Kommt dir das bekannt vor? Nasse Hände, ein knallrotes Gesicht und einen Kloß im Hals. Die starrenden Blicke des Publikums und die Stille der gebannt lauschenden Zuhörer. Jeder kennt es und schon steht uns der Schweiß auf der Stirn.
Es gibt nur ein paar wenige Momente im Leben, in denen du dich noch weiter weg von dem Ort wünschst, an dem du dich gerade befindest:
- Grundloses Dauerlachen bei eigentlich so gar nicht lustigen Szenen im Theater oder ein
- misslungener Einparkversuch vor den Augen schadenfroher Kommilitonen.
Doch das Referat muss nicht zum Waterloo werden. Ein paar Kniffe beachtet und schon klappt’s auch mit dem Vortrag.
Tipp1: Frühzeitig mit der Recherche zum Referat beginnen
Aller Anfang ist schwer. Das Thema steht, nun geht es ans Eingemachte. So banal es klingt: Je früher, desto besser. nur wenn du dich intensiv mit der Thematik auseinandersetzt und dir wichtiges Wissen aneignest kannst du dein Lampenfieber senken. Zumindest schon mal theoretisch ...
Tipp2: Thema für das Referat finden
Das Thema wird oft vom Dozenten zugewiesen. Daher unser Tipp - auch wenn es leichter gesagt als getan ist: Begeistere dich für die Aufgabenstellung. Kannst du dir das Thema selbst aussuchen, so versuche dich schon im Vorfeld auf das Wichtigste zu fokussieren. Ein geeignetes Referatsthema ist die halbe Miete für eine gute Note.
Folgende Leitfragen können behilflich sein:
- Was interessiert mich?
- Was will ich selbst gerne wissen?
- Worüber lässt sich gut berichten?
- Worüber gibt es ausreichend Fachliteratur?
Dir fällt spontan immer noch nichts ein? Dann hole dir Inspiration von Hausarbeiten.
Tipp3: Wer ist deine Zielgruppe beim Referat?
Denke zuerst an deine Zielgruppe:
- Welchen Wissensstand haben meine Zuhörer?
- Welche fachlichen und menschlichen Erfahrungen besitzen sie?
- Welche Ziele und Infos erhoffen sie sich von deinem Referat?
Nur wer sein Publikum kennt, kann den Vortrag darauf zuschneiden. Sei bei diesem Schritt also gewissenhaft und nimm dir Zeit dafür.
Tipp4: Setze ein Ziel für dein Referat!
Wie so oft ist auch beim Thema "Referate halten" ein Ziel wichtig: Denn nur mit einem klaren Ziel, weißt du worauf du hinarbeiten musst bzw. auf welche Themen du deinen Fokus setzen solltest.
Beantworte folgende zwei Fragen:
- Worauf willst du mit deinem Vortrag überhaupt hinaus?
- Welche Kernbotschaft möchtest du vermitteln?
Erarbeite diese und verfolge diese stringent in deinem Referat.
Tipp5: Der Aufbau des Referats
Nach der intensiven Recherche geht es nun um die Feinarbeit. Nach wie vor besteht ein Referat aus Einleitung, Hauptteil und Schluss - so war es in der Schule und so ist es noch heute in der Uni oder FH. Was heißt das konkret?
Einleitung des Referats:
Jeder kennt den wohl berühmtesten Einleitungssatz:
»Hallo, also, ähm, ja, ich halte jetzt einen Vortrag über die Meiose bei Meerschweinchen. Ich beginne mit …«
Und schon haben deine Kommilitonen den Einschlafweltrekord unterboten! Klar, die Einleitung muss kurz und knackig sein, aber sie soll die Zuhörer neugierig machen. Sorge für einen spannenden Einstieg. Wie wäre es mit einer provokanten Frage oder Behauptung? Oder du startest vielleicht mit einem interessanten Bild oder Video. Anschließend kommt der Teil, indem du kurz (!) erklärst, worum es in deinem Referat geht. Schaffe eine erste Orientierung!
