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Don't panic – Der Absprung von Zuhause

Abi geschafft, Abi gefeiert und jetzt beginnt der ernst des Lebens, oder? Viele zieht es für's Studium weg von Zuhause. Vor allem jetzt, wo das Studium an den meisten Unis wieder in Präsenz stattfindet. Aufregend – der Sprung ins kalte Wasser! Aber – auch ein kleines bisschen beängstigend. Hier gibt's Wissenswertes und Tipps für deinen neuen Lebensabschnitt.

Gib dir Eingewöhnungszeit

Es ist alles geregelt. Du hast dich eingeschrieben, du hast eine Bleibe, du hast schon gedanklich dein Hab und Gut gepackt und bald geht das erste Semester los. Aber zuhause ist es auch ganz schön. Mama bekocht dich und du hast noch Zeit, den ein oder anderen Abend mit deinen Freunden in der Heimat zu verbringen. Klar, die Zeit für den Abschied solltest du dir auf jeden Fall einräumen, aber versuche ihn nicht allzu lang hinaus zu zögern. Ob du nun eine Woche früher oder später in die neue Wahlheimat losziehst, spielt nach ein paar Wochen sowieso keine Rolle mehr. Aber: Diese eine Woche ist sehr hilfreich, um dich in Ruhe in deiner neuen Umgebung einzugewöhnen. Das Semester hat noch nicht gestartet und du musst dich noch nicht mit der Stundenplan-Erstellung oder den Einführungsveranstaltungen beschäftigen. Die ersten Wochen in der Uni bzw. Hochschule werden aufregend genug sein und du wirst jeden Tag mit neuen Eindrücken überflutet werden. Nutze die ersten ein bis zwei Wochen vor Studienbeginn, um deine neue Wahlheimat zu erkunden. Check aus, wo du deinen Wocheneinkauf erledigen kannst, wo nette Cafés oder Restaurants zu finden sind und wo du einen guten Arzt für den Notfall aufsuchen kannst. Ist deine Uni oder Hochschule eine Campus-Hochschule oder verteilen sich ihre Veranstaltungsgebäude über die ganze Stadt? Verschaffe dir schonmal einen ersten Überblick, das hilft später bei der Orientierung und erspart dir jede Menge Zeit. Wo musst du am ersten Unitag eigentlich hin? Gehe schonmal die Strecke ab beziehungsweise mach dich schlau, ob du mit dem Rad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln einfacher zum Ziel kommst. Mit Google-Maps mittlerweile kein Problem mehr. Manchmal kann aber auch ein klassischer Stadtplan beim Kennenlernen der Stadt super helfen. Du bekommst ihn beispielsweise bei der Tourist-Information der Stadt.

Du bist nicht allein

Im Wintersemester 2021/22 haben sich in Deutschland 1,7 Millionen Studierende an Universitäten und gleichrangigen Hochschulen eingeschrieben.

Stay in town

Auch wenn's am Anfang echt hart ist und du am liebsten jedes Wochenende im Elternhaus verbringen möchtest: Bleib stark und sei kein Heimfahrer. Natürlich ist es verlockend nach einer harten Uniwoche in die vertraute Umgebung zurückzukehren, einen vollen Kühlschrank und frisch gewaschene Wäsche vorzufinden. Deadlines für Hausarbeiten und seitenlange Vorlesungsskripte, die du noch zu lesen hast, rücken erstmal in den Hintergrund. Hört sich erstmal chillig an, wird dir aber irgendwann auf die Füße fallen. Denn Studienzeit heißt auch Verantwortung für sich selbst zu übernehmen, seinen Haushalt ohne Mama zu regeln und auf eigenen Beinen zu stehen. Außerdem quält man sich nur selbst mit der Wochenend-Pendelei, denn das Wochenende geht sowieso viel zu schnell vorbei und Sonntag bahnt sich schon ein unangenehmes Gefühl an, dass nun wieder eine harte Uniwoche ansteht. Das ist nicht cool, denn du sollst auch die neue Heimat mit Entspannung und Freizeit assoziieren. Außerdem ist die Freude beim Wiedersehen mit Freunden und Familie umso größer, je länger du dich nicht blicken lässt. Und am Wochenende etwas »Me-Time« und Samstagmorgen ausschlafen, ohne von Mama staubsaugend geweckt zu werden hat doch auch was, oder?

Einiges zu bieten!

