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Energiewende – Die Zukunft wird grün

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die Energiewende für Ingenieure bereithält

Mal scheint die Sonne, mal bläst der Wind, mal hängt der Nebel dicht und tief. Mit der Energiewende ist das Wetter vom Smalltalk-Thema zum entscheidenden Faktor in der Stromerzeugung geworden. Denn die Menge des erzeugten Stroms fällt je nach Region, Wetterlage und Tageszeit unterschiedlich groß aus. Die Anlagen erzeugen häufig Strom, auch wenn er nicht gebraucht wird – und umgekehrt. An windreichen Tagen entspricht die Leistung rund 30 Großkraftwerken und konzentriert sich naturgemäß im Norden Deutschlands. Im Süden schwankt die Energieerzeugung mit Solarzellen genauso, denn Sonnenlicht steht natürlich nur tagsüber zur Verfügung und wird durch Nebel, Schnee oder überregionale Effekte wie Saharastaub beeinflusst.

Eingriffe ins Netz verursachen hohe Kosten

Während ein konventionelles Kraftwerk bedarfsabhängig produziert, ist die Energiegewinnung mit den Erneuerbaren wetterabhängig. Deshalb sei es Teil der täglichen Arbeit geworden, die Transportmengen für das Versorgungsnetz zu bestimmen, erklärt Alexandra Regensburger, Referentin Talent Management bei Tennet. Überschreitet die zu befördernde Menge die Transportkapazitäten, muss Tennet ins Netz eingreifen. Waren es früher einige wenige Eingriffe im Jahr, so wird heute täglich mehrmals ins Netz eingegriffen. Das verursacht Kosten von einer Milliarde Euro im Jahr. Eine weitere Herausforderung liegt in der schieren Anzahl an Energieerzeugungsanlagen, die sprunghaft angestiegen ist – genauso wie der Administrationsaufwand. Die Herausforderung der Zukunft werde sein, auf einen Großteil der dezentralen Anlagen direkt oder indirekt zuzugreifen und den sicheren sowie störungsfreien Netzbetrieb mit Hilfe der vielen ›Kleinen‹ zu stemmen, so Regensburger. Sabine Anne Wollny, tätig im RWE-Recruiting, sieht die größte Herausforderung für Ingenieure darin, unter enormem Kostendruck dennoch innovativ zu sein. Da die Kraftwerke durch die volatile Einspeisung aus Wind- und Solarstrom immer flexibler reagieren und entsprechend hoch und runter gefahren werden müssen, erarbeiten die Ingenieure bei RWE Konzepte für hochmoderne Kraftwerke. Zu ihren Aufgaben gehört neben Planung, Neubau und Betrieb der Anlagen auch die Beteiligung an innovativen Forschungs- und Entwicklungsprojekten. Hier tragen sie Projekt- und Gesamtverantwortung – und sichern so die Zukunft der Energieversorgung.

Diese Ingenieure braucht die Energiewende

Der Bedarf an Ingenieuren ist bei RWE konstant und steigt tendenziell sogar. »Wir suchen hauptsächlich Elektro- und Maschineningenieure sowie Bergbau-, Umwelt- und Wirtschaftsingenieure. Aber auch alle anderen Fachrichtungen sind bei uns immer wieder gefragt«, sagt Wollny von RWE. Von seinen Ingenieuren erwartet das Unternehmen ein tiefes technisches Verständnis kombiniert mit einem wirtschaftlichen Fokus. Sie sollten die Bereitschaft und Fähigkeit haben, Innovationen voranzutreiben und Veränderungen zu gestalten. Auch bei Tennet ist der Bedarf hoch und wird auch in den kommenden Jahren nicht abnehmen. Eine Vielzahl an Fachrichtungen ist im Unternehmen gut aufgehoben, etwa Elektro-, Energie- und Hochspannungstechniker sowie (Tief)Bau-, Wirtschafts- und Umweltingenieure. »Ingenieure im Bereich des Netzausbaus müssen heute wesentlich mehr kommunizieren, denn neben den Abstimmungen mit den Behörden müssen politische Mandatsträger, Bürger und NGOs mit ins Boot geholt werden«, stellt Markus Lieberknecht, Tennet-Unternehmenssprecher, fest. Hierbei sei es wichtig, dass Ingenieure mit ihrem Fachwissen Projekte und deren technische Umsetzung erläutern können. Wer daneben belastbar und innovativ ist und gerne im Team arbeitet, hat gute Chancen auf einen sicheren Arbeitsplatz in der Energiebranche.


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