Fakt 1:
Die Automobilindustrie als eine der weltweit größten Industrien ist für viele Absolventen als künftiger Arbeitgeber besonders attraktiv. Wer gehört dazu? Im engeren Sinne Hersteller (Original Equipment Manufacturer(OEMs)) für Kraftfahrzeuge und Motoren, Anhänger und Container sowie Fahrzeugteile und –zubehör. Weiter gefasst umfasst das Arbeitgeberpotenzial zum Beispiel auch Zulieferer aus der Textil- oder Elektroindustrie.
Fakt 2:
Hallo Welt: Lokalisierung ist einer der Trends der Branche; immer mehr Zulieferer bauen eigene Standorte in Boommärkten frühzeitig auf, nicht selten, bevor die großen Hersteller selbst dort vor Ort sind. Diese Präsenz in den Wachstumsmärkten bringt ein hohes Maß an internationaler Arbeit mit sich. Praxischeck Daimler: Dr. Anna-Maria Karl, Leiterin Global Talent Acquisition and Development, sagt: »Grundsätzlich ist es in einem globalen Unternehmen ein Pluspunkt, wenn Absolventen Auslandserfahrung mitbringen. Es ist allerdings für viele Stellen keine zwingende Einstellungsbedingung. Bewerber können internationale Erfahrungen auch nach dem Einstieg entweder ›on the job‹ sammeln oder in unserem Trainee-programm bei einem Auslandeinsatz ausbauen.«
Fakt 3:
In Forschung und Entwicklung wird die Rolle der Zulieferer immer wichtiger: Ihr Anteil an der globalen Forschungs- und Entwicklungswertschöpfung soll bis 2025 auf 53 Prozent steigen.
Fakt 4:
Vielfalt pur für junge Ingenieure: Von Forschungs- und Entwicklungsaufgaben mit den Schwerpunkten Regelelektronik, Antrieb, Fahrwerk, Komfort oder Sicherheit bis hin zur Mitarbeit im Bereich Computersimulation reichen die Einsatzfelder. Auch Prüfstandversuche im Labor oder auf der Teststrecke sind Teil des Ganzen.
Fakt 5:
Was braucht´s? Top-Englisch-Kenntnisse, Flexibilität, Weltoffenheit und die Bereitschaft, neue Aufgaben zu übernehmen. Dazu Managementfähigkeiten und Teamplaying.
Fakt 6:
75 Prozent der Wertschöpfung eines Automobils erbringen die Zulieferer und »bilden damit einen entscheidenden Kern der Innovationskraft der deutschen Automobilindustrie«, sagt Klaus Bräuning, Geschäftsführer des Verbands der Automobilindustrie. Für Einsteiger heißt das: Es gibt eine große Bandbreite an Jobs, Abwechslung ist garantiert. Das bestätigt Christian Marek, Systementwickler bei Schaeffler: »Ich kann verschiedene Produkte entwickeln – mal einen Antrieb, mal ein komplettes Fahrzeug.« Für die aktuelle Mercedes A-Klasse liefern zum Beispiel 50 Zulieferer Bauteile zu.
Fakt 7:
Auch Nicht-MINT-Absolventen haben gute Chancen in der Automobilindustrie: Besonders gefragt sind Absolventen der Betriebswirtschaftslehre, Wirtschafts-, Finanz-, Rechts- und Kommunikationswissenschaften. Wichtig sind hier Soft Skills wie Pioniergeist, Mut und Teamfähigkeit. Bei großen Autobauern arbeiten Absolventen der unterschiedlichen Studiengänge oft in gemischten Teams eng zusammen, manche Arbeitgeber bieten Nicht-Ingenieuren innerhalb bestimmter Traineeprogramme Seminare zum Thema ›Basiswissen Auto‹.
Fakt 8:
Leopold Kostal GmbH 2,11 Milliarden Euro. Das Familienunternehmen mit 100jähriger Tradition und Stammsitz in Deutschland produziert unter anderem Lenksäulen- und Dachmodule, Well-Being-Duftsysteme oder Sitzelektroniksteuergeräte. 18 Länder, über 16.000 Mitarbeiter.
Knorr Bremse 5,2 Milliarden Euro. Entwickelt, produziert und vertreibt seit 110 Jahren Bremssysteme für Schienen- und Nutzfahrzeuge.