Du bist ein Sportmuffel, möchtest aber trotzdem neue Leute kennenlernen? Es gibt auch die Möglichkeit, sich für künstlerisch, kulturell oder zivilgesellschaftlich ausgerichtete Seminare oder Kurse anzumelden. Informiere dich an deiner Hochschule oder Uni und nutze das Angebot. Du wirst wahrscheinlich nie mehr im Leben genug Zeit dafür haben, beispielsweise eine neue Sprache zu lernen. Häufig sind die Dozenten Muttersprachler und haben Spaß daran, ihre Sprache und Kultur an motivierte Studis zu vermitteln. Und ein riesen Pluspunkt: Im Gegensatz zu Volkshochschulkursen kosten die Sprachkurse an der Uni in der Regel nichts da sie – wie die anderen Kurse – von staatlichen Geldern und den Studiengebühren der Studierenden getragen werden. Du musst lediglich für Lernmaterialien aufkommen. Kleiner Tipp am Rande: Häufig findest du bei »ebay« oder »amazon« Lehrbücher, die als Mängelexemplar sehr viel günstiger verkauft werden und lediglich kleine Macken am Bucheinband aufweisen. Frühzeitig über Anmeldefristen und -regularien informieren lohnt sich ebenfalls, denn die Plätze sind häufig heiß begehrt!

Eine Bleibe muss her

Zunächst solltest du dir erstmal Gedanken darüber machen, ob du allein, in einer WG oder im Wohnheim wohnen möchtest. Eine eigene Wohnung ist teuer und gerade in bekannten und großen Studienstädten kaum verfügbar, geschweige denn bezahlbar. Solltest du dich für eine WG entscheiden, solltet ihr die Themen wie Hygiene, WG-Besuch und Lebensmittel klar regeln. Sonst ist Beef vorprogrammiert. Wohnheim nicht gleich Wohnheim. Es gibt Wohnheime mit Einzelapartments, Mehr-Personen-Apartments, private Wohnheime und Wohnheime, die von der Stadt, vom Studentenwerk oder von Vereinen verwaltet werden. Bemühe dich, rechtzeitig um einen Wohnheimsplatz, denn häufig gibt es Wartelisten für potenzielle Bewohner. Du bist dir total unschlüssig? Probieren geht über studieren, du bist mit deinen Mitbewohnern nicht verheiratet. Wenn es nicht passt, kannst du immernoch andere Wohnkonzepte ausprobieren. Hilfreich können die Webseiten des jeweiligen Studentenwerks und der Uni sein, ein Blick in »ebay« und »wg-gesucht.de« kann auch nie schaden.

Frag Mama

Welche Zutaten kamen nochmal in den leckeren Kuchen, den Papa immer macht? Und wie bekomme ich den Rotweinfleck aus dem Shirt? Du brichst dir keinen Zacken aus der Krone, wenn du hin und wieder mal zu Hause nach Haushaltstipps fragst. Man kann ja schließlich nicht alles wissen. Und eins ist sicher, Mama und Papa werden sich freuen, wenn sie merken, dass sie doch noch ein bisschen gebraucht werden. Wenn du nicht bei den Eltern anklopfen möchtest, gibt es auch unzählige Tipps in den Weiten des Internets. Auf Portalen wie frag-mutti.de oder studium-ratgeber.de wirst du auf jeden Fall fündig. Nutzung auf eigene Gefahr!

Wie finde ich Anschluss?

Jeder, der schon einmal in eine neue Stadt gezogen ist, wird es bestätigen können. Irgendwann kommt das Heimweh. Du vermisst Freunde und Familie und fühlst dich auf einmal ganz allein. Was jetzt hilft? Ablenkung! Erkunde deine neue Heimat, stell dich bei den Nachbarn vor und mach mit ihnen eine Bar- oder Café-Tour durchs Viertel. Du treibst gerne Sport? Cool, dann kannst du gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Sport verbindet und man kommt leicht mit anderen ins Gespräch. Außerdem brauchst du als Studi einen guten Ausgleich zum langen Sitzen in den Lehrveranstaltungen und dem Stress, der während Projektarbeiten und Prüfungsphasen aufkommen kann. Es muss auch nicht immer das teure Fitnessstudio sein, viele Unis und Hochschulen haben ein riesiges Sport-Angebot. Du wirst überrascht sein, welche ausgefallenen Sportarten es gibt. Zeit, ein paar neue Dinge auszuprobieren! Die meisten Kurse sind sogar kostenfrei. Und wofür bist du nochmal umgezogen? Achja, für's Studium. An den Kursen anwesend sein und nicht bis in die Puppen schlafen kann sich lohnen. Vor allem in kleinen Kursgruppen lernst du schnell andere Leute kennen und kommst mit deinen Kommillitonen ins Gespräch. Bestimmt gibt es den ein oder anderen Studi, der sich für ähnliche Themen wie du interessiert. Und wenn's im Reallife erstmal nicht so gut klappen will, gibt's für Schüchterne auch online Möglichkeiten. Beispielsweise mit Bumble BFF. Ja richtig, das Dating-Portal hat auch einen BFF-Modus. Let the swipe-games begin, maybe it's a match!

 

 


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