Pflichtpraktikum. Das klingt erstmal lästig. Jens Gehlens Praktikum allerdings war ihm alles andere als leidig. Er fand es sogar so genial, dass er es noch um ein Semester verlängerte. Der 28-Jährige wählte sich als Arbeitgeber die Continental AG, »weil das Unternehmen einen guten Ruf hat und international aufgestellt ist«.
Um die Schwerpunkte Projekt- und Informationsmanagement seines Wirtschaftsinformatikstudiums an der Hochschule Niederrhein vertiefen zu können, stieg er in ein Projektteam ein, das mit dem Rollout eines neuen Bewerbermanagementsystems betraut war. »Ich konnte mich quasi ›austoben‹«, berichtet er begeistert. »Ich durfte aktiv an der Entstehung mitwirken und Vorschläge machen, die diskutiert und eingeführt wurden.«
Als ihm sein Vorgesetzter nach den abgeleisteten fünf Monaten eine Praktikumsstelle in Shanghai anbot, zögerte er nicht lange und reichte den Antrag auf ein Urlaubssemester ein. »Shanghai war ein absolutes Highlight«, resümiert er. »Dort war ich ebenfalls für das Bewerbermanagementsystem zuständig, hier aber für den chinesischen Rollout. Das System ist inzwischen online.«
Vor allem das selbstständige Arbeiten schätzte Gehlen in China, der inzwischen übrigens bei Continental in Hannover fest angestellt ist, im Rückblick: »Ich konnte mir alles komplett selbst einteilen. Hauptsache, jeder erledigte seine Aufgaben rechtzeitig. In Deutschland läuft das strukturierter ab. Je weiter man aber im Berufsleben vorankommt, desto unstrukturierter werden die Arbeitsanweisungen. Insofern war das Praktikum in Shanghai eine sehr gute Vorbereitung darauf.«