ein roter Satellitenschirm

Forschungszentren: Wo in Deutschland geforscht wird

Den Forscherdrang stillen? Viele Unternehmen beschäftigen Forschungsinstitute, um fortschrittlich und nachhaltig zu sein.


ALLIANZ ZENTRUM FÜR TECHNIK
Was machen die? Das Allianz Zentrum für Technik als weltweit anerkanntes Forschungsinstitut zur Schadensanalyse und Risikobegrenzung ist im Bereich Kraftfahrzeugtechnik führend bei der Entwicklung von Crashtests und initiiert in Kooperation mit der Automobilwirtschaft Innovationen für die Verkehrssicherheit.

Wen die suchen? Vor allem Crashtest-dummys, aber sicher auch Ingenieure mit Freude am Dinge vor die Wand fahren.

BMW GROUP FORSCHUNG UND TECHNIK
Was machen die? Die Projektteams arbeiten an fünf Forschungsschwerpunkten, die Schlüsselthemen der automobilen Zukunft darstellen: Vehicletechnology (Fahrzeugtechnologie), Cleanenergy (Wasserstofftechnologie), efficientdynamics (intelligentes Energiemanagement/ Alternative Antriebe), Connecteddrive (Fahrerassistenzsysteme/ Aktive Sicherheit) und itdrive (IT- und Kommunikationstechnologie).

Wen die suchen? Ingenieure, Ingenieure und Ingenieure.

DAIMLER AG UND KIT
Was machen die? Bei der Forschung zu verschiedenen Aspekten der Elektromobilität beteiligt sich der Konzern mit 1,75 Millionen Euro über vier Jahre an der Forschung des Karlsruher ›institut für technologie‹. Dieser Vertrag wurde erst im März dieses Jahres aufgefrischt, die Zusammenarbeit besteht bereits seit 2008.

DEUTSCHES ZENTRUM FÜR LUFT- UND RAUMFAHRT
Was machen die? Das, was der Name bereits verrät und zwar im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland. Das Zentrum vereint verschiedene Forschungsinstitute in den Bereichen Aeroelastik, Antriebstechnik, Bauweisen- und Konstruktionsforschung, Fahrzeugkonzepte, Faserverbundleichtbau und Adaptronik sowie Flugführung.

DEUTSCHE INSTITUTE FÜR TEXTIL- UND FASERFORSCHUNG
Was machen die? Die Institute der ditf bearbeiten Projekte vor allem aus der Chemie, der Materialwissenschaft und der Werkstofftechnik von Textilien und sind an die itV Produktservice Gmbh angegliedert.

DEUTSCHE TELEKOM INSTITUTE FOR CONNECTED CITIES (TICC)
Was machen die? Untersucht die Wechselwirkung moderner Informations- und Kommunikationstechnologie mit der Stadtentwicklung im Hinblick auf stärkere soziale und technologische Integrations- und Vernetzungspotenziale. Sitz ist Friedrichshafen.

EADS EUROPEAN AERONAUTIC DEFENCE AND SPACE COMPANY
Was machen die? Ein globales Netzwerk technischer Kompetenzzentren (technical Capability Centres), innerhalb von EADS als ›innovation Works‹ bekannt, betreibt die Forschungs- und Technologielabore des Unternehmens. Die Teams der EADS ›innovation Works‹ sind dazu in sieben transnationale, technische Kompetenzzentren gegliedert:

Verbundwerkstoffe, Metalltechnologien und Oberflächentechnik, Konzeption und Fertigung von Strukturen und Mechatronik, Engineering, Physik, IT, Sicherheitsleistungen und Simulation, Sensoren, Elektronik und Systemintegration, Energie und Antriebe sowie innovative Konzepte und Szenarien.

FRESENIUS MEDICAL CARE
Was machen die? Seit mehr als dreißig Jahren forscht das Unternehmen bereits im Bereich Dialysetherapien und -produkte. Weltweit 214.648 Patienten wurden mit diesen Produkten 2010 behandelt. Das sind circa 31,7 Millionen Dialysebehandlungen weltweit.

LILLY RESEARCH LABORATORIES
Was machen die? Pharmaforschung für die verschiedensten Produkte. Sowohl die Suche nach neuen Wirkstoffen, die Medizinentwicklung und die klinische Bewertung von neuen Pharmaprodukten finden hier statt. Das Unternehmen hat bereits mehrere Standorte in Deutschland, wer jedoch den Forscherdrang verspürt, muss in diesem Fall die Koffer packen und mindestens ins EU-Ausland umziehen. Standorte der Forschungszentren sind beispielsweise England, Kanada, Japan, die USA und Australien.

GLAXOSMITHKLINE RESEARCH & DEVELOPMENT
Was machen die? Ebenfalls ein Pharmakonzern. Zusätzlich zu Medikamenten stellt GSK auch Impfstoffe her, welche vorher erforscht und getestet werden müssen. Ihre Forschung betreiben sie in Zusammenarbeit mit Regierung, Universitäten und großen anderen Biotechnik- und Pharmakonzernen. Forschungsstandorte sind China, Spanien, Frankreich, die USA und weitere drei Standorte im Land des Mutterkonzerns England.

