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Gute Führung will gelernt sein

Was eine gute Führungskraft ausmacht und Tipps für deine eigene Entwicklung

 

Führungskräfte stecken Ziele ab und geben die Richtung vor. Für Interessierte stehen ganze Abteilungen in Bibliotheken bereit, die den Weg zur erfolgreichen Leitungsstelle aufzeigen. Der Markt für die Selbstoptimierung zur Führungskraft ist groß: Von YouTube über Seminare, überall gibt es Tipps und Anleitungen. Dabei werden verschiedene Typen von Führungsstilen unterschieden: der Autoritäre, der Motivator, der Verständnisvolle, der Stromberg – sogar Fernsehserien werden über sie geschrieben. Aber wie gelingt der Weg zur Führungskraft und was brauchst du, um erfolgreich Menschen zu führen?

 

Soft Skills für Chefs

»Man muss seine Stärken und Schwächen gut kennen und konstruktiv mit Kritik umgehen können«, so Kristin Reck, Leiterin Vertrags- & Leistungsservice Tod/Heirat bei der Nürnberger Versicherung. Zudem müssen Führungskräfte Überzeugungskraft und genügend Selbstvertrauen besitzen, um Ideen durchzusetzen – ohne dabei andere vor den Kopf zu stoßen. Denn es ist wichtig, seine Mitarbeiter hinter sich zu wissen. Aber auch der Wille, sich immer weiterzuentwickeln und weiterzulernen, dürfe nicht vergessen werden, da lebenslanges Lernen eine zentrale Bedeutung für eine moderne Leitungsposition darstellt.

 

 

Auf dem Weg zur Führungskraft

Ein gutes Beispiel dafür ist Dr. Marc Küther, Leiter Aktuariat und Produktentwicklung Leben bei der VPV Lebensversicherung in Stuttgart: Nach seinem Mathematikstudium und der anschließenden Promotion fing er bei der Allianz an – ohne jegliche Kenntnis über Versicherungen. »In meinen sechs Jahren dort habe ich die Versicherungsmathematik in mehreren Abteilungen, insbesondere im Rechnungswesen, in der Praxis kennengelernt«, so Küther. Verfeinert hat er dieses Wissen durch eine Weiterbildung zum Versicherungsmathematiker, also Aktuar.

Den nächsten Karriereschritt machte er mit seinem Wechsel zur Württembergischen. »Ich war dort als Vorstandsassistent tätig und habe anschließend den Bereich Aktuarielles Produktcontrolling mit zwölf Mitarbeitern aufgebaut«, fasst Küther zusammen. Nach acht Jahren wechselte er 2016 zur VPV Lebensversicherung und ist jetzt für knapp 50 Mitarbeiter verantwortlich.

»Es macht mir Spaß, meine Kollegen zu fördern, ihre Stärken zu entdecken und weiterzuentwickeln – und damit das Unternehmen voranzubringen.«

 

Agilität fördert Produktivität

Führung heißt auch, feste Abläufe zu überdenken und zu optimieren. »Am meisten habe ich mit dem Satz ›Das haben wir schon immer so gemacht‹ zu kämpfen. Dabei ist es wichtig, gerade die starren Regeln zu hinterfragen«, so Kristin Reck. Mittlerweile sind viele neue agile Management-Methoden im Arbeitsalltag angekommen. Scrum und Selbstorganisation der Mitarbeiter sind hierfür Stichworte. Sie sollen helfen, dass sich die Angestellten frei entfalten können, um so produktiver zu arbeiten und bestenfalls sogar neue Ideen einzubringen. Jedoch ist es wichtig, diesen freien Arbeitsstrukturen mit Führung zur Seite zu stehen, wie auch Reck feststellt: Wichtige Fähigkeiten als Führungskraft seien Zielstrebigkeit, Begeisterungsfähigkeit und vor allem das Führen und Weiterentwickeln der Mitarbeiter. Wie? »Indem die Führungskraft Mitarbeiter fördert, den Spaß an der Arbeit vorlebt, zuhört und auf Augenhöhe kommuniziert«, weiß Kristin Reck. Dabei dürfe aber nicht vergessen werden, authentisch zu bleiben und Haltung zu zeigen, da nur Ehrlichkeit und Transparenz langfristig Vertrauen schaffen.

»Als Tipp für das Berufsleben möchte ich mitgeben, immer neugierig zu bleiben und sich mit Kollegen auszutauschen, um von- und miteinander zu lernen.«
 


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