Männerarm greift nach Wolke
Karriere als Wirtschaftsprüfer Holly Day / Quelle: PHOTOCASE

Wirtschaftsprüfer – eine Karriere mit Zukunft

In der Wirtschaftsprüfung warten krisensichere Arbeitsplätz auf Absolventen mit Lernfreude und Leistungsbereitschaft

Was sie tun, legt schon die Berufsbezeichnung nahe: Wirtschaftsprüfer prüfen. Bilanzen, Jahresabschlüsse oder die Wirtschaftlichkeit von Konzernen und Unternehmen. Doch nicht nur das: In der Wirtschaftsprüfung wartet eine Karriere, die es in vielen anderen Berufen so nicht gibt und die weit vielfältiger ist, als es auf den ersten Blick scheint.

Mehr als nur Bilanzprüfer

Denn durch ihr tiefgehendes Wissen über effiziente Geschäftsführung und ihr unternehmerisches Verständnis fungieren Wirtschaftsprüfer oft auch zusätzlich als Berater oder Gutachter bei Börsengängen oder Unternehmenskäufen und -verkäufen.

»In allen Aufgabenbereichen spielen grenzüberschreitende Sachverhalte und Transaktionen eine zunehmende Rolle«, erläutert Prof. Dr. Wienand Schruff, Honorarprofessor an der Humboldt-Universität zu Berlin und Partner der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG.

Nicht nur gute Englischkenntnisse seien deshalb eine Grundvoraussetzung für einen Wirtschaftsprüfer. Absolventen müssten sich auch bewusst sein, dass durch die steigende Komplexität der wirtschaftlichen Welt eine Spezialisierung auf bestimmte Aufgaben oder Branche unvermeidbar ist. Ein »Experte für alles« könne heute niemand mehr sein.

Quereinstieger? Herzlich willkommen!

Der klassische Weg in die Wirtschaftsprüfung führt über ein wirtschaftswissenschaftliches Studium mit anschließender Tätigkeit in einem Wirtschaftsprüfungs- und Consultingunternehmen. Im Anschluss kann das Wirtschaftsprüfer-Examen abgelegt werden. Doch natürlich ist dieser Weg nicht nur BWLern vorbehalten, auch ein Quereinstieg ist möglich.

»Rechtswissenschaften und Ingenieurswissenschaften sind ebenfalls gut geeignete Hochschulausbildungen«, weiß Schruff.

Grundlegend ist volks- und wirtschaftswissenschaftliches Sachverständnis, gepaart mit analytischen Fähigkeiten, hoher Sozialkompetenz und juristischen Kenntnissen, beispielsweise auf dem Gebiet des Steuerrechts.

Die letzt Hürde: Das Examen

Und das Examen? Ist nicht so hart, wie von vielen Einsteigern angenommen. Gerade in den ersten Jahren gibt es eine steile Lernkurve und die Prüfungsgesellschaften bereiten ihre Schützlinge mit Wochenendkursen und Seminaren auf die Hürde vor. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Hochschule bieten sie sogar einen Masterstudiengang mit dem Titel ›audit-exellence‹ an, in dem bereits erste Teile des Examens abgelegt werden können. Doch einen Master braucht es nicht zwingend. Auch Bachelor-Absolventen haben gute Chancen in einer der großen Gesellschaften einzusteigen: Unternehmensinterne Aus- und Weiterbildungsprogramme vermitteln das Wissen, das in drei Studienjahren noch nicht vertieft genug gelehrt werden konnte. Nach einem Karrierestart als Prüfungsassistent wartet dann nach vier bis fünf Jahren und Abschluss des Examens oft schon die Beförderung zum ›Manager‹.

Den Einstieg wagen: Mit einem Praktikum

Das A und O vor Karrierestart ist dennoch ein Praktikum. Denn was viele nicht auf dem Schirm haben: Wirtschaftsprüfung ist ein saisonales Geschäft. Vom Ende eines Jahres bis zum Frühjahr des Folgejahres wartet der größte Workload auf die Bilanzexperten. Dafür müssen sie auch bereit sein, die ein oder andere Nacht im Hotelzimmer beim Mandanten vor Ort zu verbringen. Das Privatleben muss da manchmal zurückstecken und um Frustration zu vermeiden, sollte man den Lifestyle davor schon einmal ›anprobieren‹. Und wer sich darin wohlfühlt, darf sich auf einen spannende berufliche Zukunft freuen.


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