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Medizinstudium im Ausland: CHANCEN eG übernimmt Finanzierung

Das Sozialunternehmen CHANCEN eG bietet die Finanzierung für das gesamte Medizinstudium im Ausland an. Bewerbungen sind ab sofort möglich

Es ist wieder so weit: In diesen Wochen beginnt der Run auf die Plätze für ein Medizinstudium. 40.000 junge Menschen bewerben sich auch in diesem Jahr erneut um die 10.000 Plätze an den deutschen Universitäten. Kein Wunder, dass der Numerus Clausus für ein Medizinstudium bundesweit seit Jahren konstant bei 1,0 bis 1,1 liegt. Und selbst die besten eines Jahrgangs haben keine Garantie dafür, dass sie einen der raren Uniplätze ergattern, weil 60 Prozent davon im Auswahlverfahren der Hochschulen vergeben werden.

Medizinstudium im Ausland

Seit einigen Jahren zeichnet sich deshalb ein Trend fort, für das Medizinstudium ins Ausland auszuweichen, vor allem nach Ost- und Südeuropa in Länder wie Ungarn, Bulgarien, Litauen, Polen oder der Slowakei. Die Abschlüsse an den rund 40 Hochschulen sind EU-weit anerkannt, die Qualität ist meist hoch, die Sprache in der Lehre neben Deutsch auch Englisch. Doch auch dieser Weg bleibt vielen aufgrund der hohen Studiengebühren versperrt: Zwischen 7.000 und 20.000 Euro pro Studienjahr müssen die angehenden Jungmediziner berappen – für viele ist das schlichtweg nicht finanzierbar.

Hilfe bei der Finanzierung

Hier hilft die CHANCEN eG. Sie bietet – hochschulunabhängig – Medizinstudierenden an, bis zu 45.000 Euro der Ausbildungsgebühren zu übernehmen. Der Clou: Die CHANCEN eG arbeitet mit dem sogenannten ›Umgekehrten Generationenvertrag‹. Der gravierende Unterschied zu herkömmlichen Finanzierungsmodellen ist, dass die Rückzahlungsrate keine vorher vereinbarte monatliche Summe ist. Stattdessen richtet sie sich nach der Höhe des späteren Einkommens. Wer also gering verdient, zahlt weniger; wer gut verdient, zahlt mehr. So tragen die finanziell Bessergestellten diejenigen mit, die weniger verdienen. Außerdem werden die Rückzahlungen auch dazu genutzt, die nächsten Studierenden zu unterstützen. »So entsteht ein Kreislauf der Bildungssolidarität für mehr Chancengerechtigkeit in Deutschland. Gleichzeitig können wir so nachhaltig zur Ausbildung von dringend gesuchten Ärzten in Deutschland beitragen«, sagt Florian Kollewijn, einer der Gründer der CHANCEN eG. »Der Umgekehrte Generationenvertrag ist solidarisch und fair.«

Bewerbung fürs Medizinstudium

Ab sofort können sich deutsche Studierende bei der CHANCEN eG für eine Finanzierung an einer ausländischen Universität bewerben. In einem persönlichen Gespräch werden Motivation und Vorstellungen ausgetauscht, sowie das Solidarmodell und die Genossenschaft erklärt. Weitere Informationen über die CHANCEN eG finden sich unter www.chanceneg.de und www.chancen-eg.de/foerderung-medizin.

Über die CHANCEN eG

Die CHANCEN eG macht es sich seit ihrer Gründung 2016 zur Aufgabe, jungen Menschen unabhängig von ihren finanziellen Möglichkeiten genau das Studium an einer nicht-staatlichen Hochschule zu ermöglichen, das sie sich wünschen. Das Modell: der Umgekehrte Generationenvertrag (UGV), der 1995 von Studierenden der Universität Witten/Herdecke entwickelt worden ist. Derzeit werden über 400 Studierende an 21 Hochschulen in 75 Studiengängen unterstützt. Partner sind die Bochumer GLS Bank, die GLS Treuhand e.V. und die StudierendenGesellschaft Witten/Herdecke sowie Stiftungen und zahlreiche Privatpersonen, die ihre Geldanlage mit einem nachhaltigen Sinn verbinden wollen. Seit Anfang 2018 ist das Sozialunternehmen mit ihrer Tochter CHANCEN International gGmbH auch in Afrika aktiv: In Ruanda finanziert der internationale Ableger der CHANCEN eG derzeit 420 Studierende in drei Studiengängen an einem Ausbildungsinstitut.


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