Foto: Arisa Chattasa/Unsplash

Zitierregeln und wie sie uns um den Verstand bringen

Harvard, APA, Chicago und DIN – sie klingen so harmlos wie die Namen der neuen IKEA-Regale. Aber nur, bis man das erste Mal in der Oberstufe mit den unterschiedlichen Zitierstilen konfrontiert wird, die sich hinter diesen klanghaften Bezeichnungen verbergen.

Leider ist das einzige, was sie mit IKEA-Regalen gemeinsam haben, die Tatsache, dass es eine Unmöglichkeit ist, beim Aufbauen – oder Benutzen – aufs erste Mal schon alles richtig hinzukriegen. Beim einen ein Komma, beim anderen ein Punkt, hier die Fußnote und da bitte eckige Klammern statt runde. Völlig zur Verzweiflung haben einen dann auch noch widersprüchliche Google-Einträge zur jeweiligen Zitierform getrieben – und natürlich der Hinweis auf der Lehrstuhl-Website, der wie ein Damokles-Schwert über dem rauchenden Kopf schwebt: ›Korrekte Zitierweise: 30 Prozent der Endnote.‹

Kaum hatte man sich an die Fußnoten der Facharbeit gewöhnt, wurde sie von runden Klammern in der ›Wirtschaftskommunikation‹-Hausarbeit und eckigen Markierungen bei ›American Business in the 20th Century‹ abgelöst.

Und als wäre das noch nicht genug, hat dann jeder Dozent auch noch beim Literaturverzeichnis seine ganz eigenen Wünsche – geordnet nach Jahreszahl, Alphabet oder doch lieber Alter des Autors? Dagegen sind die Fußballregeln ein Traum, bei denen selbst ein Abseits-Analphabet schlussendlich einfach nur eins wissen muss: ›Das Runde kommt ins Eckige.‹


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