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Brutto-Netto-Rechner: Alles Wichtige für deutsche Studenten
Der erste Job ruft, Gehalt stimmt auch … oder? Bruttogehalt, Nettogehalt, was genau landet denn nun am Ende des Monats auf dem Konto? Und wie wird dein Einkommen überhaupt berechnet? Antworten und einen Brutto-Netto-Rechner, um dein Gehalt ausrechnen zu können, findest du bei uns!
Hinweis für Werkstudenten: Da du neben dem Studium mehr Stunden als bei einem Minijob arbeitest, zahlst du wie ein normaler Arbeitnehmer Steuern. Allerdings werden von deinem Bruttolohn nur die Lohnsteuer und die Pflegeversicherung abgezogen. Beiträge zur Renten-, Kranken- und Arbeitslosenversicherung entfallen für dich. Dies beachtet unser Lohnrechner nicht.
Wann giltst du als Werkstudent? Du verdienst monatlich mehr als 450 Euro und machst das Ganze mehr als zwei Monate im Jahr. Hierbei hast du dich an gesetzliche Vorgaben zu halten – so darfst du während der Vorlesungszeit nicht mehr als 20 Stunden pro Woche arbeiten.
Hier ein paar wichtige Facts für dich:
- Du verdienst mehr als 450 Euro pro Monat.
- Du arbeitest mehr als zwei Monate im Jahr.
- Du bist von den meisten Sozialabgaben befreit.
- Du darfst während der Vorlesungszeit nicht mehr als 20 Stunden in der Woche arbeiten.
- Arbeitest du in den Ferien, so darf dein Gehalt nicht die Grenze der Familienversicherung überschreiten.
Dein Stundenlohn als Werkstudent
Laut Mindestlohngesetz verdienst du als Werkstudent mindestens 9,19 Euro pro Stunde. Abhängig davon, in welcher Branche du tätig bist, kann dein Stundenlohn allerdings auch bis zu 15 Euro betragen, dabei stehen die Chancen beispielsweise für Wirtschaftler besser als für Geisteswissenschaftler. Durchschittlich verdienen Werkstudenten während des Bachelorstudiums aktuell 9,16 Euro pro Stunde, der Lohn für Masterstudenten liegt bei bis zu 10,68 Euro.
Grundsätzlich steht dein Studium im Mittelpunkt: Während des Semesters darf deine Arbeitszeit nicht mehr als 20 Stunden betragen, damit du noch von vergünstigten Sozialversicherungsbeiträgen profitierst. Allerdings lockert sich diese Regel in den Semesterferien, sodass du unter der Woche bis zu 40 Stunden arbeiten darfst. Je nach Arbeitspensum kannst du dir also während des Studiums ein gutes Taschengeld dazu verdienen: Wenn du zum Beispiel 10 Euro pro Stunde verdienst, erhältst du bei einer 20-Stunden-Woche 800 Euro brutto – bei vollen 40 Stunden sind es sogar 1.600 Euro brutto im Monat.
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Vorab ist zu klären - so das Nettogehalt berechnen:
in welcher Steuerklasse du dich befindest. In Deutschland haben wir davon sechs:
Steuerklasse I gilt für:
Ledige
Geschiedene
Verwitwete (ab dem übernächsten Jahr nach dem Tod des Ehe- oder eingetragenen Lebenspartners)
Verheiratete oder in Partnerschaft lebende, die dauerhaft getrennt leben
Verheiratete oder in Partnerschaft lebende, deren Ehe- oder eingetragener Lebenspartner in der BRD nur bedingt steuerpflichtig ist
Steuerklasse II gilt für:
Alleinerziehende, die die Voraussetzung für Steuerklasse I erfüllen und zusätzlichen Anspruch auf den Entlastungsbetrag für Alleinerziehende haben. Um den Entlastungsbetrag zu erhalten, muss der Alleinerziehende einen Kinderfreibetrag oder Kindergeld beziehen.
Steuerklasse III gilt für:
Ehe- und eingetragene Lebenspartner, die nicht dauernd getrennt im Inland leben und der Ehegatte entweder keinen Arbeitslohn bezieht, selbstständig oder in Steuerklasse V eingereiht ist. Es entfällt der geringste Steuerabzug.
Verwitwete, wobei die Zugehörigkeit am Ende des auf den Tod des Ehe- oder Lebenspartners folgende Kalenderjahr endet. Danach wirst du in eine andere Steuerklasse eingereiht.
Steuerklasse IV gilt für:
Ehe- und eingetragene Lebenspartner, wenn beide Partner Lohn beziehen, im Inland wohnen und nicht dauernd getrennt leben.
Steuerklasse V gilt für:
Ehe- und eingetragene Lebenspartner, wenn der andere Partner auf Antrag beider Ehegatten in Steuerklasse III eingereiht wird.
Steuerklasse VI gilt für:
Arbeitnehmer mit mehreren Jobs. Den Lohnsteuerabzug solltest du von dem Arbeitgeber vornehmen lassen, von dem du den geringsten Lohn erhältst, da der Abzug relativ hoch ist.
Gehalt netto ausrechen: Darum ist der Brutto Netto Rechner nützlich
Das Gehalt, das du jeden Monat bekommst, ist dein Bruttogehalt. Abzüglich aller Steuern das Nettogehalt. Der Brutto Netto Rechner ist insofern nützlich, als dass du dir bei einem Jobwechsel oder einer Gehaltserhöhung schnell ausrechnen kannst, wie sich diese Veränderungen auf dein Gehalt auswirken. Wie sich die finanziellen Auswirkungen anderer Veränderungen in deinem Leben belaufen, lässt sich einfach mit dem Gehaltsrechner überprüfen:
Hochzeit: Überlege dir mit deinem Partner, wer künftig in welcher Steuerklasse arbeiten soll. Möglich sind die Kombinationen III und V oder es gehen beide in Steuerklasse IV. Verdient ein Partner deutlich mehr, ist die erste Kombination ratsam, erhaltet ihr in etwa das gleiche Gehalt, so wäre IV-IV von Vorteil.
Nachwuchs: In der Regel erhöht sich durch ein höheres Kindergeld oder Kinderfreibeträge das Nettogehalt. Das heißt: je mehr Kinder, desto besser!
Kirchenaustritt: Mit dem Gehaltsrechner kannst du schnell überprüfen, wie sich das Wegfallen der Kirchensteuer auf dein Nettogehalt auswirkt.
Krankenkassenwechsel: Möchtest du von einer gesetzlichen in eine private Krankenkasse wechseln und kennst deren Beitragssatz, so kannst du mit dem Gehaltsrechner dein neues Nettogehalt ausrechnen. Mache deinen Wechsel aber nicht von deinem Gehalt abhängig, eine schlecht gewählt Krankenversicherung, nur weil du am Ende des Monats ein paar Groschen mehr auf dem Konto hast, kann dir in Zukunft teuer zu stehen bekommen.
Ratsam ist es auch, jedes Jahr eine Steuererklärung abzugeben. Am besten wäre hierfür ein Steuerberater, der dir alle möglichen Ersparnisse herausholt, von deren Existenz du wahrscheinlich gar nichts weißt. Mit unserem Brutto-Netto-Rechner kannst du ganz leicht überprüfen, welche Steuerklasse für dich die beste ist und wie du am meisten sparen kannst!