Beim Essen sparen? Das klingt erst mal nach Billigmarken, eintönigem Fertigfraß und jeden Cent dreimal umdrehen. Eine spannende Alternative für dieses Vorhaben lieferte mir die App ›Too Good To Go‹. Dahinter steckt der Ärger über Lebensmittelverschwendung und die Idee, übrig gebliebene Mahlzeiten kurz vor Ladenschluss günstig abholen zu können. Interessanter Einfall, denke ich mir: Einerseits spart der Nutzer, andererseits wird leckeres Essen vor der Mülltonne gerettet. Kurzerhand lud ich mir die App auf mein Smartphone.
Nachdem ich meinen Standort und den Umkreis eingegeben hatte, in dem ich das Essen abholen konnte, ploppte eine Liste auf: Restaurants, Hotels und Supermärkte, die regelmäßig Speisen in den Regalen und auf den Buffets übrig haben. Für 3,50 Euro kaufte ich per Kreditkarte eine Überraschungstüte beim Supermarkt um die Ecke, die ich am Abend um 18 Uhr abholen sollte. Neugierig, was sich darin wohl befinden würde, machte ich mich auf den Weg und zeigte einer Kassiererin den digitalen Beleg. Durch einen Swipe nach rechts entwertete sie ihn kommentarlos und wuchtete eine prall gefüllte Papiertüte auf den Tresen. Ein frischer Laugenkranz, Teewurst, Kaffee, Würstchen und andere Leckereien kamen zum Vorschein. Daheim rechnete ich kurz nach und staunte nicht schlecht: Insgesamt zahlte ich nur ein Drittel des Normalpreises. Also folgte gleich ein weiterer Versuch: Diesmal sollte es für 3,90 Euro Übriggebliebenes vom Italiener sein. Auf zum Restaurant, einmal swipen lassen und leckere Pizzastücke abholen. Die kamen dann direkt bei einem gemütlichen Abend bei Freunden zum Einsatz und dabei ziemlich gut an.
Der Haken an der App? Du musst dich nach bestimmten Abholzeiten richten und es gibt immer einen Überraschungseffekt: Was macht man zum Beispiel mit einem Ein-Kilo-Eimer Kartoffelsalat, der in zwei Tagen abläuft? Ansonsten aber eine super Sache: Du sparst Geld, rettest Lebensmittel und kannst mit etwas Glück richtig gute Mahlzeiten schlemmen. Die App bleibt erst mal installiert.