Rechtsanwalt Dr. Andreas Schulz, LL.M. ist Senior Associate im Berliner Büro von Baker McKenzie. Von Dezember 2015 bis Juli 2016 arbeitete er im Rahmen eines Associate Training Program bei Baker McKenzie in Chicago, USA.
Arbeiten im Ausland: zu Baker McKenzie nach Chicago
»Den Wunsch, noch einmal im Ausland zu arbeiten, hatte ich schon seit dem Ende meines Auslandsstudiums in Neuseeland. Die seit Jahren bei Baker McKenzie angebotenen Associate Training Program interessierten mich daher seit dem ersten Bewerbungsgespräch. Das Programm ermöglicht es, als deutscher Rechtsanwalt zu lernen, wie unsere Kollegen in den USA arbeiten. Am Ende fiel die Wahl auf das Major Projects Team in Chicago, der Geburtsstätte der Kanzlei, weil dieses Team intensiv in Public Private Partnerships (PPPs) und Großprojekten in den Bereichen Energy, Mining & Infrastructure involviert ist.
Herausforderung im Major Projects Team
Die Arbeit in der Major Projects Gruppe in Chicago war herausfordernd – und gerade deswegen so wunderbar. Teilweise konnte ich mit bereits erworbenen Erfahrungen bei öffentlichen Transaktionen gut operieren, teilweise arbeitete ich aber auch an Verfahrensdokumenten und Verträgen, die ich in dieser Form zum ersten Mal sah. Das empfand ich als Luxus, auch deswegen, weil mich meine Kollegen mit den Aufgaben nicht alleine ließen, sondern immer gerne bereit waren, mit mir zu besprechen, welche Erfahrungen sie bereits in vergleichbaren Projekten gesammelt hatten. Und es waren wirklich beeindruckende Projekte, durch die wir die Mandanten hier und überall auf der Welt navigierten. Kriselnde Windparks auf Hawaii, dringend benötigte Stromerzeugungsanlagen in Texas, soziale PPP-Projekte in Kanada und Solaranlagen in Südafrika, bei denen Energie mittels ultraheißem geschmolzenen Salz gespeichert wird.
Fortbildung im Ausland auf außergewöhnlich hohem Niveau
Ich kann jedem neugierigen und ambitionierten Kollegen nur wärmstens empfehlen, die Chance eines ATP zu nutzen. Das Besondere an dieser Erfahrung ist, dass man – anders als meistens beim LL.M.-Studium – bereits einige Jahre in seinem Beruf gearbeitet hat und deswegen die Fortbildung im Ausland auf außergewöhnlich hohem Niveau verfolgen kann. Der letzte Schliff bei den sprachlichen Fähigkeiten ist dabei noch der unwichtigste Aspekt. Vielmehr bietet die Arbeit im Ausland die Chance, im sicheren und freundschaftlichen Umfeld der eigenen Firma Erfahrungen und Wissen zu sammeln, sich auszutesten und über den sprichwörtlichen Tellerrand zu schauen. Daneben blieb mir ausreichend Zeit, auch Ausflüge nach San Francisco, New York, an die Niagara Falls oder in die riesigen Wälder Michigans zu machen. Und die Kollegen hatten immer im Blick, dass ich ja keine Veranstaltung in der Kanzlei oder in Chicago verpasse.«