Quelle: Rodolfo Clix/pexels.com

MINT gewinnt

Warum, liest du hier. Wir klären dich über Einstieg und 
Bewerbung im MINT-Bereich auf.

Arbeitsmarkt

Der Arbeitsmarkt ist rosig und hat sich im Vergleich zum Vorjahr weiter positiv entwickelt. Rund 7,9 Millionen MINT-Fachleute waren 2019 in Deutschland beschäftigt. Die Anzahl der Arbeitslosen in MINT-Berufen ist mit 2,6 Prozent sehr gering und tendenziell rückläufig. Auch die Nachfrage nach MINT-Arbeitskräften ist steigend. Dabei werden vor allem technische Fachkräfte besonders häufig gesucht.

Bewerbungsgespräch

Als MINTler bist du gefragt. Deswegen darfst du in einem Vorstellungsgespräch ruhig einige Forderungen vorbringen. Flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit des Home Office sind beispielsweise schon relativ weit verbreitet. Auch Themen wie die Altersvorsorge oder Kinderbetreuung kannst du gerne anbringen. Empfehlenswert ist es, sich vorsichtig mit offenen Fragen daran anzunähern.

Dual studieren

Wie wäre es, wenn du deinen Master nicht ›klassisch‹, sondern dual studierst? Das bringt dir einige Vorteile: Du hast zusätzlich eine abgeschlossene Ausbildung, etwa zum Fachinformatiker oder Mechatroniker, in der Tasche. Zudem kannst du dann bereits wertvolle Berufserfahrung sammeln und Firmenkontakte knüpfen. Der Übergang ins Berufsleben sollte also noch spielerischer ablaufen als ohnehin schon.

Einarbeitung

Viele Trainees bekommen bei ihrem Einstieg in den Job einen Einarbeitungsplan. So auch Kim Virginia Korrell, Medical Trainee bei Novartis Pharma Deutschland: »Dieser besteht zum einen aus einer Liste von Funktionen, mit denen ich in meinem Job viel zu tun haben werde. Zum anderen hilft der Einarbeitungsplan, um in der täglichen Arbeit schnell effizient zu werden – vom Zugang zu den verschiedenen Systemen bis hin zur Reisekostenabrechnung«, erzählt sie.

Frauenanteil

Auch wenn die Tendenz in die richtige Richtung zeigt, gibt es immer noch Mädchen und Frauen, die von Vorurteilen und Rollenklischees gebremst werden. Somit sind insgesamt nur 15,4 Prozent aller Beschäftigten im MINT-Bereich Frauen. In den entsprechenden Studienfächern liegt der Frauenanteil immerhin bei 29,3 Prozent. Während bei Pharmazie und Biologie die Frauen sogar in der Überzahl sind, sind in der Elektro- und Informationstechnik nur 16 Prozent der Studenten weiblich.

Gehalt

Der MINT-Bereich ist ein breites Feld mit vielen unterschiedlichen Gehältern. Was sich aber allgemein feststellen lässt: Dein Gehalt kann sich auf jeden Fall sehen lassen. Gerade in der IT kannst du nach einer Promotion mit circa 60.000 Euro brutto im Jahr einsteigen. Durchschnittlich liegt der monatliche Bruttolohn eines vollzeiterwerbstätigen MINT-Akademikers übrigens bei 5.300 Euro. Damit ist er über 1.000 Euro höher als bei Akademikern anderer Branchen.

Informatik

Gerade Informatiker sind so gefragt wie nie zuvor. Durch die Digitalisierung sämtlicher Wirtschaftsbereiche hat die Informatik eine absolut zentrale Rolle im Geschäftsleben. Insgesamt bist du branchenunabhängig einsetzbar – kannst dich aber auf bestimmte Bereiche spezialisieren: zum Beispiel auf Wirtschafts- oder Medieninformatik.

