1. Lernen durch Wiederholen
Lernen mit Karteikarten, bei denen auf einer Seite die Frage und auf der anderen die Lösung zu lesen ist, kennt wohl jeder noch vom Vokabellernen. Doch diese Variante funktioniert nicht nur mit Vokabeln, sondern auch mit Formeln, Gesetzmäßigkeiten, Axiomen, Regeln und Merkwörtern, die du so richtig in dein Langzeitgedächtnis bringst. Es gibt die analoge und digitale Variante: Für erstere kannst du dir einen Karteikasten basteln oder für wenig Geld kaufen. Die elektronische Variante für PC und Smartphone gibt es kostenlos im Internet, etwa unter www.repetico.de.
So geht's: Der Kasten sollte fünf Fächer haben, die mit eins bis fünf durchnummeriert sind. Das Besondere am Lernen mit Karteikarten ist, dass du dir schon beim Beschriften der Karten die Inhalte ein erstes Mal einprägst. Wenn du alle geschrieben hast, nimmst du die gesamten Karten aus Fach eins heraus, liest die Fragen nacheinander und beantwortest sie – möglichst laut. Ist die Antwort richtig, kommt die Karte in das Fach Nummer zwei. Ist die Antwort falsch, kommt die Karte in das Fach Nummer eins zurück. Das machst du jeden Tag. Ist ein anderes Fach voll, zum Beispiel Fach zwei, so wiederholst du diese Lernkarten. Richtig gelöste Karten kommen ein Feld weiter, nicht oder falsch beantwortete Karten gehen zurück in Fach eins. Karten aus Fach fünf, die richtig gelöst werden, werden weggelegt – sie sind langfristig gelernt. Der Zeitabstand zwischen den Abfragen der hinteren Fächer nimmt zu. Und das ist der Trick! Denn genau dadurch bringst du die Lerninhalte in das Langzeitgedächtnis. Dieser Rhythmus funktioniert in der App ebenso, die App löst die Sortierung und Vorlage automatisch für dich.
2. Lernen beim Wiederhören
Klingt entspannt: einfach zuhören und lernen. Und es funktioniert. Inzwischen gibt es zahlreiche, zum Teil kostenlose Vorleseprogramme, die Textdateien sprechen, etwa ›Speak & Translate‹. Verwende diese, um Texte wie deine Prüfungszusammenfassung über dein Smartphone oder deine Musikanlage abzuspielen. Nutze möglichst alle freien Zeitfenster zur bequemen Beschäftigung mit Wissensinhalten, zum Beispiel bei einer längeren Reise, der Fahrt zur Uni oder dem Wohnungsputz.
3. Lernen im Vorübergehen
Etwas wiederholt zu sehen, hat die effiziente Wirkung der Einprägung. Insofern sind zum Beispiel Lernposter in deiner Wohnung sehr hilfreich. Gestalte Lernposter als Collage oder in Form von vergrößerten PowerPoint-Folien. Oder auch als Tag-Cloud, also Stichwort-Wolke. Die Poster dienen der Visualisierung von Begriffen und helfen, leichter und nachhaltiger zu lernen. Im Internet findest du Generatoren, mit denen du Clouds erstellen kannst, zum Beispiel unter www.wortwolken.com. Oder nutze die Folien deiner Dozenten. Lass sie mittels eines Präsentationsprogramms auf dem Bildschirm des Computers, einem Tablet oder auf einem elektronischen Bilderrahmen ablaufen. Die Inhalte können so beim Bügeln, Kochen oder aus einer relaxten Sitz- beziehungsweise Liegehaltung en passant aufgenommen und vertieft werden.
4. Lernen auf der Bettkante
Das Gehirn speichert tagsüber aufgenommene Informationen im Schlaf. Und diesbezüglich ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass die Informationen, die unmittelbar vor dem Schlafengehen aufgenommen wurden, als erste verarbeitet werden und nach dem Aufwachen besonders gut erinnerbar sind. Also: Lerne insbesondere wichtige Lerninhalte kurz vor dem Schlafengehen. Wichtig: Danach wirklich ins Bett gehen – ohne Ablenkung – sonst werden die Inhalte im Gehirn wieder nach hinten gedrängt.
5. Lernen mit Mind-Maps
Die Mind Mapping-Methode nutzt die assoziative Arbeitsweise des Gedächtnisses und macht Erinnerungs- und Denkstrukturen sichtbar. Assoziationen werden notiert und führen zu neuen Assoziationen. Mind-Maps können mit Papier und Bleistift oder mittels Apps erstellt werden. Das Vorgehen ist identisch: Beginne in der Mitte und trage dort das Thema ein, welches du bearbeiten möchtest. Trage von hier ab die Verzweigungen ein, die als Stichworte erster Ordnung zur Gliederung des Themas dienen. Benutze für die Verzweigungen möglichst wenige Worte und schreibe sie in Großbuchstaben. Benutze möglichst viele einfache Schlüsselwörter und nur wenige ganze Sätze. Nutze die Schlüsselwörter als Ausgangspunkt für neue Assoziationen. Es gilt die Regel: Gehe vom Allgemeinen zum Speziellen.
Hierfür gibt es inzwischen teils kostenlose Apps, zum Beispiel XMind. Die Apps beinhalten viele zusätzliche Funktionalitäten neben der reinen Darstellung, zum Beispiel Verlinkung zu Textdokumenten, zu Dateien der Tabellenkalkulation, Bildern und YouTube-Videos. So kann ein Stoff sogar multimedial aufbereitet werden. Du erstellst sozusagen mittels der Mind-Map deine eigene kleine Lernapp.
6. Spielerisch lernen
›Stadt – Land – Fluss‹ kennen viele noch aus Kindertagen. Aber auch an der Uni kann der Spieleklassiker dir helfen: Die Anzahl der Spieler, etwa die Teilnehmer deiner Lerngruppe, ist egal. Die Spieler legen bis zu fünf Kategorien fest, aus denen die Wörter stammen sollen. Es geht um Kategorien zu dem Fach, das du vertiefend lernen möchtest, zum Beispiel Marketing. Drei Kategorien könnten zum Beispiel sein: Marktforschung, Strategien, Instrumente. Nun wird ein Buchstabe zufällig ausgewählt. Zu jeder Kategorie müssen ein oder zwei Wörter gefunden werden, die mit diesem Buchstaben beginnen. Für jeden Treffer gibt es einen Punkt. Der Lerneffekt: Jeder Spieler sollte erklären, worum es bei seinen Wörtern fachlich geht. So lernen und wiederholen alle die Fachinhalte. Spielt das Spiel zum Beispiel in Pausen zwischen den Veranstaltungen in der Uni.