ROCHE FORSCHUNGS- UND ENTWICKLUNGSORGANISATION
Was machen die? Um mit klinisch differenzierten Therapien die Zukunft der Medizin mitgestalten zu können, konzentriert sich die Roche Forschungs- und Entwicklungsorganisation auf fünf ›krankheitsbiologische‹ Gebiete, sogenannte disease Biology Areas (dBAs): Krebs, Virologie, Entzündungskrankheiten, Stoffwechselstörungen und das Zentralnervensystem.

JOHNSON & JOHNSON CONSUMER HEALTH CARE GERMANY
Was machen die? Alles seidig glänzend! Johnson & Johnson ist der Mutterkonzern von Marken wie etwa bebe, Penaten und neutrogena, aber auch bekannten Pharmaprodukten wie immodium und dolormin.

Bionik setzt sich aus den Wörtern Biologie und Technik zusammen. Die Bionik ist eine Forschungsrichtung, die in der Natur vorhandene biologische Strukturen als Vorlage für technische Problemlösungen nutzt.

Femtonik ist eine Technologie, die sich mit Laserimpulsen im Zeitbereich von Femtosekunden – von billiardstel Sekunden – befasst. Durch diese ultrakurzen Impulse lassen sich Materialien analysieren und bearbeiten, ohne dabei berührt oder zerstört zu werden. Die Femtonik eröffnet neue Möglichkeiten in der Materialbearbeitung und der Medizin: Durch den Einsatz des Femtosekundenlasers rückt beispielsweise eine schmerzfreie Behandlung von Karies in greifbare Nähe.

Grundlagenforschung ist eine Bezeichnung für erkenntnisorientierte und zweckfreie Forschung, bei der der reine Erkenntnisgewinn im Vordergrund steht: Warum ist etwas so, wie es ist? Eine besonders große Rolle spielt Grundlagenforschung in den Naturwissenschaften und der Medizin. Zweckfrei forschen heißt hier Wege zu finden, um neue Stoßrichtungen einer Disziplin zu etablieren.

Nanotechnologie ist ein Oberbegriff für unterschiedlichste Technologien, die als Gemeinsamkeit die Größenordnung ihres Arbeitsgegenstandes haben: Es geht um die Analyse und Bearbeitung von Materialien in der Größe von ein bis 100 Nanometer. Ein Nanometer ist ein millionstel Millimeter. Die Nanotechnologie beschäftigt sich also mit Materie im atomaren Maßstab.

RFID steht für den Begriff ›Radiofrequenz-Identifikation‹. RFID-Systeme bestehen aus Lesegeräten und RFID-Markierungen, sogenannten ›Tags‹. RFID-Tags bestehen aus einer Antennenspule, einem Mikrochip zur Verarbeitung von Daten und nichtflüchtigen, elektronischen Speicherelementen. Durch ein von einem RFID-Lesegerät erzeugtes hochfrequentes, elektromagnetisches Feld werden RFID-Tags über kurze Distanz mit Energie versorgt und damit aktiviert. Aktivierte RFID-Tags können per Funk Daten mit dem Lesegerät austauschen und dauerhaft speichern.

Seltene Erkrankungen: Von den rund 30.000 bekannten Krankheiten werden über 7.000 zu den ›Seltenen Erkrankungen‹ gezählt. Nach der in Europa gültigen Definition ist eine Erkrankung ›selten‹, wenn weniger als einer von 2.000 Menschen darunter leidet. Zusammengenommen sind diese Krankheiten aber kein seltenes Phänomen. Allein in Deutschland gibt es mehrere Millionen Betroffene. Häufig handelt es sich um sehr schwere Krankheiten, die eine aufwändige Behandlung und Betreuung erfordern.

Tissue Engineering ist ein sich schnell entwickelndes Forschungsfeld. Zellen werden entnommen, außerhalb des Körpers vermehrt und anschließend in den Körper transplantiert. Dort sollen sie gestörte Gewebe und Organfunktionen unterstützen. Häufig lassen Forscher die Zellen in vorgefertigte Formen einwachsen, zum Beispiel in feine Kunststoffgeflechte. So können sie passgenaue Ersatzgewebe züchten – etwa eine neue Ohrmuschel, mit der sich entstellende Verletzungsfolgen beseitigen lassen.

Versorgungsforschung beschreibt, wie der medizinische Alltag für Patienten tatsächlich aussieht. Die Versorgungsforschung will so vorhandene Lücken und Mängel in der medizinischen und psychosozialen Betreuung von Kranken aufdecken und ihre Ursachen ergründen. Dabei berücksichtigt sie sowohl persönliches Verhalten von Ärzten und Patienten als auch gesellschaftliche Rahmenbedingungen wie Finanzierungssysteme und Organisationsstrukturen. Aufbauend auf diesen Ergebnissen werden Konzepte für eine bessere Versorgung entwickelt.


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