Jobchancen

Deine Jobchancen sind sehr gut. Experten gehen davon aus, dass der Bedarf an MINT-Absolventen in Zukunft weiter steigen wird, da viele der aktuellen Fachkräfte bereits im fortgeschrittenen Alter sind und bald in Rente gehen. Demzufolge werden bis 2020 1,38 Millionen offene Stellen vorausgesagt – das ist deine Chance, schnell die Karriereleiter emporzuklettern.

Luftfahrt

»10.000 sicher durchgeführte Flüge täglich – für uns immer wieder ein Grund zur Begeisterung«, sagt Mirco Krausch von der Deutschen Flugsicherung. »Wir suchen Absolventen, die diese Faszination für die Luftfahrt teilen. Dank unserer Fluglotsen kommen Millionen Flugpassagiere rund um die Uhr sicher an ihr Ziel. Eine hohe Verantwortung, die wir mit einer großen Portion Vertrauen belohnen. Teamgeist und ein attraktives Gehalt sind die ideale Basis für den perfekten Karrierestart nach dem Bachelor.«

Naturwissenschaften

Auch Naturwissenschaftler sind generell gefragt, jedoch gibt es hier einige Unterschiede je nach Fach: Während Physiker und Chemiker sehr begehrt sind, haben es Biologen dagegen etwas schwerer. Letzteres liegt vor allem daran, dass es meist mehr Absolventen als offene Stellen gibt. Dein Arbeitsumfeld muss übrigens nicht zwingend das Labor sein, sondern kann auch in der Beratung oder dem Management liegen.

Reisen und Arbeitsalltag

»Zu den größeren Umstellungen hat für mich persönlich gehört, dass ich mehr auf Geschäftsreisen bin, als ich das vorher erwartet hatte«, sagt Kim Virginia Korrell, Medical Trainee bei Novartis Pharma Deutschland. »Da ich von einer Labor- zu einer Bürotätigkeit gewechselt bin, war auch der Berufsalltag anders. Durch Meetings ist die Arbeitseinteilung eher fremdbestimmt, aber dadurch auch viel kollaborativer als es vorher bei mir im Labor an meinem PhD-Projekt war.«

Studienabschluss

Trotz hoher Nachfrage ist es von Vorteil, wenn du einen Masterabschluss in der Tasche hast. Gerade in Forschung und Entwicklung hast du es nur mit einem Bachelor schwer. In manchen Fächer reicht sogar nicht einmal der Master aus: Deshalb promovieren in der Chemie 90 Prozent der Studenten, in der Physik 70 Prozent. Hartnäckigkeit zahlt sich also aus!

Technik

Die Technik ist der wohl breiteste Bereich innerhalb der MINT-Berufe: Allein in den Ingenieurwissenschaften gibt es über 27.000 Ausrichtungen. Du kannst dein späteres Berufsfeld also ganz an deine persönlichen Interessen und Fähigkeiten anpassen. Zudem: Egal ob du dich für Elektrotechnik, Maschinenbau oder ein anderes Feld entschieden hast, deine Aussichten sind sehr gut. 

Unternehmen

Je nach Fachrichtung stehen dir eine Vielzahl an unterschiedlichen Unternehmen offen. Die Techniker stellen mit 86 Prozent den größten Anteil der Arbeitnehmer im MINT-Sektor da. Demzufolge fallen auch 91 Prozent der offenen Stellen im Bereich Technik an. Dazu zählen zum Beispiel Firmen der Elektro- und Elektronikindustrie, des Maschinen- und Anlagenbaus, der Energiewirtschaft, der Automobil-, Luft- und Raumfahrtindustrie.

Vertrag

Ein weiteres Plus im MINT-Bereich: Die Arbeitsverträge werden in der Regel unbefristet angeboten. Nur circa jeder neunte MINT-Absolvent muss sich mit einem befristeten Vertrag abspeisen lassen. Besonders die Metall- und Elektro-Industrie glänzt mit unbefristeten Stellen: Nur circa vier Prozent der MINT-Akademiker arbeitet auf Zeit. Dadurch ist die Gefahr, sich ständig neue Arbeitgeber suchen zu müssen, relativ gering.


Anzeige

Anzeige