Mann sitzt vor MacBook
Foto: Pixabay

Auf neuen Wegen mit Design Thinking

Design Thinking schafft neue Werte, durchzieht viele Geschäftsbereiche und beeinflusst neue Working Spaces. Schaeffler lebt diese im Digitalen Design Studio – Leiter Olaf Mackert erzählt im Interview von den Visionen und Anforderungen

 

Olaf, welches Ziel verfolgt das Digitale Design Studio?

Wir wollen ein neues kreatives und agiles Mindset im Unternehmen etablieren. Der Hauptauftrag ist hierbei, den Kunden wieder mehr in den Mittelpunkt zu rücken und aus der Kundensicht heraus Produkte und Services zu entwickeln. Das tun wir vor allem mit Hilfe von Design Thinking. Diese Methode hilft uns, das Problem ganzheitlich zu verstehen, gute Lösungsansätze zu entwickeln und durch schnellen Prototypenbau greifbar zu machen. Diese werden direkt vom Kunden getestet. So ist es uns möglich, in kürzester Zeit den Kundennutzen zu erhöhen. Generell geht es in unserem Bereich darum, neue Geschäftsfelder zu entwickeln, Innovationen voranzutreiben, aber auch vorhandene Produkte und Prozesse durch Digitalisierung zu unterstützen und zu optimieren.

 

Welche neuen Geschäftsfelder könnten das sein?

Geschäftsfelder, in denen wir heute schon stark sind: Automotive und Industrie, hier zum Beispiel im Windkraftumfeld. Wenn wir es schaffen, zusätzlich zu unseren Lagern Services anzubieten, positionieren wir uns noch stärker und schaffen für den Kunden höheren Nutzen. Dann kann sich dieser wieder stärker auf sein Kerngeschäft konzentrieren.

 

Wie kommen Projekte im Digitalen Design Studio zustande?

Die Projekte werden abgeleitet von der Digitalstrategie bei Schaeffler. Ein Fachbereich identifiziert beispielsweise ein Problem und tritt an uns heran. Wir bilden dann Teams aus Mitarbeitern aus dem Fachbereich sowie aus Kollegen der Digitalisierung. Diese können neue Fähigkeiten im Bereich Digitalisierung  einbringen, um Prototypen zur Lösung des Problems zu bauen und zu erproben. Außerdem erarbeiten wir natürlich zusammen mit unseren Kunden digitale Services. Hierbei überlegen wir gemeinsam, welche Services dem Kunden Nutzen bringen könnten.

 

Das Digitale Design Studio ist derzeit noch im Aufbau und sucht Verstärkung. Was sollten neue Mitarbeiter mitbringen?

Interesse an neuen Technologien und Passion für Digitalisierung sind essenziell. Daher sind unter anderem Absolventen aus MINT-Studiengängen sowie aus kreativen Bereichen wie Design, Medien und Kommunikation gefragt. Wichtig sind außerdem erste Praxiserfahrung sowie die Fähigkeit, sich schnell in komplexe Sachverhalte einzuarbeiten und im Team gut zusammenzuarbeiten.

 

Welche Art von Praxiserfahrung ist hier sinnvoll?

Neben Erfahrung in Design Thinking durch Praktika oder Werkstudententätigkeit ist vor allem außerstudentische Projektarbeit sehr wichtig. Zum Beispiel durch die Mitarbeit in einem Formula Student-Team. Besonders spannend ist für uns die Zusammenarbeit mit Mitgliedern aus den Driverless-Teams, die dieses Jahr das erste Mal bei der Formula Student Germany in den dynamischen Disziplinen antraten. Auch die Teilnahme an Hackathons, wie wir sie schon mit dem Gründerzentrum in Nürnberg gemeinsam veranstaltet haben, ist ein guter Weg, um praktische Erfahrungen zu sammeln. Schaeffler versucht, über verschiedene Veranstaltungen den Studenten die Möglichkeit zu geben, Praxiserfahrung zu sammeln und sie damit für den Arbeitsmarkt fit zu machen.

 

Dein Einstieg bei Schaeffler liegt selbst noch nicht all zu lang zurück. Was hat dich vom Unternehmen überzeugt?

Die Firma bietet sehr großes Potenzial, in der Automobilwelt etwas zu bewegen. So bauen wir beispielsweise den Bio-Hybrid (siehe Bild) als unseren Beitrag für die Mobilität von morgen. Mir gefällt außerdem, dass wir bei Schaeffler sehr viele Freiheiten in der Entwicklung haben, denn gerade im Automobilbereich entstehen sehr viele Technologien bei den Zulieferern und nicht bei den großen Autoherstellern. Wir können bei Schaeffler etwas Tolles entwickeln, das dann einen Platz im Auto findet. Besonders im Bereich Digitalisierung sind wir offen für alle neuen Ideen. Hier gibt es viele verschiedene Anwendungsfelder, von der simplen Prozessverbesserung bis Additional Services für Produkte. Mitarbeiter können sich bei uns frei entfalten und haben die Möglichkeit, den noch neuen Bereich Digitalisierung aktiv mitzugestalten.

 

Die Mitarbeiter des Digitalisierungsbereichs werden in einem neuen Gebäude unweit des Standortes in Herzogenaurach arbeiten. Was zeichnet diese Location aus?

Es wird unser New Digital Home, das von den Innenarchitekten entworfen wurde, die auch die Google-Standorte in Europa gestaltet haben. Das Gebäude spiegelt den Design Thinking-Ansatz wider. Es wird offene Arbeitsplätze geben, die wir flexibel umbauen können, je nachdem wie viele Mitarbeiter gerade an einem Projekt arbeiten. Auf der Multifunktionsfläche haben wir eine kleine Bühne, auf der es Veranstaltungen geben wird. Außerdem gibt es drei große Terrassen mit Grill, um die Mitarbeitergemeinschaft zu fördern.

 

Was versprichst du dir von diesen neuen Arbeitsplätzen?

Wir wollten eine State-of-the-Art-Arbeitsumgebung für digitale Talente kreieren, um die Kreativität der Mitarbeiter zu beleben. Außerdem wollen wir Räume schaffen, in denen Teams sich frei entfalten und optimal zusammenarbeiten können.


Anzeige

Anzeige