
Der Job als Mathematiker
Zwei Mathematiker aus der Praxis erzählen von ihrem Job
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Johannes Renfordt, Senior-Experte und Spezialist für biometrische Rechnungsgrundlagen im Aktuariat, Swiss Life Deutschland
Mein Job als Mathematiker
Im Rahmen des biometrischen Monitorings untersuche ich in einer Art Rückspiegelperspektive, ob sich die verwendeten Rechnungsgrundlagen der Versicherungsprodukte, etwa zur Sterblichkeit der versicherten Personen, tatsächlich so realisieren, wie sie bei der Produkteinführung kalkuliert wurden. Zudem arbeite ich an der Erstellung der sogenannten ›Best-Estimate-Annahmen‹. Damit wird in Prognoserechnungen unter anderem die zukünftige Profitabilität des Unternehmens geschätzt.
Meine Motivation
Die Resultate meiner Arbeit haben echten Praxisbezug und fließen direkt in Überlegungen zur Unternehmenssteuerung und zur Gestaltung der Versicherungsprodukte mit ein. Es ist eine spannende Herausforderung, auch Nicht-Mathematikern die Resultate verständlich zu machen und die verwendeten Modelle und deren Grenzen zu erklären – ohne dabei meinen Anspruch an die benötigte Qualität der Grundlagenarbeit zu vernachlässigen.
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Nicole Wissenbach, Versicherungsmathematische Gutachterin, Mercer
Mein Job als Mathematiker
Meine Hauptaufgabe besteht in der Erstellung versicherungsmathematischer Gutachten für die Bewertung betrieblicher Versorgungsverpflichtungen nach deutschem Steuer- und Handelsrecht sowie nach internationalen Rechnungslegungsvorschriften. Ich betreue und unterstütze unsere Kunden in allen Fragen der betrieblichen Altersversorgung.
Einsteiger-Herausforderung
Anfangs war es die Fülle an Aufgaben, mit der ich konfrontiert wurde. Mit der Zeit lernte ich aber, Prioritäten richtig zu setzen. Fordernd war auch das fachliche Themengebiet der betrieblichen Altersversorgung, in das ich mich erst tiefer einarbeiten musste. Die Zusammenarbeit mit den Kollegen im Team erleichterte mir den Einstieg sehr.
Diese Branchen suchen Mathematiker
Versicherung
»Wir beschäftigen in der DEVK-Zentrale in vielen Bereichen Mathematiker, etwa in der Produktentwicklung, im Aktuariat, im Beteiligungsmanagement und im Controlling. Derzeit suchen wir Mathematiker in der DV Koordination unserer Lebensversicherung, einer Schnittstelle zwischen dem Fachbereich Leben und der IT.« Yvonne Schmidt, Fachgebietsleiterin Personalmanagement, DEVK
Consulting
»Mathematiker sind bei uns sehr gefragt, zum Beispiel als Consultants im Bereich der betrieblichen Altersversorgung. Hier arbeiten sie in der Pensionsplanentwicklung und Implementierung für nationale und internationale Kunden, Administration sowie im Investment Consulting.« Kerstin Plag, Country Lead Talent Acquisition Germany, Austria, Switzerland, Willis Towers Watson
Mitbringen: Skills, Anforderungen, Bonuspunkte
Gefragte Soft Skills bei Mathematikern
»Von Absolventen erwarten wir, dass sie komplexe Prozesse analysieren und dem Kunden gegenüber verständlich kommunizieren können. Darüber hinaus gehören Teamfähigkeit, Begeisterung für unsere Arbeit und Flexibilität zu den Grundvoraussetzungen eines erfolgreichen Starts bei Mercer.« Margot Jostock, HR Leader Central Europe, Mercer
Das macht dich als Mathematiker auf dem Jobmarkt attraktiv
»An Mathematikern schätzen wir besonders, dass sie mit sehr großen Zahlen und Datenbeständen umgehen können und gleichzeitig auf die genaue Kommastelle achten. Außerdem haben sie sehr gute analytische und methodische Fähigkeiten und geben nicht auf, bis sie eine Fragestellung bis ins letzte Detail erforscht und eine Lösung gefunden haben.« Kerstin Plag, Country Lead Talent Acquisition Germany, Austria, Switzerland, Willis Towers Watson
Plus im Lebenslauf
»Praktische Erfahrungen sind immer ein Plus für den Bewerber. Optimal sind natürlich Erfahrungen in der Versicherungsbranche, da der Bewerber sich so bereits über den Zusammenhang von Versicherung und Mathematik bewusst ist und damit die verschiedenen Herausforderungen kennt.« Dirk von der Crone, Bereichsleiter Personal Swiss Life Deutschland