Ein Erfahrungsbericht. Kindheitstraum von Neuseeland: Grüne Hügel, weite Täler Auslandspraktikum in Neuseeland: Auckland Als Kind habe ich zufällig im Fernsehen eine Dokumentation über Neuseeland gesehen und war sofort begeistert von den grünen Hügeln und weiten Tälern des Landes. Nach meinem Bachelorstudium in Anglistik und Germanistik brauchte ich dringend Abwechslung vom Unialltag, und ich entdeckte in der Unihalle einen Aushang von Praktikawelten, die Work-and-Travel und Praktika in verschiedenen Ländern anbieten:
Ein Auslandspraktikum in Neuseeland musste her! Das Zielland sollte mein Kindheitstraum Neuseeland sein, die Dauer vier Monate. Ich nahm mir ein paar Wochen Bedenkzeit. Ein neues Land entdecken, Praxiserfahrung sammeln und die neuseeländische Kultur kennenlernen – das hörte sich zwar super an, aber vier Monate weg von Familie und Freunden, ganz allein am anderen Ende der Welt? Die Entscheidung für das Auslandspraktikum in Neuseeland fiel mir nicht leicht, aber dann meldete ich mich doch bei Praktikawelten und holte mir alle nötigen Informationen.
Lesetipps für dein Auslandspraktikum:
Auslandspraktikum in Neuseeland: Orga, Visum, Flug
Auslandspraktikum in Neuseeland: Wunderbare Natur Praktikawelten übernahm fast die gesamte Organisation, innerhalb eines Monats war ein Auslandspraktikum bei einer Eventagentur in Auckland für mich gefunden. Dann ging alles sehr schnell: Praktikawelten kümmerte sich um eine Wohnung, den Flughafentransport und das Auslandspraktikum. Ich musste nur noch das Visum anfordern, den Praktikumsvertrag unterzeichnen und die Flüge buchen.
Drei Monate später saß ich mit einer riesigen und völlig überfüllten Reisetasche (»Das neuseeländische Wetter wechselt oft von einer Minute auf die andere von strahlendem Sonnenschein zu starkem Regen«, hatte ich im Reiseführer gelesen) im Auto meiner Eltern auf dem Weg zum Flughafen Düsseldorf.
Ich hatte schon die letzten zwei Nächte nicht schlafen können und es in der Nacht vor dem Abflug gar nicht erst versucht. Der Abschied von meiner Familie und meinen Freunden fiel mir schwer und war sehr emotional, und in den ersten Stunden im Flugzeug stiegen mir immer wieder Tränen in die Augen, wenn ich an die lange Zeit, die ich sie bei meinem Auslandspraktikum in Neuseeland nicht sehen würde, dachte. Als ich dann jedoch nach einem zweitägigen Aufenthalt in Dubai und einer gefühlten Ewigkeit im Flugzeug den Flughafen von Auckland erreichte, überkam mich eine riesige Vorfreude auf die kommenden vier Monate ›am anderen Ende der Welt‹.
Ankunft in Neuseeland und Erkundung von Auckland
Ein Kleinbus brachte mich direkt zu meinem neuen Wohnsitz: Ein großes Haus, in dem ich mit sieben anderen Praktikanten wohnen würde. Mit meinen neuen Mitbewohnern aus den Niederlanden, den USA, Tahiti und Deutschland verstand ich mich sofort super! Mein deutscher Mitbewohner Matthias war am selben Tag in Neuseeland angekommen wie ich, aufgeregt liefen wir an unserem ersten Tag in Auckland stundenlang durch die Stadt.
Für ein Mädchen aus einer Kleinstadt ist Auckland mit dem wunderschönen Hafen und dem Skytower, dem höchsten Gebäude der südlichen Hemisphäre, schon eine Attraktion. Die Partnerorganisation von Praktikawelten organisierte gemeinsame Filmabende und Wochenendausflüge für alle Praktikanten, die ihr Auslandspraktikum in Neuseeland verbrachten, wir kochten zusammen, gingen feiern oder ins Kino, sodass ich nie einsam war. Entgegen meiner Befürchtungen kam auch überhaupt kein Heimweh auf, im Gegenteil, ich war ständig unterwegs und kam kaum dazu, mit meiner Familie und meinen Freunden in Deutschland zu sprechen.
Das Praktikum in Neuseeland beginnt
Nach einer Woche in Auckland begann dann auch schon mein Auslandspraktikum: Das Büro befand sich in einem wunderschönen Landhaus in einem Vorort von Auckland. Im unteren Stockwerk befand sich eine Galerie, in der verschiedene Künstler ihre Werke ausstellten. Meine Chefin war eine typische Neuseeländerin, sie begrüßte mich herzlich und nahm mich auf, als sei ich schon immer ein Teil des Teams und nicht erst seit fünf Minuten.
