lächelnde Frau

Was Wissenschaftler antreibt: vier Beispiele

Seien es Riechrezeptoren bei Spermien, Traffic und Stauprobleme im Netz oder das Gebiet der Leseförderung. Forscher brauchen Antrieb!

Ulrike Herzschuh 
Wer die Evolution und die Eiszeit unbeschadet überstehen will, muss ›Zuckmücke‹ sein. Die noch heute existierende Spezies, auch als Tanzmücke bekannt, verhalf Juniorprofessorin für Paläoökologie und Paläoklimatologie Ulrike Herzschuh zum Albert Maucher-Preis 2010. Ihre Forschungen im Tibetischen Hochplateau, China und der Mongolei zum Thema Urzeit-Klima waren erfolgreich – dank der kleinen Blutsauger. Wer hätte gedacht, dass eine Zuckmücke der ultimative Ur-Wetterfrosch ist? 

Maik Philipp
Lesen bildet! Und zwar anders als erwartet. Der Kulturwissenschaftler der Leuphana Universität Lüneburg erhielt den Forschungspreis der Stiftung Lesen ›AusLese‹ im Jahr 2009 für seine Erkenntnisse in der Leseförderung von Fünftklässlern. Philipp fand heraus, dass in diesem Alter – nicht wie bisher angenommen – die Leseerziehung durch Eltern, Schule und Lehrer stattfindet, sondern, dass sich Kinder am Leseverhalten Gleichaltriger orientieren. Lesen, obwohl es keine aktive Teamtätigkeit ist, unterliegt somit dem gleichen Gruppenzwang, wie alle anderen Dinge im Leben der meisten Teenies auch.

Hanns Hatt
Auch Spermien haben Frühlingsgefühle. Professor Hanns Hatt, Zellphysiologe an der Universität Bochum, hatte den richtigen Riecher dafür. War der Forscher auch schon durch seine ZDF-Sendung ›Vom Reiz der Sinne‹ bekannt, so brachte ihm die Entdeckung von Riechrezeptoren bei Spermien den größten medienwirksamen Erfolg. Spermien können Maiglöckchenduft wahrnehmen. Wer nachrecherchieren will, kann dies in seinem Buch ›Das Maiglöckchen-Phänomen‹ tun.

 Anja Feldmann 
In den Weiten des World Wide Web ist Anja Feldmann zuhause. Für ihre Arbeit am Lehrstuhl ›Intelligente Netze und Management verteilter Systeme‹ an der TU Berlin erhielt die Wissenschaftlerin den mit 2,5 Millionen Euro höchst dotierten Forschungspreis Deutschlands, den Gottfried Wilhelm Leibniz Preis. Feldmann forscht in mehreren Teilgebieten: Sie beschäftigt sich mit dem Web Traffic und Stauproblemen im Netz, denn wie auch im echten Leben, sind zu Hauptverkehrszeiten die ›Datenautobahnen‹ überfüllt. Außerdem sagt sie den Spammern und Hackern den Kampf an, ihre neu entwickelten Netze sollen den Missbrauch endgültig verhindern.


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