KSPG 2,45 Milliarden Euro. Die drei Premiummarken Kolbenschmidt, Pierburg und Motorservice gliedern, entwickeln, fertigen und liefern Pumpen, Kolben, Magnetventile, Aktuatoren und Gleitlager.
Webasto 2,62 Milliarden Euro. Seit 1901 in Familienbesitz, produziert und entwickelt der international tätige Zulieferer mit Sitz in Stockdorf Dach- und Cabriodachsyteme sowie Heiz- und Klimasysteme.
Dräxlmeier 3,40 Milliarden Euro. Das global tätige Familienunternehmen mit Hauptsitz im bayerischen Vilsbiburg entwickelt und fertigt zum Beispiel Bordnetzsysteme, Mittelkonsolen, Türverkleidungen sowie zentrale Elektrik- sowie Elektronikkomponenten.
Brose Fahrzeugteile 5,17 Milliarden Euro. Das Coburger Familienunternehmen mit 24.000 Mitarbeitern in 23 Ländern entwickelt und produziert mechatronische Systeme für Fahrzeugtüren und -sitze sowie Elektromotoren.
Hella KG Hueck 5,18 Milliarden Euro. In Lippstadt produziert das über 100-jährige Familienunternehmen mit circa 29.000 Mitarbeitern unter anderem Scheinwerfer, Innenbeleuchtung oder Elektroniksysteme für den Fahrzeugbau.
Benteler Automobiltechnik 5,87 Milliarden Euro. Das Unternehmen, für das rund 20.850 Menschen in 29 Ländern arbeiten, entwickelt und produziert Strukturteile, Fahrwerke, Module, Motor und Abgassysteme.
Schaeffler 12,1 Milliarden Euro. Durchschnittlich 60 Produkte von Schaeffler stecken in jedem Kraftfahrzeug weltweit. Vom fränkischen Herzogenaurach erlangt Schaeffler Weltruhm mit seinen Wälzlagern, Motoren- und Getriebeelementen sowie Kupplungs- und Antriebstechnik. Das Unternehmen mit rund 84.000 Mitarbeitern in 50 Ländern meldet jährlich mehr als 2.500 Patente an.
Mahle 11 Milliarden Euro. Ist ein wahrer Tausendsassa: Es gehören beispielsweise Kolbensysteme, Zylinderkomponenten, Ventiltrieb, Luft-, Öl- und Kraftstoffmanagement, Kühlung, Klimatisierung, Motoren für elektrische Servolenkungen für Pkw und Nutzfahrzeuge sowie Entwicklung und Konstruktion von Komponenten zur Leistungsrange. 170 Standorte, an dem 75.000 Mitarbeiter arbeiten.
ZF Friedrichshafen 30 Milliarden Euro Die Produktpalette des Unternehmens erstreckt sich von Teilen für Pkw, Motorsport und Busse über Lkw und leichte Nutzfahrzeuge bis hin zu Bau- und Landmaschinen, Staplersystemen und Schienenfahrzeugen sowie die Bereiche Windkraft, Luftfahrt und Marine. 134.000 Mitarbeiter arbeiten in circa 40 Ländern.
Robert Bosch 48,93 Milliarden Euro Das Produktportfolio umfasst zum Beispiel Antriebs-, Sicherheits- und Komfortsysteme, Motorräder, E-Bikes, Marineanwendungen, Schienen-, Minen- und Baufahrzeuge, Motorsporttechnik und Flottenmanagement. Rund 290.180 Mitarbeiter in 2014.
Fakt 9:
Die deutsche Automobilindustrie hat ihre Ausgaben für Forschung und Entwicklung erneut erhöht. 2014 stiegen die weltweiten Aufwendungen auf 34,3 Milliarden Euro – acht Prozent mehr als 2013. Nach Angaben der Europäischen Kommission stemmt die deutsche Automobilindustrie ein Drittel der gesamten weltweiten FuE-Ausgaben der Automobilbranche – das ist die Spitzenposition.
Fakt 10:
Die Zulieferer konnten 2014 wieder Personal aufbauen, ein Plus von zwei Prozent. So arbeiteten Ende 2014 insgesamt 297.500 Menschen in der Zulieferindustrie, womit die Vorkrisenmarke wieder erreicht war. Den Grund für den Aufschwung zu dieser neuen Stärke kann man vor allem im »Innovationsgeist und der globalen Ausrichtung der Unternehmen« sehen, so der Verband der Automobilindustrie (VDA).