Morgens nach dem Aufstehen schnell die Jeans aus dem Schrank ziehen, eine frische Tube Zahnpasta aufmachen, Zähne putzen, Make-up auftragen oder ein wenig Gel in die Haare und auf dem Weg schnell einen Coffee-to-go und ein Brötchen vom Bäcker – wir haben schon ab dem frühen Morgen Kontakt mit der Konsumgüterindustrie. Denn zu ihr zählen alle Branchen, die Konsumgüter herstellen. Also vor allem die Nahrungsmittel- und Genussmittelindustrie, die Kosmetikbranche, die chemische Industrie, die Bekleidungs- und Möbelindustrie sowie die Elektrobranche.
Genauso groß wie die Vielfalt an Produkten ist auch die Vielfalt an Beschäftigungsmöglichkeiten für Wiwi-Absolventen. Einkauf, Controlling, Marketing oder Logistik – die Wahl des Arbeitsbereichs kommt schließlich ganz auf deine persönlichen Präferenzen an. Eines ist allen Positionen gemeinsam: eine hohe Dynamik und Schnelllebigkeit.
Wandel durch Digitalisierung
Das bestätigt auch Laura Klapproth vom Online-Maßmöbelhersteller deinSchrank.de: »Absolventen, die eine Karriere bei uns anstreben, sollten vor allem strukturiert arbeiten können und auch in stressigen Situationen den Überblick behalten: Ein Einkäufer ist an vielen Fronten zur gleichen Zeit, deswegen sind Flexibilität und Belastbarkeit ganz wichtige Aspekte für diesen Beruf. Wer dann noch Kommunikationsstärke mitbringt, hat sehr gute Voraussetzungen für eine Karriere im Einkauf.« Einkäufer bei deinSchrank.de können ein sehr vielfältiges Arbeitsumfeld erwarten, ergänzt sie: »Artikel müssen verwaltet werden, Lieferzeiten überblickt, Nachbestellungen strukturiert und sinnvolle Notfallpläne für Lieferschwierigkeiten ausgearbeitet sein.«
Doch nicht nur im Einkauf warten spannende Möglichkeiten auf Wiwis. Madlen Baetzgens Unternehmensbereich ist gerade im Wandel. »Das Stichwort heißt Digitalisierung und alles, was damit verbunden ist. Die Entwicklungen sind rasant, nicht nur auf Konsumenten- sondern auch auf Handelsseite. ›We are building the plane while we are flying it‹ ist das Motto. Dafür müssen wir fit und offen sein«, so die Shopper Marketing Managerin bei Coca-Cola. Über die Jahre hinweg hat sie schon einige spannende Projekte betreut. »Die Ausarbeitung von Kooperationen mit Testimonials und Partnern sowie das Entwickeln von neuen Produkten ist sehr spannend gewesen.«
Abwechslungsreicher Arbeitsalltag
Auch Katharina Lechermann ist in die Produktentwicklung involviert. »Dafür muss ich kreativ und konzeptionell arbeiten, analytisch mit Marktdaten umgehen, aber auch operativ die Ideen umsetzen können. Und ich muss andere im Unternehmen von meinen Ideen überzeugen können und notfalls auch bereit sein, dafür zu kämpfen«, erzählt die Brand Managerin im Marketing bei der Paulaner Brauerei in München. Den typischen Arbeitstag gibt es für sie nicht. »Manche Tage verbringe ich eher mit konzeptioneller Arbeit am Schreibtisch, an anderen Tagen eile ich von Termin zu Termin. Langeweile kommt da nie auf«, erzählt sie.
Schnelllebigkeit und viele Veränderungen zeichnen die Konsumgüterindustrie aus. Absolventen, die diese Dynamik nicht scheuen, bereit sind, ständig dazuzulernen und sich dafür interessieren, ein ganzes Unternehmen statt nur einen Teilbereich zu verstehen, sind in dieser Branche bestens aufgehoben.
Facts:
- 73 Mrd. Euro Umsatz wurde für das Jahr 2017 für den Onlinehandel vorausgesagt.
- 580.000 Beschäftigte arbeiteten 2016 in der Ernährungsindustrie, dem viertgrößten Industriezweig Deutschlands.
- 60 % der Deutschen möchten laut der QVC Zukunftsstudie Handel 2036 in Zukunft mehr Wert auf den Einkauf ethisch korrekter Produkte legen.
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Was ist das überhaupt?
Zur Konsumgüterindustrie zählen alle Industriezweige, die sich mit der Herstellung von Verbrauchsgütern befassen, sei es Brot, Blumen oder Bodylotion. -
Einstiegsmöglichkeiten
Die Einstiegsmöglichkeiten für Wiwis in der Konsumgüterbranche sind zahlreich. Eigentlich stehen ihnen alle klassischen BWL-Berufe zur Verfügung. Controller, Personaler, Produktmanager, Marketingmitarbeiter, Logistiker, Einkäufer oder Vertriebler – die Wahl liegt ganz bei den persönlichen Stärken. -
Die Top-Player
An der Weltspitze der Konsumgüterkonzerne stehen Technologie-Riesen wie Apple und Samsung, dicht gefolgt von Lebensmittelgroßkonzernen wie Nestlé, Pepsi oder Cola. Auch Procter & Gamble oder Unilever spielen umsatztechnisch im oberen Feld mit. Neben Lebensmitteln und Technologie gehören also auch Kosmetika, Körperpflegeprodukte und Reinigungsmittel zu den meistverkauften Konsumgütern. -
Gehaltscheck
Da die Konsumgüterindustrie sehr vielseitig ist, unterscheiden sich auch die Einstiegsgehälter, abhängig vom Schwerpunkt. Durchschnittlich verdienst du 45.600 Euro im Einkauf und Controlling. Einsteiger im Marketing dürfen mit rund 44.500 Euro zum Einstieg rechnen. -
Das Gehalt aufpeppen:
Es gilt, auch immer einen Blick auf die angebotenen Benefits des Unternehmens zu werfen. Ein 13. Gehalt, Urlaubsgeld oder Home Office-Möglichkeiten und die Bereitstellung eines Firmenwagens oder Diensthandys sind in der Konsumgüterbranche Pluspunkte.