Compliance ist ein Feld, das alle Unternehmen betrifft, geht es hier doch um die Einhaltung von Gesetzen und ethischen Richtlinien. Unabhängig von Korruption, Unterschlagung oder Produktpiraterie – die Bedeutung der Compliance nimmt für alle Unternehmen zu.
Der Compliance-Beauftragte ist weisungsunabhängig
Dies bedarf einerseits eines eigenständigen Kontroll- und Überwachungssystems und andererseits eines Compliance-Beauftragten, der bei der Ausübung seiner Aufgaben weisungsunabhängig sein muss. Hinzu kommen Akteneinsichtsrecht bei Verdachtsfällen, der Zugriff auf relevante Daten und die Möglichkeit, Mitarbeiter und Zeugen zu befragen.
Abwechslungsreiche Aufgaben im Compliance
Juristen, die in Compliance-Abteilungen tätig sind, stehen insgesamt einem breit gefächertem und abwechslungsreichen Aufgabenspektrum gegenüber. Abhängig davon, in welchem Bereich der Einstieg erfolgt, beraten und unterstützen Juristen unterschiedliche Geschäftsbereiche, konzeptionieren, führen Compliance-Prüfungen durch und entwickeln diese weiter. Hinzu kommt die Nachverfolgung festgestellter Defizite oder Verstöße und das Erstellen von Berichten für die Geschäftsleitung.
Vielfältige Anforderungen an Compliance-Juristen
Ob als General Counsel, Berater, Verhandler, Vertrauensperson oder Dienstleister – eine Tätigkeit im Compliance ist mit hohen Anforderungen verbunden. Einsteiger sollten unter anderem gute analytische Fähigkeiten mitbringen, eine vertrauenswürdige und überzeugende Persönlichkeit haben und die Fähigkeit mitbringen, juristische Inhalte jedem Kollegen verständlich darzulegen. Compliance-Juristen müssen gut mit prekären Situationen umgehen können, organisiert sein und die Fähigkeit besitzen, interdisziplinär sowie prozessbezogen zu arbeiten.
Persönlichkeit vor Examensnote
Dementsprechend gilt in diesem Bereich zumeist: Persönlichkeit geht vor Examensnote. Bewerber müssen nicht unbedingt ein Prädikatsexamen oder Zusatzqualifikationen vorweisen können, wenn sie mit ihren Soft Skills überzeugen können. Gehaltsmäßig sind Compliance-Juristen im Vergleich zu ihren Kollegen aus anderen Bereichen mit einem Jahresgehalt zwischen 41.000 und 45.000 Euro etwas schlechter gestellt, aber mit Zusatzqualifikationen steigt auch dieses an.