Extrem unterwegs
Extrem unterwegs McKay Savage / Quelle: Flickr.com unter CC BY 2.0

Extrem unterwegs

Diese Männer sind keine Pauschalurlauber mit All-Inclusive-Bändchen oder Liegestuhl-mit-Handtuch-Besetzer. Sie klauen Boas ihr Abendessen statt am Büfett Schlange zu stehen

Rüdiger Nehberg
Den Titel ›Sir Vival‹ trägt Nehberg nicht ohne Grund. Vom Blu Nil in Äthiopien über den Omo in Kenia, bis hin zur Elbe hat er jede Strömung überlebt. In der Danakilwüste werden Nomaden, vor lauter Dankbarkeit über Kopfschmerztabletten und Wasser, zu seiner persönlichen Leibgarde. In Äthiopien gerät er mit seiner Mannschaft ins Kreuzfeuer. Regisseur Michael Teichmann stirbt durch einen Kopfschuss, Nehberg und der Rest seines Teams kommen gerade so mit dem nackten Leben davon. 2003, zu seinem 68. Geburtstag, lässt er sich mitten im brasilianischen Regenwald an der Grenze zu Surinam aussetzen, um sich ohne Hilfsmittel und Nahrung bis in das nächste Dorf durchzuschlagen. Da die Angel immer wieder den scharfen Zähnen der Piranhas zum Opfer fällt, wird Nehberg zum Fischdieb: Eine erschrockene Boa spuckt ihren frisch verschluckten Fang empört wieder aus, als er sie zu fangen versucht. 1988 zierte er mit stählern trainierter Brust das Cover von Esquire, auf der Schulter eine riesige Vogelspinne.

Arved Fuchs
Nicht nur der norwegische Vorname des deutschen Wissenschaftlers, welcher Adler bedeutet, ist besonders. Fuchs hat bereits Grönland mit dem Hundeschlitten durchquert und das Kap Hoorn in einem Faltboot umrundet. Er ist als erster Deutscher zu Fuß zum Nordpol gewandert und war zusammen mit Reinhold Messner schon am Südpol unterwegs. Erst im September ist Fuchs mit seinem Segelschiff ›Dagmar Aaen‹ aus Grönland zurückgekehrt und auch seine neue Expedition wird wieder in die arktischen Gewässer führen.

Michael Wigge
1976 im Sauerland geboren, zog er aus, um die weite Welt zu erkunden. So verschlug es ihn nach dem Abi in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten zum Auslandszivi. Der englischen Sprache sehr zugetan, ging’s dann nach London zum Filmstudium. Den meisten ist er als Außenreporter für ›Sarah Kuttner – Die Show‹ bekannt, andere werden sich an ihn als Dr.Wigge beim WDR-Politmagazin Kanzlerbungalow erinnern. Im Jahr 2002 stellt er den Weltrekord im Langstrecken-Eselreiten auf. 2009 schlägt Wigge sich, ohne einen Cent in der Tasche, 35.000 Kilometer von Berlin quer durch Deutschland über Kanada bis in die Antarktis durch. Auf unsere Anfrage verrät er, dass er mitten in einem neuen Projekt steckt. Was der Low-Budget-Reiseautor jedoch jetzt vor hat, sagt er noch nicht.


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