›Kanzlei sucht eine Assistenz (m/w) für einen Partneranwalt. Die Kandidatin oder Kandidat soll mindestens fünf Jahre Berufserfahrung im selbigen Bereich mitbringen, fließendes Englisch sprechen und über sehr gute MS Office, insbesondere MS Word Kenntnisse, verfügen. Ferner wünscht sich der Kunde teamfähige, loyale, stressresistente und eigenständig agierende Bewerber, die am liebsten sofort verfügbar sind.‹
Für jeden Bereich der passende Berater
Diese beispielhafte Formulierung stammt aus der Feder von Franziska Landeck: 29 Jahre, Personalberaterin und immer auf der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern für ihre Kunden. Seit zweieinhalb Jahren arbeitet Landeck bei der Orizon GmbH am Standort Frankfurt/Main. Selbstredend umfasst ihr Aufgabenbereich mehr als die Formulierung von Stellenausschreibungen für diverse Internetplattformen:
»Ich sichte eingehende Bewerbungsunterlagen, führe persönliche Interviews in unserem Büro, begleite unsere Mitarbeiter zu Vorstellungsgesprächen bei unseren Kunden und versuche dabei immer, den richtigen Kandidaten mit dem richtigen Kunden zusammenzubringen. Auch die Mitarbeiterbetreuung ist ein großer und schöner Teil meiner Arbeit«, erklärt Landeck, die für alle legal und non-legal Vakanzen in Anwaltskanzleien verantwortlich ist.
Personalberater sind Experten auf ihrem Gebiet – schließlich macht es ihre Spezialisierung erst möglich, auf Augenhöhe mit dem Bewerber und dem Kunden zu kommunizieren: »Wir können gezielt Fragen stellen, um anschließend passgenau und besser vermitteln zu können«, erklärt die 29-Jährige weiter.
Von der Naturwissenschaft in die Personalberatung
Nur von Vorteil kann es daher sein, wenn Personalberater in einem Bereich eingesetzt sind, den sie aus ihrem Studium kennen. Wie Constanze Kamphausen. Die 47-Jährige hat Chemie auf Diplom studiert, war als wissenschaftliche Mitarbeiterin an einem Institut beschäftigt, wollte die universitären Strukturen verlassen, fand die Stellenanzeige ›Naturwissenschaftler für Personaldisposition gesucht‹ und ist seit 2000 bei Randstad Professionals beschäftigt.
Ihr Hauptgebiet ist die chemische und pharmazeutische Industrie – ein Fachgebiet, bei dem einerseits ihre Expertise aus dem Studium einfließt, andererseits lernt sie aber auch täglich neu dazu:
»Jeder Kundenbesuch frischt mein Wissen auf und die Vielfältigkeit der Anforderungen verlangt ein ständiges Selbststudium«, erklärt Kamphausen, deren Job zwischen Kundenbesuchen und Kandidatensuche mehr Komponenten enthält.
Schließlich hat sie als Schnittstelle zwischen Unternehmen und Kandidat die Aufgabe, beide Seiten gleichermaßen zufriedenzustellen.
Die Suche nach dem perfekten Kandidaten
Hierfür braucht es als erstes ein genaues Anforderungsprofil:
»Generell ist es sehr wichtig, mit dem Kunden genau zu besprechen, welche Qualifikationen der Kandidat mitbringen muss. Dabei gilt es, die Rahmenbedingungen abzustecken: ›Was sind die Inhalte des Projekts, bei dem der Kandidat mitarbeiten soll? Wie sind die Anforderungen an den Bewerber? Wie lange dauert das Projekt? Und: Besteht die Option auf Übernahme?‹«, zählt Kamphausen auf, die seit 2005 Leiterin der Randstad Professionals Niederlassung in Berlin ist.
Den Bedarf des Kunden zu ermitteln: Dies steht an erster Stelle – danach geht die Suche los: »Der Berater nutzt hierfür neben Datenbanken und Netzwerken auch Stellenanzeigen sowie Empfehlungen bestehender Mitarbeiter. Unser wichtigstes Tool ist dabei unser Netzwerk«, erklärt Alex Gerritsen, Geschäftsführer von SThree. Hinzu kommen Messebesuche, die Nutzung von Social Media und Jobbörsen. Der 40-Jährige führt weiter aus, dass jeder Mitarbeiter eine spezielle Technologie beziehungsweise einen Nischenmarkt betreut, in dem der Berater seine Kandidaten so gut kennt, dass diesem oft bei der Anfrage eines Kunden direkt ein passender Kandidat mit Namen einfalle.
Dabei tritt SThree nicht selbst als Personalberatung auf dem Markt auf, sondern deckt durch dessen Geschäftszweige Huxley, Computer Futures, Progressive und Real Staffing die Branchen Bankwesen und Finanzen, Energie und natürliche Ressourcen sowie dem Gesundheitswesen, der Pharmaindustrie und Biotechnologie ab.
Was aber, wenn trotz aller Expertise, Ausschöpfung sämtlicher Datenbanken und aktivem Netzwerken nicht der passende Kandidat gefunden werden kann? »Da wir nach einem ausgeklügelten Schema arbeiten, finden wir zumeist auch den geeigneten Kandidaten. Sollte es aber dennoch passieren, setzen wir uns noch einmal mit dem Kunden zusammen, besprechen den bisherigen Verlauf und versuchen, eine optimale Lösung zu finden«, erläutert Gerritsen.
Win-Win-Situation für alle Beteiligten
›Die optimale Lösung‹ bedeutet in der Personaldienstleistungsbranche, eine Win-Win-Situation für beide Seiten herzustellen. Denn freuen sich nicht nur die Unternehmen über einen passenden Mitarbeiter, auch die Kandidaten nehmen es äußerst positiv auf, wenn sie direkt angesprochen werden. Sollte allerdings die aktuelle Position nicht auf den Bewerber passen, bieten viele Personalberater Marktinfos und die Möglichkeit, sie im Netzwerk aufzunehmen und ihnen jederzeit passende Angebote zu offerieren. »Auch wenn der Kandidat seinen Arbeitsplatz nicht wechseln möchte, hat man einen weiteren Kontakt für das Netzwerk. Möglicherweise passt die nächste Stelle«, so Gerritsen von SThree.
Sollte dies der Fall sein, zahlt sich auch die Win-Win-Situation für den Berater aus – oder wie Franziska Landeck von der Orizon GmbH zusammenfasst: »Jeder Mensch, der nach einem Gespräch unsere Niederlassung fröhlich, neu motiviert und mit einem Lächeln verlässt, ist mein persönlicher Erfolg. Die ehrliche Dankbarkeit der Bewerber, denen man erfolgreich einen Job vermitteln konnte, ist absolut unbezahlbar.«