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Wie du aus einem Praktikum das Beste rausholst

Was macht ein gutes Praktikum aus? Und was tun, wenn eine Stelle nicht hält, was sie verspricht? Antworten findest du hier

Praktika haben für die Stellensuche eine zentrale Bedeutung. »Nicht nur, weil sie ein häufig gefordertes Kriterium der Arbeitgeber sind, Praxiserfahrungen führen häufig auch unmittelbar zu einer Stelle«, weiß Kolja Briedis vom Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung. Neben den Vorteilen im Bewerbungsverfahren profitieren Studenten persönlich wie fachlich von praktischen Tätigkeiten: Sie erhalten nicht nur einen Einblick in den beruflichen Alltag sowie in betriebliche Abläufe, sondern können zudem das an der Universität erworbene theoretische Fachwissen anwenden.

Dank Praktikum zum Traumjob

An erster Stelle steht die Frage: »Welche Ziele verfolge ich mit dem Praktikum?« Ziel ist zum Beispiel, ein Berufsfeld kennenzulernen oder an einem Projekt mitzuarbeiten. »Dann ist es wichtig, sich dafür einzusetzen, dass diese Ziele auch erreicht werden«, sagt Julia Brombach, Leiterin des Career Service der Universität Augsburg. Denn die Entscheidung für ein Praktikum kann dazu beitragen, »später bei der Berufswahl aus der Masse an Bewerbern herauszustechen«, erklärt Holger Langlotz, Autor des Karriereratgebers ›Praktikum erfolgreich!‹. Deshalb sei es sinnvoll, die Praxiserfahrung auf den angestrebten Traumjob abzustimmen.

Die Möglichkeiten, eine geeignete Praktikumsstelle zu finden, sind vielfältig: »Die gängigste Art ist sicherlich, in Online-Jobbörsen oder auf den Karriereseiten der Unternehmen zu suchen«, so Brombach. Wer die Arbeitsweise eines Unternehmens kennenlernen will, aber keine passende Stellenausschreibung findet, kann sich auch initiativ bewerben. Eine gute Gelegenheit, um mit Unternehmensvertretern direkt in Kontakt zu treten, seien zudem auch Fachvorträge, Praxisworkshops sowie Karrieremessen, verrät Langlotz.

Netzwerken während des Praktikums

Während der praktischen Tätigkeit selbst spielt die Qualität der Arbeit eine entscheidende Rolle: Je anspruchsvoller die Aufgaben im Verlauf des Praktikums sind, desto höher ist der Lerneffekt – beispielsweise durch ein eigenes kleines Projekt. Regelmäßiges Feedback von Betreuern oder Vorgesetzten unterstützt zusätzlich den Lernprozess. Das dürfen Bewerber ruhig auch einfordern, sollten sie nicht automatisch eine Rückmeldung zu ihrer Tätigkeit erhalten.

Außerdem ist es lohnenswert, sich schnell ins Team zu integrieren, möglichst viele Mitarbeiter kennenzulernen und so ein Netzwerk aufzubauen. Denn wer während des Praktikums mitdenkt, verlässlich arbeitet, Ideen einbringt und einen Mehrwert liefert, weckt das Inte-resse des Arbeitgebers. Letztendlich macht die Arbeit gleich viel mehr Spaß, wenn man sich gut mit den Kollegen versteht.

Mogelpackung Praktikum

Wenn das Praktikum jedoch nicht hält, was es verspricht – da sind sich die Experten einig – sollten Praktikanten unbedingt mit ihren Vorgesetzten oder Betreuern sprechen. »Meist ist es sinnvoll zu erfragen, wie der Praktikant selbst zur Verbesserung der Situation beitragen kann«, weiß Holger Langlotz. »So zeigen Praktikanten, dass sie das Praktikum für beide Seiten zufriedenstellend gestalten möchten und motivieren Vorgesetzte und Kollegen, dies ebenfalls zu tun.« Lässt sich an der Situation nichts verbessern, gilt es abzuwägen, warum es sich lohnt, das Praktikum fortzusetzen. Gibt es jedoch keine Gründe, die dafür sprechen, kann das Praktikum auch abgebrochen werden. »Dies sollte aber gut überlegt sein«, sagt Brombach. Denn ein Abbruch könnte sich negativ auf das Arbeitszeugnis auswirken. In jedem Fall sollten Praktikanten daran denken, zum Ende ihrer Tätigkeit um ein Zeugnis zu bitten. Es wandert dann in die Bewerbungsunterlagen für das nächste Praktikum oder auch die erste Stelle nach dem Studium.


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