USB, Kabel
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audimax probiert’s aus: Digital Detox

Redakteur Felix lebt eine Woche ohne Smartphone

»Läuft, wird ganz easy«, dachte ich mir. Ich nutzte mein Smartphone zwar täglich, aber ja: Ich führe ein Leben ohne Instagram oder Snapchat. Und mein Facebook-Account, vegetiert da draußen im Internet vor sich hin. Aber gut, Handy aus, Schublade zu und los geht's… Die Ernüchterung stellte sich schnell ein: Zeitunglesen im Zug war mir mit gedruckter Zeitung einfach zu umständlich und Musik hören ohne Zugang zum Streaming-Dienst auch nicht möglich. Also packte ich die zerknitterte Zeitung weg und ergab mich meinem Schicksal. Ein bekannter Ansatz ist ja, an allem das Positive zu sehen: Also freute ich mich, wenn die Zugdurchsagen den Schnarcher im Abteil übertönten und starrte ansonsten gedankenverloren aus dem Fenster. Was mir dabei einfiel, machte mich auch nicht gerade glücklicher. Ich hatte voll vergessen Bescheid zu geben, dass ich nicht erreichbar sein werde. Naja wird schon nichts machen – ich bin ja nur in einer der WhatsApp-Gruppen dafür zuständig einen Termin abzuklären und zu reservieren… Ein paar abendliche irritierte (Festnetz-)Telefonate später war das Meiste geklärt. Die restliche Woche blätterte ich morgens schnell in der Zeitung, ansonsten hatte ich ein Buch dabei, das ich schon die ganze Zeit über lesen wollte. Was mir schnell aufgefallen ist: Ich kam ohne Smartphone wesentlich zügiger voran. Morgens schaffte ich es locker zehn Minuten schneller aus dem Haus zu sein und tagsüber war ich irgendwie entspannter. Informationen und News sind zwar interessant und wichtig, aber ständig abgelenkt zu werden ist anscheinend auch nicht das Wahre. Natürlich gab es hin und wieder Momente, in denen ich mir gedacht habe: »Das müsste ich schnell googeln, schreiben, notieren.« – Die Wahrheit ist aber, dass wir nicht jeden Tag und jede Uhrzeit erreichbar oder online sein müssen. Nachdem ich mein Smartphone wieder in Betrieb genommen habe, mich durch tausende Nachrichten – naja gut, ein paar weniger – geackert hatte, habe ich mir jedenfalls vorgenommen, Ruhezeiten einzustellen, in denen ich nicht mit Vibrationen durch Push-Meldungen oder Nachrichten abgelenkt werde.


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