Mit Gefühl
Der Betriebswirtschaftler und Karriereberater Prof. Dr. Jürgen Lürssen von der Universität Lüneburg betont: »Sowohl der Direkteinsteiger als auch der Trainee brauchen ein ausgeprägtes Gefühl der Selbstverantwortung für den eigenen Erfolg. « Denn schließlich plant kein anderer für den Neuling den Einstieg und die Karriere.
Die Kommunikationsfähigkeit ist auf jeden Fall von zentraler Bedeutung:
»Wie gut ein Direkteinstieg gelingt, hängt auch davon ab, ob sich der Newcomer gegenüber Vorgesetzten und Kollegen verständlich machen kann.«
Aber auch das aktive Zuhören entscheide über den Erfolg, so Lürssen. Nur wer Informationen aufnimmt und nicht ignoriert, wird sich schnell einarbeiten können. Das bedeutet aber auch, dass Neueinsteiger ihre Vorgesetzten und Kollegen fragen sollten, wenn ihnen etwas nicht klar ist. Teamfähigkeit sieht Lürssen ebenfalls als wichtigen Erfolgsfaktor – zumal sie in fast jeder Stellenanzeige als gewünschte Fähigkeit vorkommt.
»Direkteinsteiger sollten konstruktiv mit anderen zusammenarbeiten ..., sich also einbinden lassen und hilfsbereit sein.«
Da gerade Direkteinsteiger oft relativ schnell Verantwortung übernehmen, ist die Fähigkeit, Gleichgestellte ohne Weisungsbefugnis zu führen, eine wichtige Kompetenz. Dafür brauche es, so Lürssen, Durchsetzungsfähigkeit und kommunikatives Geschick.
Die größten Faux-Pas
- Sich nicht an ungeschriebene Gesetze halten: In jedem Unternehmen gibt es informelle Regeln, an die sich alle halten – ob es nun der Dresscode oder Begrüßungsrituale sind. Wer dagegen verstößt, zeigt, dass er sich nicht integrieren will oder kann, und sammelt so Minuspunkte.
- Hinweise ignorieren: Oft werden dem Direkteinsteiger Hinweise gegeben, auf was es ankommt. Um sie aber wahrzunehmen, muss er seine Antenne auf Empfang stellen. Und genau das kann das Problem sein. Deshalb gilt: Den Vorgesetzen und Kollegen genau zuhören, wenn sie Tipps geben und diese auch beherzigen.
- Besserwisserei: Besonders unbeliebt sind Neueinsteiger, die von Beginn an alles besser wissen und ungefragt Verbesserungsvorschläge machen. Doch gerade davor warnt Karriereberater Prof. Dr. Lürssen. Sein Tipp: »Halten Sie sich am Anfang mit Kritik zurück.«
- Nicht nachfragen: Nicht gern gesehen sind auch Newcomer, die lieber ‘ewig’ selbst über Probleme brüten statt einfach mal nachzufragen. Deshalb empfehlen Experten offensives Nachfragen.