medizinischen Grundlagen. Ich finde die Kombination aus beidem sehr cool, weil sich Theorie und Praxis perfekt ergänzen. Anders als gedacht ist der Studienalltag – das liegt an Corona. Es war so gut wie alles digital, aber das wird sich ja jetzt ändern. Wer sich für Soziale Arbeit interessiert, sollte vor der Entscheidung auf alle Fälle ein, zwei Praktika machen, da kriegt man einen guten Einblick.«

 

David Tesch studiert dual Soziale Arbeit in Nürnberg


Anzeige

Anzeige