Hauptteil des Referats:
Macht den Kern deines Referates aus. Konzentriere dich auf das Wesentliche. Sage dabei so viel wie nötig und so wenig wie möglich. Strukturiere den Hauptteil sinnvoll mit Kapiteln und Überschriften. Gehe vom Konkreten zum Allgemeinen, zuerst Beispiele und Statistiken, dann die Schlussfolgerung. Visualisiere deine Gedanken, bevorzuge dabei Querformat und eine ausreichend große Schriftart (etwa 24 Punkte). Verwende nicht mehr als drei Farben und höchstens sieben Zeilen mit maximal sieben Wörtern. Vermittle nur eine Idee pro Chart oder Powerpoint-Folie und verwende Stichwörter statt ganze Sätze! Und denke daran: bleibe neutral und faktenbasierend! Wichtig: Ein Referat ist keine Vorlesung. Stelle Fragen uns suche den Dialog.
Schluss des Referats:
Dient der kurzen und sinnvollen Zusammenfassung des Themas. Hast du eingangs eine Frage gestellt, kannst du sie hier beantworten. Wichtig dabei: Hier sollst und musst du werten. Vertrete also deine Meinung! Nach Lust und Laune kannst du auch noch einen Ausblick geben.
Weitere Informationen erhältst du unter: Gut gegliedert ist halb geschafft
Tipp6: Hilfsmittel / Medien für den Vortrag (auch beim mündlichen Abitur)
Klingt für dich vielleicht etwas antiquiert, schließlich hast du doch ein Smartphone? Stimmt, aber technische Hilsmittel sind nicht erlaubt. Hier drei Vorteile von Karteikarten:
- Karteikarten geht nicht der Akku aus.
- Hast du Karteikarten in der Hand, haben deine Hände etwas zu tun und du weißt, wo hin mit deinen Händen während des Referats.
- Die Stichworte auf den Karteikarten dienen dir als Leitfaden für dein Referat: So verlierst du nicht den Überblick, was du noch sagen möchtest.
Nutze für den Vortrag immer nur stabile Karteikärtchen, höchstens DIN A6, am besten DIN A7. Diese Kärtchen sind deine Erinnerungshilfe mit den wichtigsten Stichwörtern und niemals ganzen Sätzen.
Tipp7: Der Tag des Referats - Souverän den Vortrag halten
Der große Trag ist gekommen: Das Referat muss gehalten werden. Und das auch noch souverän vor großem Publikum. Stress pur! Doch fürchte dich nicht, es gibt gute Nachrichten: Mit ein paar Mitteln bekommst du das in den Griff.
- Gute Vorbereitung ist die halbe Miete – und lässt dich sicher werden.
- Übe das Präsentieren daheim, am besten vor Freunden oder Familie! Routine macht schließlich den Meister.
- Mythos auswendig lernen: Keine Panik, das musst du nicht. Frei reden allerdings schon! Am besten verwendest du Karteikarten mit Stichwörtern. Die Vorteile: Du hast einen Leitfaden für dein Referat und verlierst nicht den Überblick. Und außerdem sind so deine Hände beschäftigt.
- Einen Gang runter schalten: Stell dir vor, du hältst das Referat vor einer 80-jährigen Oma. Also spreche langsam, laut und deutlich!
- Ein Referat ist keine Vorlesung: Spann die Zuhörer ein! Stelle Fragen, suche den Dialog! So hältst du das Publikum bei der Stange.
- Setze beim Referat auf deine Ausstrahlung: Nur wer sich selbst bewegt, kann auch andere bewegen. Engagement, Gefühlswärme und Glaubwürdigkeit bauen eine Brücke zum Publikum, lebendige Körpersprache unterstützt dich dabei. Die Körperhaltung ist ruhig, aber nicht starr, natürliche Gestik, Bewegungen der Hände oberhalb der Gürtellinie (anatomisch und symbolisch!).
- Nicht nur das Was, auch das Wie ist wichtig. Hier bekommst du Tipps und Tricks zum Präsentieren
Wir von audimax.de wünschen dir nun viel Erfolg bei deinem Referat.
Kleiner Tipp am Rande: Referat auf Englisch
Die deutsche Variante des Referats einfach auf Englisch übersetzen? Ganz so einfach ist es leider nicht. Was du beim Schreiben von wissenschaftlichen Texten in Englisch wissen musst, verrät unsere Expertin.