Frau, Wasserfall, Wasser, Schaukel, Nebel
Credits: unsplash/artem beliaikin

Kaltes Wasser

Trainee- und Einstiegsprogramme

 

//Traineeprogramm //

Starten wir bei den Basics. Was ist das eigentlich, dieses Traineeprogramm? Die Antwort: Ein Einstiegsprogramm in den Beruf für Uni-Absolventen. Es läuft firmenspezifisch ab und du bekommst eine praktische Ausbildung in allen Abteilungen und wirst dadurch optimal auf deine spätere Tätigkeit vorbereitet. Auch Quereinsteiger und Berufserfahrene können als Trainee tätig sein, beispielsweise im Rahmen einer beruflichen Umorientierung. IT, Consulting, Finance und Ingenieurwesen sind typische Branchen, in denen eine Traineeausbildung angeboten wird – aber auch andere Bereiche ziehen nach.

 

//Einmal Qualitätscheck, bitte! //

What’s best for you? Das kommt wohl ganz auf deine Bedürfnisse und Ziele an. Grundsätzlich dauert ein Traineeship zwischen sechs und 24 Monate. Betreut wirst du in der Regel von einem festen Mentoren, oft stehen dir als Ansprechpartner auch Trainee-Buddys aus früheren Ausbildungsjahrgängen mit Rat und Tat zur Seite. Durch Job-Rotation bekommst du Einblicke in die einzelnen Abteilungen des Unternehmens – du unterstützt das jeweilige Team beim Tagesgeschäft und lernst dabei direkt »on-the-job«.

 

//Alles dasselbe? //

›Graduate Program‹ ist übrigens nur der internationale Name und meint dasselbe. Dafür sind das klassische Trainee, Fachtrainee, Management-Trainee und Trainee-Studium verschiedene Kategorien, die alle unter dem Begriff Trainee-Programm laufen. Die Unterschiede? Das klassische Modell ist perfekt für noch Unentschiedene, ein Fachtrainee zielt mehr auf die Ausbildung in einem Bereich, der von Anfang an feststeht. Management-Traineeships sind einen Ticken anspruchsvoller, da du anschließend direkt eine Führungsposition übernimmst. Ein Trainee-Studium ähnelt dem dualen Studium, aber nur wenige Unternehmen bieten es an. Auch ein Volontariat ist ein Einstiegsprogramm, das vor allem in der Marketing- und Medienbranche angeboten wird.

 

//Arbeit oder Ausbildung? //

Im Gegensatz zum Direkteinstieg, der mehr den Sprung ins kalte Wasser bedeutet, kannst du beim klassischen Trainee erst am Ende des Programms entscheiden, in welcher Abteilung du zu Hause bist. Durch den Ausbildungscharakter gehören verschiedene Coachings zu deinem Arbeitsalltag. Die theoretischen Seminare bilden dich fachlich, aber genauso persönlich und methodisch weiter. Gleichzeitig betreust du im Betrieb eigene Projekte und übernimmst dort Verantwortung – mit dieser Doppelbelastung und der Rotation durch die Abteilungen musst du klarkommen können. Dafür lernst du die firmeninternen Zusammenhänge bestens kennen und wirst intensiv auf eine Fach- oder Führungsposition vorbereitet. Unterstützung erhältst du dabei übrigens auch: Üblicherweise betreuen dich mindestens ein Mentor, die Abteilungsleitung und die Personalabteilung.

 

//Eierlegende Wollmilchsäue //

Weil viele Traineeprogramme Auslandsstationen enthalten, sind Englischkenntnisse Pflicht. Ansonsten sind natürlich auch alle anderen Fremdsprachen ein Pluspunkt. Ganz schön viele Ansprüche? Ja, die Anforderungen sind nicht unbedingt niedrig: Guter Hochschulabschluss, Auslandsaufenthalt, Praxiserfahrung und natürlich Softskills, die vor allem auf Flexibilität und Teamfähigkeit abzielen. Aber wie so oft im Leben ist es auch hier ein Geben und Nehmen, denn ein Betrieb investiert bis zu 100.000 Euro pro Jahr, um seine Trainees erstklassig auszubilden. Ansonsten ist das immer noch ein Einstiegsprogramm: Du kannst und musst nicht alles können, dafür arbeitest du später schließlich in einem Team, in dem alle guten Fähigkeiten vereint werden. Die genauen Anforderungen an dein Traineeship entnimmst du der Stellenausschreibung und besprichst diese im Vorstellungsgespräch.
Wo genau du landest, wird am Ende des generalistischen Traineeprogramms besprochen. Bei einem fachspezifischen Trainee steht deine spätere Position bereits bei Antritt fest. Eine Übernahme nach dem Einstiegsprogramm ist nicht grundsätzlich garantiert – in der Regel musst du dir aber keine Sorgen machen: Das Unternehmen investiert viel Geld und Zeit in deine Ausbildung – wäre doch doof, dich nicht zu übernehmen. Hier aber ein Hinweis: Vorher Übernahmequote checken!

 

//Was spricht der Geldbeutel? //

Was du noch wissen solltest: Während des Einstiegsprogramms verdienst du circa zehn Prozent weniger als Direkteinsteiger. Das genaue Gehalt hängt stark von der Branche, dem Standort und der Größe des Unternehmens ab – es gilt: Stellenausschreibung und Erfahrungsberichte genau lesen und im Vorgespräch abklären. Als Faustregel bekommen Ingenieure und Absolventen der MINT-Fächer deutlich höhere Traineegehälter als beispielsweise Geisteswissenschaftler.

 

//Zu guter Letzt //

Fazit: Wenn du genau weißt, welche Stelle du möchtest, kein Interesse an zwei weiteren Jahren Ausbildung hast und keine Fach- oder Führungsposition anstrebst, solltest du die Finger vom klassischen Trainee lassen. Willst du stattdessen die Zusammenhänge hautnah miterleben, dich erst ausprobieren, gleichzeitig auf verschiedenen Ebenen neue Erfahrungen sammeln? Bist du bereit, für deine spätere Traumposition nochmal Energie und Zeit zu investieren? Dann bist du der perfekte Anwärter für ein generalistisches Traineeprogramm.

 

  • 10%
    weniger Gehalt als Direkteinsteiger verdienst du während des Trainees.

  • In 80%
    der Fälle wirst du nach Abschluss deines Traineeships übernommen.

  • Die meisten
    Traineeships werden in den Branchen IT, Wirtschaft und Finanzen angeboten.

  • 50%
    der Unternehmen bieten Traineestellen für Uni-Absolventen an.

 

 

 


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