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Mission to Mars

Ingenieure und ITler in Luft- und Raumfahrt – Der zukünftige Personalbedarf

Menschenleere Flughäfen, stillstehende Gepäckbänder, Maschinen, die am Boden bleiben – im Jahr 2021 von schweren Zeiten für die Luftfahrt- industrie zu sprechen, wäre wohl zu optimistisch formuliert. Laut dem Bundesverband der Deutschen Luftverkehrsgesellschaft (BDL) ist die Passagiernachfrage 2021 im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 um 68 Prozent gesunken. Gleichzeitig wetteifern die Raumfahrtunternehmen diverser Milliardäre um die Vorherrschaft im Weltraumtourismus. Musk, Bezos und Co. überbieten sich gegenseitig mit schwindelerregenden Flughöhen und Investitionssummen. Ist die Luftfahrt- branche vom Aussterben bedroht und fliegen wir bald alle mit dem Raumschiff zum Mars statt mit dem Flieger nach Mallorca? Und wie sieht die Zukunft auf dem Arbeitsmarkt in der Luft- und Raumfahrtbranche aus?

Ja,

die Branche ist durch die Corona-Pandemie in eine schwere Krise geraten. Am schmerzhaftesten hat es dabei die zivile Luftfahrt getroffen, deren Umsätze um ein Drittel eingebrochen sind. Auch die Raumfahrt musste laut dem Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI)einen Umsatzrückgang von 15 Prozent verzeichnen. Die starke Abnahme des Flugverkehrs sorgte nicht nur für Einbußen bei den Fluggesellschaften, sondern auch bei Flugzeugbauern und deren Zulieferern. Krisenbedingt reduzierten sich die Aufträge bei den Herstellern um etwa 40 Prozent.

Nein,

das bedeutet nicht, dass sich Jungingenieure nun in einer anderen Branche nach einem zukunfts- sicheren Job umsehen müssen. Dass der Flug- verkehr wieder auf Niveau von Vor-Corona-Zeiten ansteigen wird, davon sind die Experten überzeugt. Zwar wird das laut BDL etwa bis 2025 dauern, doch auch bis dahin gibt es viel zu tun. Die gesamte Branche befindet sich im Wandel, denn in einem Punkt sind sich alle einig: Um zukunftsfähig zu sein, muss der Flugverkehr grüner werden. Die Forschung für mehr Nachhaltigkeit in sämtlichen Bereichen der Luftfahrt wird stark vorangetrieben: Es geht um Leichtbau und integrierte Flugsysteme, um Digitalisierung und natürlich auch um alternative Kraftstoffe. Um diese essentiellen Veränderungen anzugehen, braucht es Experten und Expertinnen, die mit kreativen Ideen den Wandel vorantreiben und die Branche nachhaltiger gestalten.

The sky is not the limit

Auch in der Raumfahrt tut sich einiges – und das auch ohne potenzielle Weltraum-Touristen. Die unbemannte Raumfahrt bietet uns in Form von Kommunikations-, Wetter- oder Navigations- satelliten schon heute einen Mehrwert, der nicht mehr wegzudenken ist. Doch die Relevanz von unbemannten Flugobjekten wie Satelliten steigt weiter, denn sie werden auch zur Datenübertragung und intelligenten Vernetzung – Stichwort Internet of Things – eingesetzt. Hier ist im wahrsten Sinne des Wortes noch Luft nach oben und neben Ingenieur- auch IT-Wissen gefragt. Ob zudem bald verstärkt Experten für den Bau von Weltraum- taxis benötigt werden, bleibt abzuwarten.

 


Wo

Nicht nur große Flugzeugbauer, sondern auch Raumfahrt- und Telekommunikationsunternehmen sowie deren Zulieferer oder Forschungseinrichtungen sind potenzielle Arbeitgeber.

Wie

Neben physikalischem und technischem Verständnis sind Englischkenntnisse Grundvoraussetzung. Um allen ökonomischen, ökologischen sowie sozialen Anforderungen der Branche gerecht zu werden, sind Kreativität und lösungsorientiertes Denken gefragt.

Was

Flugzeug, Hubschrauber, Satellit oder Space Shuttle: Als Ingenieur oder ITler in der Luft- und Raumfahrt kümmerst du dich um die Entwicklung, Konstruktion, Wartung und Qualitätssicherung von Flugobjekten.


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