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E-Payment-Systeme: Pin, Tan und dann?

E-Payment: Die digitalen Geldkuriere, die den Online-Handel ermöglichen

Heute bestellt, morgen zu Hause: Das geht nur mit E-Payment-Anbietern, die sowohl dem Unternehmen als auch den Kunden bestätigen, dass die Transaktion zustande gekommen ist. Ich möchte auch im Online-Shop als Kunde nicht erst zum nächsten digitalen Bankautomaten rennen müssen, sondern meine Bestellung so unkompliziert wie möglich aufgeben.

Kein Wunder also, dass das US-Unternehmen Paypal »ein positives Einkaufserlebnis für die beste vertrauensbildende Maßnahme« hält, so Sabrina Winter, Head of Communications von Paypal Deutschland.

»Eine einfache und schnelle Abwicklung des Bezahlvorganges spielt hierbei eine ebenso wichtige Rolle, wie die Sicherheit der persönlichen Daten.«

Für Sicherheit sorgt Paypal dabei unter anderem, indem der Händler die hinterlegten Finanzdaten des Kunden, wie Bankverbindung oder Kreditkarteninformationen, gar nicht erst zu Gesicht bekommt.

Bei Paypal werden jeden Tag rund 12,5 Millionen Zahlungen weltweit getätigt. Der Service Sofortüberweisung des deutschen Start-ups Sofort AG spielt da noch in einer anderen Liga. Rund drei Millionen Transaktionen sind es dort pro Monat. Das Unternhemen konnte sich nicht zuletzt aufgrund des Zusammenschlusses mit dem schwedischen Zahlungsdienstleister Klarna am hart umkämpften Online-Payment-Markt behaupten. Die beiden Unternehmen sind mittlerweile als ›Grown-Ups‹ in 18 Ländern vertreten.

Dabei funktioniert die Sofort-Überweisung »wie eine automatisierte, sekundenschnelle Vorkasse per Überweisung«, erklärt Dr. Gerrit Seidel, Senior Vice President DACH bei Klarna und Geschäftsführer der Sofort GmbH. Anders als bei Paypal greift der Kunde direkt auf sein Bankkonto zu, um die Überweisung zu tätigen. Die Software dahinter ist allerdings kein Selbstläufer, wie Dr. Seidel zu berichten weiß:

»Bei der Klarna Group arbeiten tagtäglich über 300 Entwickler daran, unsere Services weiterzuentwickeln.«

Kein Wunder, denn die Anforderungen an die IT-Systeme sind hoch:

»Als eine von wenigen Firmen im Markt betreiben wir unser Rechenzentrum freiwillig nach Bankenstandard und sind zudem TÜV-zertifiziert.«


Emmanuel Kirse vom Payment Service Provider Novalnet weiß, worauf es bei der Auswahl der Zahlungsart im Online-Handel ankommt:

»Keine Zahlungsart kann sämtliche Kriterien von Kunden und Händlern gleichermaßen abdecken. Am Ende hat jede Zahlungsart ihre Vor- und Nachteile. Mit der Vielzahl an Zahlungsmöglichkeiten wird den Kunden und den Händlern allerdings eine breite Auswahl an Zahlungsarten zur Verfügung gestellt, mit der individuelle Bedürfnisse befriedigt werden können.«

Der digitale Handschlag müsse für alle Beteiligten eine angenehme Sache sein.

Für den Kunden soll es dabei sicher und einfach sein – in einem oft unsicheren und komplizierten Geschäft des Online-Dschungels. Wobei zwischen der Zahlungssicherheit, die vor allem für den Händler wichtig ist, und der Datensicherheit, die für den Kunden große Bedeutung hat, unterschieden werden muss.

»Das Risiko eines Zahlungsausfalls wird beim E-Payment durch sogenannte Risk-Management-Services minimiert. Hier wird dem Shop-Betreiber ein breites Spektrum an Sicherheitsvorkehrungen angeboten: Von Bonitätsprüfungen über Sperrlisten bis hin zu Verfahren wie 3D-Secure. Da die Verfahren automatisiert im Hintergrund ablaufen, merken Kunden von dem Vorgang in der Regel nichts«, erklärt Kirse.

Viel schwieriger als die Frage, wie bezahlt werden soll, ist die Auseinandersetzung mit dem Problem, dass der Kunde für das meiste in der digitalen Welt gar nicht mehr bezahlen möchte. Je niedriger allerdings die Hürde der Online-Bezahlung liegt, desto eher wird auch Geld fließen.


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