Während des Praktikums in Neuseeland organisierte ich die New Zealand Body Art Awards mit, die jährlich in Auckland stattfinden. Ich lernte die Künstler kennen, verfasste Newsletter, kümmerte mich um die Website und hielt die Social Media-Kanäle auf dem neusten Stand. Neben mir waren noch zwei weitere Praktikanten im Haus, mit denen ich oft meine Mittagspause verbrachte.
Auslandspraktikum in Neuseeland und trotzdem Zeit, das Land zu erkunden
Entspannte Zeit beim Auslandspraktikum in Neuseeland Dank der neuseeländischen Gelassenheit (»Du kannst heute gerne eine Stunde eher gehen, it’s all good!«) hatte ich neben dem Praktikum noch genügend Zeit, Auckland und die Umgebung zu erkunden. Jedes Wochenende unternahm ich Trips mit meinen Mitbewohnern. Nach den ersten zwei Monaten überfiel ich meine Eltern per Skype damit, dass ich noch zwei Monate länger bleiben wollte, um auch die Südinsel bereisen zu können.
Kurzerhand buchte ich meinen Rückflug um. Von meiner Chefin erfuhr ich von ›Hop-on-hop-off‹-Bussen, die bei Touristen sehr beliebt sind. Nach Ende meines Praktikums in Neuseeland kaufte ich mir also ein Busticket, einen Rucksack und lagerte den Großteil meiner Sachen bei der Praktikumsorganisation zwischen. Das Prinzip dieser Bustour war es, dass man auf einer bestimmten Route festgelegte Zwischenstopps hatte und selbst entscheiden konnte, ob man direkt weiterfuhr – oder doch mehrere Nächte blieb und den nächsten Bus ein paar Tage später nahm. So fuhr ich von Auckland aus entlang der Westküste die Nordinsel herunter, nahm die Fähre auf die Südinsel, fuhr hinunter bis nach Queenstown und an der Ostküste entlang wieder hoch bis Auckland.
Es bildete sich schnell eine kleine Reisegruppe von Leuten, die die gleichen Stopps einlegten, und so folgten zwei Monate im Mehrbettzimmer in verschiedenen Hostels. Nachts feierten wir und tagsüber machten wir Wanderungen und sahen Orte, die ich mit Worten kaum beschreiben kann, weil sie so wunderschön waren.
'The kiwi dream': Abenteuer in Neuseeland
Skydiving beim Auslandspraktikum in Neuseeland Wir lebten ›the kiwi dream‹, wie es in Neuseeland heißt. Meine Highlights der Reise waren die vielen Abenteuersportarten, die ich zuhause nie gemacht hätte: Bungee-Jumping, Canyon Swing (bei der man sich aus 109 Metern Höhe in eine Schlucht stürzt und dann an einem Bungeeseil hängend in einem Bogen von 200 Metern durch die Schlucht schaukelt), White-Water-Rafting (inklusive einem sieben Meter hohen Wasserfall) und einem Fallschirmsprung aus 3000 Metern Höhe. Die Südinsel bietet außerdem eine unglaubliche Landschaftsvielfalt mit traumhaften Fjorden und riesigen Gletschern.
Aufgrund der geringen Größe des Landes kommt man in wenigen Stunden vom Meer in die Berge. An nahezu jedem Ort gibt es etwas Besonderes zu sehen, sodass ich sehr froh war, die Reise auf die Südinsel noch gemacht zu haben. Nach einem halben Jahr in Neuseeland fühlte ich mich, als sei ich erst ein paar Wochen dort, doch tatsächlich kam dann auch schon das Ende meiner Reise. Am Abflugtag war ich ein nervliches Wrack. Ich fühlte mich schrecklich. Zwar freute ich mich, meine Familie und Freunde wieder zu sehen, aber ich konnte mir kaum vorstellen, wie es sein würde, nicht mehr jeden Tag an einem neuen Ort zu sein, in den schönsten Landschaften spazieren zu gehen, Abenteuer zu erleben und interessante Menschen aus aller Welt kennen zu lernen.
Abschied mit Wehmut: Auslandspraktikum in Neuseeland verändert dich nachhaltig
Zuhause würde ich nicht mehr einfach in den Tag hinein leben und mich überraschen lassen können, welches Abenteuer als nächstes kommt. Als ich dann am Flughafen von meinen Freunden und meiner Familie begrüßt wurde und die erste Aufregung vorbei war, kam tatsächlich etwas Fernweh auf. Sogar noch heute, fast zwei Jahre später, denke ich sehr oft an die Zeit in Neuseeland zurück, und ich bin froh, dass ich die Möglichkeit hatte, ein so schönes Land zu bereisen und auch noch praktische Erfahrungen zu sammeln. Vor allem aber versuche ich, mir ein Beispiel an dem entspannten Lebensstil der Neuseeländer zu nehmen und denke mir in stressigen Zeiten ›It’s all good!‹.